WWQA

Assessment of World Water Quality to Meet the Global Water Quality Challenge

Zielsetzung

In den letzten Jahren hat sich die Wasserqualität der Oberflächengewässer in vielen Industrieländern deutlich verbessert, was durch Messungen belegt  ist. Langzeitmessungen zeigen aber auch, dass wirtschaftliche Entwicklung, Bevölkerungszunahme sowie Wohlstand zum Teil gravierende Verschlechterungen der Wasserqualität zur Folge hatten. Dieser Zusammenhang wird nun insbesondere in den Entwicklungsländern deutlich, wo Infrastrukturenzur Sammlung und Klärung von Abwässern nichtmit dem wirtschaftlichen Fortschritt und demografischen Entwicklungen Schritt mithalten können. Abwassersysteme und Kläranlagen sind im Allgemeinen nur unzureichend vorhanden oder nicht existent. Oftmals ist in den Entwicklungsländern die Verschmutzung der Gewässer das Resultat der Erweiterung der öffentlichen Wasserversorgung, was zu einem höheren Wasserverbrauch und letzlich zu einem Anstieg der Abwassermengen führt. Während die  Netze der öffentlichen Wasserversorgung ausgebaut werden, wird der Abwasserentsorgung nur wenig Bedeutung zuteil und Abwässer gelangen ungeklärt in dieOberflächengewässer.

Insbesondere in den Entwicklungsländern stellt die zunehmende Wasserverschmutzung eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, Ernährungssicherheit sowie die Volkswirtschaft dar:

  • Arme und sozial Schwache sind besonders von dieser Situation betroffen, da sie lokale Oberflächengewässer zum Baden, Wäsche waschen oder sogar als Trinkwasser verwenden. Selbst Farmer verwenden in den betroffen Regionen verschmutztes Wasser zur Beregnung ihrer Felder. Die unteren Schichten der Bevölkerung sind daher am häufigsten von Krankheiten betroffen, die durch den Kontakt mit verunreinigtem Wasser übertragen werden.
  • Viele Städte und Gemeinden nutzen Oberflächenwasser zur Trinkwasserversorgung. Wenn die Gewässer verunreinigt sind muss das Wasser zur Trinkwassernutzung aufbereitet werden. Die Kosten der Trinkwasseraufbereitung sind jedoch hoch.
  • Die Binnenfischerei spielt eine Schlüsselrolle für die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern. Verschmutzte Oberflächengewässer stellen eine direkte Bedrohung für die Fischbestände und somit für die Ernährungssicherheit dar.
  • Die Binnenfischerei trägt einen wesentlichen Beitrag zur „Green Economy“ bei.

WWQA ist ein vom UNEP finanziertes Projekt mit zunächst 2 Jahren Laufzeit (Phase 1), und eine Verlängerung um weitere 3 Jahre wird anstrebt (Phase 2). Die Projektkoordination liegt beim UFZ Leipzig. Die GRID-Wasser Gruppe wird das bestehende großskalige Wasserqualitätsmodell WorldQual, das von Forschern der Gruppe entwickelt wurde, auf die Anwend-barkeit auf die Kontinente Afrika, Lateinamerika und Asien ausdehnen. Hinzu kommt die Implementierung von Algorithmen zur Bestimmung von Frachten und Konzentrationen weiterer Substanzen in Flüssen und Seen.

Auftraggeber

United Nations Environment Programme (UNEP)

Projektlaufzeit

Juni 2013  −  Mai 2015

Projektleitung

Martina Flörke

Projektbeteiligte

Marcus Malsy
Klara Reder

Kooperationen

Helmholtz Centre for Environmental Research - UFZ