Politische Tiergeschichte des Dritten Reiches

Politische Tiergeschichte des Dritten Reiches

Ausgehend des von mir entwickelten Ansatzes einer Politischen Tiergeschichte, deren Anliegen es ist, tierspezifische Projektionen aufzudecken und die hinter den Projektionen liegende gesellschaftliche Verhandlungsmatrix auszuleuchten, untersucht das Projekt die Rolle von Pferden und Hunden, Rindern und Schweinen, sogenannten Wild- und sogenannten Zootieren für die Verhandlungen von Inklusions- und Exklusionsmechanismen des NS-Staates. Anhand eines breiten Quellenkorpus, der sowohl Verwaltungsakten, populäre Tierbücher wie auch ideologische Grundsatztexte führender Nationalsozialisten umfasst, wird untersucht, inwiefern sich eine sichtbare Schneise zwischen den semiotischen Bildern, etwa des Hundes als Kameraden, und der materiellen Seite der Tiernutzung zog. Erläutert werden sollen hier jedoch auch die politischen Grundbegriffe, etwa dem der Volksgemeinschaft, die nicht nur die menschliche Gesellschaft des NS-Staates, sondern eben auch interspezifische Verhältnisse beeinflussten.

Das Projekt wird von der Thyssen Stiftung und dem Historischen Kolleg München gefördert. Die Ergebnisse sollen in einer Monografie erscheinen.