Dem Winterblues vorbeugen: Was hilft?
Bild: Sonja RohdeWenn die Tage kürzer werden und das Licht schwindet, fühlen sich viele Menschen antriebslos, niedergeschlagen oder gereizt – der sogenannte „Winterblues“ ist ein weitverbreitetes Phänomen. Mit gezielten Strategien lässt sich das Stimmungstief jedoch verhindern oder zumindest deutlich abmildern.
Das Wichtigste: Viel Tageslicht und Bewegung
Expert:innen raten, auch an trüben Tagen täglich Zeit draußen zu verbringen – am besten mindestens 30 bis 60 Minuten. Schon ein Spaziergang im Hellen reicht, um die Serotoninproduktion anzukurbeln und den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu unterstützen. Wer im Büro arbeitet, sollte möglichst regelmäßig am Fenster sitzen und Tageslicht tanken.
Lichttherapie nutzen
Wenn der Aufenthalt im Freien nicht ausreicht, kann eine Tageslichtlampe helfen. Studien bestätigen, dass regelmäßige Nutzung von Geräten mit hoher Lichtintensität den Hormonhaushalt positiv beeinflusst und die Stimmung hebt. Wichtig ist, die Lichtdusche am Morgen zu nutzen, um Schlafstörungen zu vermeiden.
Bewegung, Ernährung und Vitamine
Sport oder auch moderate Bewegung wirken nachweislich stimmungsaufhellend: Sie fördern den Ausstoß von Glückshormonen und helfen, Stress abzubauen. In Sachen Ernährung gilt: Viel frisches Obst und Gemüse, ballaststoffreiche Kost, Omega-3-Fettsäuren (z. B. Fetthaltiger Fisch, Walnüsse, Leinsamen) sowie Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte unterstützen die mentale Gesundheit. Gerade im Winter sollte auf ausreichende Vitamin-D-Versorgung geachtet werden, da Lichtmangel zu Defiziten führen kann.
Routinen, soziale Kontakte und Wohlfühl-Inseln
Regelmäßige Tagesabläufe geben Stabilität und helfen, Schwankungen abzufedern. Wer den Kontakt zu Freund:innen und/oder Familie pflegt, baut Stress ab und kann positive Erlebnisse teilen. Auch kleine „Wohlfühl-Inseln“ im Alltag - wie Sauna, Hobby, Musik oder Entspannungsübungen – fördern die Resilienz und machen den Winter angenehm.
Fazit
Der Winterblues ist kein Schicksal! Tageslicht, Bewegung, gesunder Ernährung, sozialen Kontakten und kleinen Auszeiten können dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern, die dunkle Jahreszeit leichter zu bewältigen und manchmal sogar neue Kraft daraus zu schöpfen.
Abgrenzung Winterblues zu Winterdepression
Während beim Winterblues depressive Symptome nur vorübergehend auftreten, handelt es sich bei einer Winterdepression um eine ernsthafte Erkrankung. Typisch sind über mindestens zwei Wochen anhaltend gedrückte Stimmung, Interessenverlust oder starker Antriebsmangel, verbunden mit weiteren Symptomen wie Schlafstörungen oder Appetitveränderungen und anderen.
Eine genaue Abklärung sollte hier immer durch eine Ärztin oder einen Arzt erfolgen. Erste Ansprechperson ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Für eine erste Einschätzung können Sie auch folgenden Selbsttest der Deutschen Depressionshilfe nutzen.
Quellen
- Heiligenfeld Kliniken: „5 Tipps gegen den Winterblues“ – Praktische Maßnahmen gegen Stimmungstiefs wie Bewegung, soziale Kontakte und Wohlfühlrituale. https://www.heiligenfeld.de/blog/winterdepression-5-tipps-gegen-den-winterblues
- Die Techniker: „Herbst- und Winterblues“ – Fachlich fundierte Informationen über Ursachen, Symptome und Prävention mit Schwerpunkt auf Tageslicht und Aktivität. https://www.tk.de/techniker/gesundheit-foerdern/stress-entspannung/wohlbefinden/herbst-und-winterblues-2016428
- Oberberg Kliniken: „Mit Tageslicht und Bewegung gegen das Tief“ – Empfehlungen, wie Licht und Bewegung zur Stimmungsaufhellung beitragen. https://www.oberbergkliniken.de/artikel/winterblues-oder-winterdepression
- Uniambulanz Witten: „Was hilft gegen den Winterblues?“ – Übersicht moderner Strategien wie Ernährung, Aktivität, feste Tagesstrukturen, Entspannung und soziale Kontakte. https://www.uniambulanz-witten.de/was-hilft-gegen-den-winterblues/
- DAK: „Winterblues und Winterdepression“ – Hinweise zu Abgrenzung und Prävention von Stimmungstiefs und Depressionen im Winter. https://www.dak.de/dak/gesundheit/psychische-gesundheit/psychische-erkrankungen/winterblues-und-winterdepression_13978
- Klinikum Schloss Lüetgenhof: „Winterdepression – Prävention“ – Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wirksame Methoden gegen den Winterblues. https://klinikum-schloss-luetgenhof.de/blog/winterdepression
- BKK-Firmus: „Winterblues? Tipps für gute Laune an grauen Tagen“ – Alltagsnahe Strategien für mehr Wohlbefinden in der dunklen Jahreszeit. https://services.bkk-firmus.de/onlinemagazin/winterblues-tipps-fuer-gute-laune-an-grauen-tagen/
- Psychologie Heute: „5 Tipps, wie wir den Winter lieben lernen“ – Psychologische Anregungen, um eine positive Haltung zur dunklen Jahreszeit zu entwickeln. https://www.psychologie-heute.de/leben/artikel-detailansicht/43956-fuenf-tipps-wie-wir-den-winter-schaetzen-lernen.html