Forschungsschwerpunkt 4: Langfristige Kohlenstoffbindung durch stoffliche Biomassenutzung in der Industrie
Die Nutzung von Biomasse hat sich in den vergangenen Jahren an vielen Stellen auf eine energetische Nutzung beschränkt, um fossilen Energieträgern eine klimaneutrale Alternative gegenüberstellen zu können. Dieses Narrativ war aus heutiger Sicht insgesamt zu kurz gegriffen, da Nutzungskonkurrenzen, Landverbrauch im Ausland oder auch indirekte Landnutzungsänderung im Zusammenhang mit vermehrtem Anbau von Bioenergiepflanzen nicht immer ausreichend berücksichtigt wurden. Aktuelle Studien legen nahe, dass ein umfassend systemisches Management von Biomasse insbesondere neue Möglichkeiten zur stofflichen Nutzung eröffnen kann. Dabei rückt die chemische Industrie in den Fokus, die zwar eine Defossilisierung anstrebt, aber durchaus weiterhin auf Kohlenstoffquellen, sogenannte Feedstocks, angewiesen ist. Aus Sicht einer langfristigeren Kohlenstoffspeicherung in der Anthroposphäre, im Gegensatz zur schnelle Mobilisierung bei der Verbrennung zur Energiegewinnung, kann dieser Ansatz auch zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Wir untersuchen, wo die stoffliche Nutzung systemisch Vorteile bieten kann und welche Rahmenbedingungen dafür notwendig sind.
Verantwortlich für den Forschungsschwerpunkt:
Dr. Anna Schomberg (Wiss. Mitarbeiterin)
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