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Seit 03/2021 Wiss. Mitarbeiterin (Postdoc, Landesmittel) am Fachgebiet Mikrosoziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Projektmitarbeiterin im DFG-Projekt „Tiere als Gefährten“
Seit 08/2019 Wiss. Mitarbeiterin (Postdoc, Landesmittel) am Fachgebiet Mikrosoziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
04/2018 – 06/2019 Wiss. Mitarbeiterin in der SFB-Initiative 1354 „Tier-Mensch-Gesellschaft“, Fachvertreterin der Nachwuchskräfte Soziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Mikrosoziologie
04/2018 Promotion zur Dr. phil., Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Note: summa cum laude, betreut durch Prof. Dr. Kerstin Jürgens und Prof. Dr. Heinz Bude
10/2016 – 09/2017 Lehrbeauftragte für besondere Aufgaben am Fachgebiet Mikrosoziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
10/2011 – 09/2016 Wiss. Mitarbeiterin (Promotionsstelle, Landesmittel) am Fachgebiet Mikrosoziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
10/2008 – 09/2011 Masterstudium der Soziologie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
10/2004 – 08/2008 Bachelorstudium der Soziologie mit Nebenfach Philosophie, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften

Forschungsschwerpunkte

  • Phänomenologische Soziologie, Soziologie der Tier-Mensch-Beziehung und Multispeziesansätze, Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie, Kultursoziologie, Soziologie der Emotionen und Affekte, Soziologie des Alltags und der Lebensführung, Soziologische Digitalisierungsforschung, Soziologische Psychotherapieforschung, Qualitative Sozialforschung

DFG-Pro­jekt "Tie­re als Ge­fähr­ten. Tier-Mensch-Be­zie­hun­gen zwi­schen Le­ben­dig­keit und Nor­mie­rung"

Tiere gehören zur Gesellschaft. Sie werden als Eindringlinge in menschliche Wohnumgebungen bekämpft oder zum Bestaunen in Zoos ausgestellt. Sie werden gezüchtet, geschlachtet und gegessen - oder wie Familienmitglieder und intime Freunde behandelt. Diese gemeinhin als "Haustiere" deklarierten Gefährtentiere sind inzwischen in jedem zweiten deutschen Haushalt anzutreffen. Sie erfahren eine exklusive Behandlung, werden benamt und geliebt. Rund um ihre Versorgung haben sich ausdifferenzierte Konsum- und Dienstleistungsmärkte etabliert, auf denen in Deutschland jährlich Milliardenbeträge umgesetzt werden. Trotz dieser offenkundigen sozialen Relevanz von Gefährtentieren, bleibt die Soziologie bislang auf Distanz und greift das Thema nur punktuell auf. Sie konzentriert sich auf bestimmte Tierarten und setzt den Status der Tiere als Gefährten zumeinst schon voraus. Offen bleibt indes, was die besondere Qualität dieser Interspeziesbeziehungen ausmacht und warum welche Tiere überhaupt einen Gefährtenstatus erlangen.

Das Projekt schließt diese Forschungslücken mit einem qualiativen Erhebungsdesign, Halter_innen unterschiedlicher Tierarten werden über verschiedene Beziehungsphasen hinweg begeleitet und zu Anschaffungsmotiven, Gestaltungsweisen und Deutungen befragt. Um Einflussfaktoren auf die Gefährtenbeziehungen ebenso wie deren Wandlungsdynamiken einzufangen, erhebt das Projekt auch tierbezogene Dienstleistungen und die Rolle von Artefakten. Hier ergeben sich, lebendige Wesen und Dinge umfassende, triadische Figurationen, die Auskunft darüber geben können, inwiefern Motive der Tierhaltung in einem Spannungsverhältnis zu konkreten Umgangsweisen stehen. Denn an die Tieranschaffung sind einerseits Bedürfnisse nach Ursprünglichkeit und Natürlichkeit geknüpft; andererseits lassen sich Tendenzen der Normierung von Haltungsweisen, eine Standardisierung von Beziehungsformen und eine zunehmende Verdinglichung der Tiere nicht ignorieren. Mit dieser Suchrichtung rückt das Projekt ins Zentrum der soziologischen Debatten zu hybriden Interspeziesbeziehungen vor und kann, in Kontrast zur Erforschung des Artifiziellen, empirische Erkenntnisse zu den Bestimmungsmomenten des Lebendigen beisteuern.

Projektleitung: Prof. Dr. Kerstin Jürgens

Projektbearbeitung und Auskunft:

Is there life on earth? Tier-Mensch-Beziehungen und die Suche nach Lebendigkeit

Gegenwärtige Gesellschaften sind nicht nur durch umfassende Prozesse der Technisierung und Digitalisierung gekennzeichnet, die einer kapitalistischen Logik folgen. Im Angesicht von Klimawandel und weltweiten geopolitischen Krisen findet auch eine Rückbesinnung auf alternative Lebensweisen statt; Möglichkeiten einer nachhaltigen Lebensführung im Einklang mit anderen Arten und weiteren nichtmenschlichen Akteur*innen und Wesen werden diskutiert und erprobt. Indes entscheiden sich immer mehr Menschen vor allem in den westlichen Gesellschaften dafür, Tiere zu halten und ihr Leben mit ihnen zu teilen.

Die Frage, warum das so ist, ist in der Forschung nach wie vor umstritten. In dem DFG-geförderten Projekt „Tiere als Gefährten“ (Projektnummer 443785427) befragen wir daher Tierhaltende und Tierdienstleistende auch zu diesem Thema und führen Feldbeobachtungen durch. Hieran anknüpfend erkunde ich in meinem Habilitationsprojekt in einer vertiefenden Analyse die Bedeutung von Lebendigkeit in den von uns untersuchten Tier-Mensch-Beziehungen. Vor dem Hintergrund dieser empirischen Einsichten ist das Ziel eine Konzeption von Lebendigkeit, die die aktuellen soziologischen Debatten und Diskurse im Themenfeld bereichert.

Monographien

  • Mönkeberg, Sarah (2019): Der (Un-)Sinn der Beratung. Psychotherapie, Coaching und Seel­sorge im Vergleich, Wiesbaden: Springer VS. Link

Herausgeberschaften

  • Mönkeberg, Sarah (2024): Affektivität als Herausforderung für die Soziologische Theorie, Teil 2, Themenschwerpunkt der Zeitschrift für Theoretische Soziologie (ZTS), zus. mit Moritz von Stetten (im Erscheinen).
  • Mönkeberg, Sarah (2023): Affektivität als Herausforderung für die Soziologische Theorie, Teil 1, Themenschwerpunkt der Zeitschrift für Theoretische Soziologie (ZTS), zus. mit Moritz von Stetten.

Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden (Auswahl)

  • Mönkeberg, Sarah (2024): (De-)Abstraktionen des Leibes. Phänomenologische Betrachtungen zum Zusammenhang von Digitalität, Angst, Langeweile und Leiblichkeit im Anschluss an Edmund Husserl und Hermann Schmitz, erscheint in: Claudia Peter, Marc Strotmann und Moritz von Stetten (Hg.): Phänomenologische Perspektiven auf die Soziologie der Affekte, Springer VS.
  • Mönkeberg, Sarah (2023): Nacktes Leben und Lebens-Form. Homo sacer von Giorgio Agamben, in: Henning Laux und Sina Farzin (Hrsg.): Soziologische Gegenwartsdiagnosen 3, Wiesbaden: Springer VS. Link
  • Mönkeberg, Sarah (2022): Konviviales Leben mit Haustieren? Eine empirische Spurensuche, in: Tierstudien 22/2022: Kohabitation, Koexistenz, Konvivialität, zus. mit Kerstin Jürgens und Markus Kurth. Link
  • Mönkeberg, Sarah (2016): Lifelogging and vital normalism. Sociological reflections on the cultural impact of the reconfiguration of body and self, in: Stefan Selke (Ed.): Lifelogging. Interdisciplinary Approaches to Unravel the Phenomenon of Digital Self-measurement and Life-Protocolling, Wiesbaden: Springer VS, pp. 25–42, zus. mit Lars Gertenbach
  • Mönkeberg, Sarah (2015): Bilder und Reflexionen vom Ich: Das Web 2.0 als Institution der Selbstthematisierung? In: Petra Grimm, Tobias O. Keber und Oliver Zöllner (Hg.): Anonymität und Transparenz in der digitalen Gesellschaft. Schriftenreihe Medien­ethik Bd. 15, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 97–116.

Weitere Publikationen (Auswahl)

  • Mönkeberg, Sarah (2014): Feststellungen der Identität? Über Nutzen und Laster digitaler Sichtbarkeit, in: Der Bürger im Staat 4/2014: Politik und Internet, S. 268–275. Link
  • Mönkeberg, Sarah (2013): Das Web als Spiegel und Bühne: Selbstdarstellung im Internet. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (15-16): Transparenz und Privatsphäre, S. 25-30. Link

Vorträge (Auswahl)

  • Mönkeberg, Sarah (2023): „Geteilte Räume – geteiltes Leben? Companionship und Konvivialität mit Haustieren“, Vortrag in der Fachsitzung „Tiere, Menschen, Räume: Zukunftsträchtige Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten für das Zusammenleben?“ auf dem Deutschen Kongress für Geographie (DKG) in Frankfurt vom 19.09.-23.09.2023 (zus. mit Markus Kurth).
  • Mönkeberg, Sarah (2023): „Von der Versorgung zur Beziehungsarbeit? Empirische Einblicke in aktuelle Wandlungsdynamiken im Feld haustierbezogener Dienstleistungen“, Vortrag bei der Tagung „Transformationen der Mensch-Tier-Beziehungen: Ursachen, Dynamiken und Folgen“ an der TU Dortmund vom 13.-15. September 2023 (zus. mit Markus Kurth)
  • Mönkeberg, Sarah (2023): „Care, Community and Activity: Three Stories of Relation-ships between Pets and People”, Vortrag bei der Tagung „Narrating the Multispecies World. Stories in Times of Crises, Loss, Hope” in Würzburg vom 03.-05. August 2023 (zus. mit Markus Kurth).
  • Mönkeberg, Sarah (2022): „Companionship als Interspeziesarrangement“, Vortrag in der Ad-Hoc-Gruppe „Polarisierte Tier-Mensch-Beziehungen? Empirische Einblicke und theoretische Sondierungen im Spannungsfeld von Produktions- und Lebensweisen“ auf dem 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) in Bielefeld vom 26.–30. September 2022 (zus. mit Kerstin Jürgens und Markus Kurth).
  • Mönkeberg, Sarah (2022): „‚Oh dann, dann bin ich wohl das Problem.‘ (Selbst)Patho-logisierung im psychotherapeutischen Prozess“, Vortrag in der Ad-Hoc-Gruppe „(Ent)Polarisierende Psychotherapie?“ beim 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bielefeld vom 26.–30. September 2022.
  • Mönkeberg, Sarah (2021): „Gefährten für den Lockdown? Tier-Mensch-Beziehungen zwischen Lebendigkeit und Instrumentalisierung“, Vortrag in der Ad-Hoc-Gruppe „Mit Tieren durch die Pandemie. (Un-)Sichtbarkeiten von Tieren in sozialen Annäherungs- und Abgrenzungsprozessen“ beim gemeinsamen Soziologiekongress der DGS und ÖGS „Die Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und die Folgen“ vom 23.–25.08.2021 (zus. mit Kerstin Jürgens und Markus Kurth).
  • Mönkeberg, Sarah (2020): „(De-)Abstraktionen des Leibes? Digitalisierung und Erfahrung“, Vortrag bei der 5. Jahrestagung des Interdisziplinären Arbeits­kreises für Phäno­menologien und Soziologie (IAPS) „Sensibilitäten, Gefühle, Stimmungen. Phäno­menologische Perspektiven auf die Soziologie der Affekte“ in Bonn, geplant: 14.–15. Mai 2020; verschoben auf 29.–30. Oktober 2020 (digital).
  • Mönkeberg, Sarah (2019): „Existenz und Digitalität. Phänomenologische Betrachtungen zum Einfluss der Digitalisierung auf die Selbst- und Welterfahrung des Men­schen“, Vortrag bei der Offenen Jahrestagung der Sektion Kultursoziologie der DGS „Die Kultursoziologie geht ins Labor", Kassel, 01.10.2019.
  • Mönkeberg, Sarah (2019): „Tiere – Menschen – Artefakte: Wie kann die empirische Sozialforschung der Agency der Tiere gerecht werden?“, Vortrag beim Kongress der Österr. Gesellschaft für Soziologie in der Ad-hoc-Session „Grenzfälle des Sozialen – Objekte, Technik und Tiere in Interaktionszusammenhängen", Salz­burg, 26.09.2019.
  • Mönkeberg, Sarah (2018): „Zwischen Bewegung und Feststellung: Das Selbst im Netz“, Vortrag auf dem Symposium „Selbst und Identität im digitalen Wandel“ des Hans Kilian und Lotte Köhler Centrums für sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie und historische Anthropologie (KKC) der Ruhr-Universität Bochum, 29.06.2018, auf Einladung des Studierendenkollegs.
  • Mönkeberg, Sarah (2014): „Spiegelnde Bühnen: Selbstthematisierung als Bewegung in digitalen Räumen“, Vortrag beim Autorenworkshop „Politik und Internet“ der Zeitschrift „Der Bürger im Staat“ in Bad Urach, 20.–22.04.2014, auf Einladung von Siegfried Frech.
  • Mönkeberg, Sarah (2014): „Bilder und Reflektionen vom Ich. Das Web 2.0 als Institution der Selbstthematisierung?“, Vortrag auf der Tagung „IDEepolis: Anonymität und Transparenz in der digitalen Gesellschaft“ im Rahmen der Inauguration des Instituts für digitale Ethik der Hochschule der Medien Stuttgart, 13.01.2014, auf Einladung von Oliver Zöllner.

Ämter und Funktionen (Auswahl)

  • Sprecherin des Arbeitskreises „Tier-Mensch-Beziehungen“ der DGS
  • Mittelbauvertreterin für die Gleichstellungskommission des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften (Universität Kassel)
  • Mitglied der Ethikkommission des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften (Universität Kassel)

Mitgliedschaften

  • Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Mitglied der Sektion „Kultursoziologie“ der DGS
  • Mitglied der Sektion „Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie“ der DGS
  • Mitglied des Interdisziplinären Arbeitskreis Phänomenologien und Soziologie (IAPS) der DGS