Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013. Statistische Daten und Forschungsbefunde zu Promovierenden und Promovierten in Deutschland. Bielefeld: Bertelsmann 2013. DOI: DOI: 10.25656/01:8552

Zum 2. Mal seit 2008 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“ – er wurde im April 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Während im ersten Bericht von 2008 die Promotion im Mittelpunkt stand, bietet der neue Bericht ausführliche Infor­mationen zu den Jahren nach der Promotion. Zentrales Ziel des Berichtssystems zur Lage und zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland ist es, Informationsdefizite und Handlungserfordernisse zu identifizieren sowie weiteren Forschungsbedarf zu ermitteln. Der erste Bericht basierte auf den Ergebnissen einer Studie, die vom Institut für Hochschulforschung (HoF) in Kooperation mit anderen Instituten – unter anderem Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftler von INCHER-Kassel – erarbeitet wurde. Für den Text von 2013 war ein Konsortium von Forschungsinstituten zuständig – federführend war das Institut für Hochschulforschung Wittenberg (HoF) und ergänzend INCHER-Kassel und das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF).

INCHER-Beiträge:

Ester Ava Höhle und Ulrich Teichler stellten den Stand der empirischen Forschung zum Verbleib der Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler unmittelbar nach der Promotion und zu ihrer Situation in den Jahren nach der Promotion dar; Choni Flöther wertete in diesem Zusammenhang Ergebnisse der ersten Studie zu Promovierten des „Kooperationsprojekts Absolventenstudien“ aus. Ulrich Teichler war darüber hinaus zusammen mit Anke Burkhardt (HoF) an der zusammenfassenden Darstellung der Ergebnisse des Berichts und an der Bilanz des Forschungstandes zum wissenschaftlichen Nachwuchs beteiligt.  

Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse

Die Promotionsquote ist in Deutschland schon seit langem recht hoch. Ebenfalls seit langem wird die Mehrheit der Promovierten außerhalb der Wissenschaft be­rufstätig: Eine Bilanz der vorliegenden Statistiken und empirischen Studien zeigt, dass zur Zeit ihrer Promotion etwa die Hälfte der jährlich etwa 25.000 Promovierten in Deutschland in den letzten Jahren an Universitäten beschäftigt gewesen ist. Diese Zahl sinkt nach der Promotion auf etwa ein Viertel, die weiter an der Hochschule tätig ist, zudem arbeiten etwas mehr als zehn Prozent in Forschung und Entwicklung in der Privatwirtschaft und mehr als fünf Prozent an außeruniversitären Forschungsinstituten arbeiten. Deutlich mehr als die Hälfte der Promovierten findet sich allerdings in anderen Berufsbereichen.
Aus dieser Gruppe berichten viele, dass sie ihre im Promotionsprozess erworbenen Kompetenzen beruflich gut verwenden können, und ihre berufliche Zufriedenheit ist nicht geringer als die derjenigen, die in der Wissenschaft verbleiben. Die meisten Promovierten haben sich für den Sektor, in dem sie später tätig werden, schon einige Zeit vor Abschluss der Promotion entschieden; nur wenige entscheiden sich erst bei der Beschäfti­gungssuche nach der Promotion.
Promovierte, die an Universitäten und For­schungs­instituten tätig werden, sind zwar deutlich häufiger vollzeit- und unbefristet beschäftigt als Promovierende; aber die auch in den folgenden Jahren anhaltende Selektion wird darin deutlich, dass die Zahl der Habilitierten bzw. erfolgreichen Junior-Professorinnen und –Professoren nur etwa ein Viertel so hoch ist wie die Zahl derjenigen, die nach der Promotion an Universitäten und Forschungsinstituten tätig werden.  

 

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Bericht (PDF)