Bildung ist ein eigenartiges Wort, zumindest unter den Gelehrten: Insbesondere Erziehungswissenschaftler*innen haben Schwierigkeiten, sich auf seine Bedeutung(en) einigen zu können. Dadurch bleibt in Fachdiskussionen oft unklar, was ‚Bildung‘ überhaupt und im Besonderen auch ‚musikalische Bildung‘ meinen soll.
Der Vortrag richtet zunächst den Fokus auf die Analyse des Begriffs von musikalischer Bildung: Am Beispiel der vielrezipierten Theorie transformatorischer Bildungsprozesse (Koller, Kokemohr & Marotzki) soll zunächst gezeigt werden, weshalb die Vieldeutigkeit des Wortes ‚Bildung‘ mit einer weit verbreiteten Definitionspraxis zu tun hat, die die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke willkürlich festlegt. Im Unterschied dazu soll dargestellt werden, wie sich der Ausdruck ‚Bildung‘ bzw. ‚musikalische Bildung' auch anhand seines alltagssprachlichen Gebrauchs definieren lässt. Im Anschluss daran wird erörtert, warum musikalische Bildung im Sinne dieser Definition als Ziel ästhetischer musikalischer Praxis im schulischen Unterricht zu verstehen ist und welche Mittel bzw. Methoden sich eignen könnten, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen.