Projekt LEO - Infos für Lehrkräfte
Das Projekt LEO - kompakt
Warum möchten wir überhaupt das flexible und geschickte Rechnen von Schüler:innen fördern? Und warum nutzen wir hierfür das verschachtelte Lernen? Was heißt überhaupt verschachteltes Lernen?
Das folgende Video gibt einen zusammenfassenden Überblick über das Projekt LEO.
Verschachteltes Lernen steht im Gegensatz zum geblockten Lernen. Beim geblockten Lernen werden nacheinander verschiedene Inhalte eines Themengebiets eingeübt, wie es auch häufig in Schubüchern vorzufinden ist. Bezogen auf halbschriftliche Subtraktionsstrategien würden diese also getrennt voneinander unterrichtet werden: Nachdem das schrittweise Rechnen eingeführt und geübt wurde, wird zum stellenweisen Rechnen übergegangen, dann zur Hilfsaufgabe usw.
Beim verschachtelten Lernen werden die halbschriftlichen Subtraktionsstrategien hingegen gemeinsam eingeführt und abwechselnd geübt, wie die untenstehende Abbildung veranschaulicht. Das klingt erst einmal ziemlich herausfordernd für die Schüler:innen - und das ist es auch. So schätzen Lernende nicht selten das geblockte Lernen als effektiver ein, da es sich subjektiv leichter anfühlt, die Lernenden sich in jedem Block auf einen Inhalt konzentrieren können und hierdurch häufig weniger Fehler machen als beim verschachtelten Lernen. Hierbei handelt es sich aber um eine Verstehensillusion: Die Lernenden denken lediglich, dass sie die Inhalte beim geblockten Lernen durchdrungen und verstanden haben. In nachfolgenden Tests schneiden aber Schüler:innen, die verschachtelt gelernt haben, häufig besser ab, wie zahlreiche Studien zu unterschiedlichen Inhalten (Brunmair & Richter, 2019) und im Speziellen auch zum Verschachteln von Subtraktionsstrategien (Nemeth et al., 2019, 2021) bereits zeigen konnten. Der kognitive Aufwand beim verschachtelten Lernen lohnt sich also! Nicht umsonst wird das verschachtelte Lernen daher auch als eine wünschenswerte Erschwernis beim Lernen bezeichnet (Lipowsky et al., 2015).
- kein Mehraufwand für Lehrkräfte: Unterricht wird von unterrichtserfahrenen Teammitgliedern mit abgeschlossenem Grundschul-lehramtsstudium übernommen
- Förderung grundlegender mathematischer Kompetenzen bei Ihren Schüler:innen (flexibles und geschicktes Rechnen)
- entwickeltes Unterrichtskonzept basiert auf aktuellsten mathematikdidaktischen und kognitionspsychologischen Forschungsbefunden
- Nutzung digitaler Medien
- teilnehmende Schulen erhalten Unterrichtsmaterialien (z.B. Erklärvideos)
Unterstützung eines innovativen Forschungsprojekts zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts
Prof. Dr. Rita Borromeo Ferri, borromeo[at]mathematik.uni-kassel[dot]de
Prof. Dr. Frank Lipowsky, lipowsky[at]uni-kassel[dot]de
Lea Nemeth, nemeth[at]uni-kassel[dot]de
Nicole Hollmann, nhollmann[at]mathematik.uni-kassel[dot]de
Nike Scheitz, scheitz[at]uni-kassel[dot]de
Institut für Mathematik | Heinrich-Plett-Straße 40 | 34132 Kassel
Institut für Erziehungswissenschaft | Nora-Platiel-Straße 1 | 34109 Kassel
Das Projekt LEO wird durch die DFG im Rahmen der Forschungsgruppe FOR 5254 „Nachhaltiges Lernen: Kognitive Mechanismen und effektive Umsetzung im Unterricht“ gefördert.