AMoSS

Akteursbasierte Modellierung und Steuerung von Stoffstrominnovationen

Zielsetzung

Moderne Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften entnehmen der Natur große Mengen verschiedener Stoffe. Diese Mengen können aufgrund steigender Nachfrage von Seiten der Wirtschaft durch die Natur nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden. Zur Verbesserung dieser Situation besteht tendenziell die Notwendigkeit, die Rückgewinnung und Verarbeitung von Stoffen nachhaltig zu betreiben.
Ziel von AMoSS ist es, anhand der Beispiele Automobilkunststoffe und –reifen die technischen Rückführungs- und Kreislaufpotentiale sowie die Entwicklungstrends anhand eigener Recherchen und durch die Einbeziehung von externen Experten zu spezifizieren und die damit verbundenen Effekte auf die Umwelt anhand exemplarischer Innovationsoptionen zu verdeutlichen. Anschließend sollen einerseits die ökonomischen und sozialen Bedingungen für die Erschließung dieser technischen Potentiale analysiert werden. Andererseits soll verdeutlicht werden, inwieweit diese Bedingungen selbstorganisiert durch Akteurskooperationen und Märkte zustande kommen bzw. ihre Herstellung  der politisch-regulativen Unterstützung bedarf. Technische Potentiale sowie die ökonomischen, sozialen und politischen Bedingungen ihrer Erschließung werden dann im Rahmen einer Modellierung eines Entwicklungsprozesses zusammengeführt und verschiedenen Szenariountersuchungen unterzogen. Durch den Einsatz moderner agenten-basierter und system-dynamischer Modellierungstechniken sollen die Möglichkeiten und Grenzen für die Rückführung von Stoffströmen analysiert werden. Dabei ist vorgesehen, die Abbildung der Stoffflüsse in einem systemdynamischen Modell mit einer Betrachtung des Akteurshandelns in einem Multi-Agenten System zu verbinden. Dies ermöglicht den Einbezug der relevanten Größen auf beiden Seiten und deren Verbindung in einem lauffähigen, dynamischen und szenariofähigen System. Auf diese Weise soll der Zeitbedarf ebenso wie die individuellen und gesellschaftlichen Handlungserfordernisse nachhaltiger Stoffstrominnovationen spezifiziert werden.

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektlaufzeit

Februar 2007 − Februar 2010

Projektleitung

Andreas Ernst

Projektbeteiligte

Ramón Briegel

Kooperationen

Fachgebiet Umwelt- und Innovationsökonomik Fachgebiet Abfalltechnik, Universität Kassel