Coaching im Praktikum (COPRA)

Projekttitel Lehren lernen mit Fachspezifischem Unterrichtscoaching durch Lehrpersonen und studentische Peers. Implementation und Wirkungen in heterogenen Praktikumskulturen in der Schweiz und in Deutschland
Projektbeteiligte Fritz C. Staub (Universität Zürich), Alois Niggli (Universität Fribourg), Tina Hascher (Universität Bern), Dorit Bosse (Universität Kassel), Sibylle Rahm (Universität Bamberg)
Projektleitung am Standort Kassel Prof. Dr. Dorit Bosse & Dr. Julian Kempf
Laufzeit 04/2016 - 03/2019
Finanzierung Die Förderung des dreijährigen Projektes erfolgt über den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Beschreibung Das Schulpraktikum ist ein wesentlicher Baustein der Lehramtsausbildung und spielt eine wichtige Rolle im Professionalisierungsprozess angehender Lehrerinnen und Lehrer. Das binationale Forschungsprojekt hat es zum Ziel, die Implementation und Wirksamkeit verschiedener Unterstützungsangebote im Schulpraktikum zu untersuchen. Hierzu werden quasi-experimentelle Interventionsstudien an vier verschiedenen Ausbildungsstandorten in der Schweiz und in Deutschland durchgeführt, wobei die unterschiedlichen Praktikumskulturen und institutionellen Rahmenbedingungen analysiert und berücksichtigt werden. Die Studie wird mit über 400 Studierenden durchgeführt, die während ihres Praktikums im Fach Deutsch entweder die traditionellen Unterstützungsangebote ihres Ausbildungsstandortes erhalten (Kontrollgruppe) oder eine von drei verschiedenen Unterstützungsformen (Interventionsgruppen). So werden die Studierenden entweder auf Grundlage des Fachspezifischen Unterrichtscoachings (vgl. Staub 2015) durch Praxislehrpersonen respektive durch andere Lehramtsstudierende (Peercoaching) gecoacht, oder sie erhalten ausschließlich fachdidaktische Materialien. Die Studie zielt darauf ab, die Effektivität der Maßnahmen in Hinblick auf Prozessmerkmale (z.B. wahrgenommene Selbstwirksamkeit der Studierenden während des Unterrichtens) sowie Lernergebnisse der Studierenden (z.B. Kompetenzzuwachs in der Unterrichtsplanung) und der unterrichteten Klassen (Lernzuwachs in einem Bereich des schriftlichen Argumentierens) zu untersuchen. Das Forschungsprojekt ist von besonderer gesellschaftlicher und bildungspolitischer Relevanz, da Kenntnisse über förderliche und hinderliche Bedingungen bei der Optimierung von Unterstützungsangeboten im Schulpraktikum gewonnen werden. Zudem beschreitet das Projekt Neuland, da erstmals kultur- und kontextspezifische Besonderheiten bei der Implementierung der Interventionen berücksichtigt werden und die Wirksamkeit sowohl in Hinblick auf die Implementationsprozesse als auch die Lernergebnisse untersucht wird.

Website

Publikationen

Kempf, J. (2020). Argumentieren(d) lernen in den Sekundarstufen zur Vorbereitung wissenschaftlichen Arbeitens. Kassel. (Dissertation).

Kempf, J., & Bosse, D. (2019). Schriftliches Argumentieren im Deutschunterricht - Entwicklung eines Kompetenztests für Lernende in der Sekundarstufe I. In T. Ehmke, P. Kuhl & M. Pietsch (Hrsg.). Lehrer. Bildung. Gestalten. Beiträge zur empirischen Forschung in der Lehrerbildung (S. 347-358). Beltz/Juventa.

Kempf, J., & Bosse, D. (2017). Schriftliches Argumentieren im Fach Deutsch – Schülerinnen- und Schülerkompetenzen erfassen und messen. In Lindauer, N., Schläpfer, M. & Schmidiger, P. (Hrsg.). Dokumentation der Tagung Fachdidaktiken vom 19. Januar 2017. Swissuniversities.