Das Grundschulpädagogische Labor

Lange vor dem Schülerhilfe-Projekt hatte ich mit dem „grundschulpädagogischen Labor“ einen experimentellen Erfahrungsraum geschaffen[1], der in der kopflastigen Uni-Wissenschaft zunächst ein fremdes Element darstellte. Ich stellte mir vor, dass es neben verpflichtenden Schulpraktika einen Freiraum geben sollte, in dem didaktische Szenarien[2] ausprobiert und beforscht werden konnten. Das Angebot wurde von den Studierenden schon bald gern genutzt, auch weil es frei vom Vorgaben und Leistungsdruck war[3]. Sie konnten ihre eigenen Ideen aus den unterschiedlichen Fachgebieten in der Arbeit mit Kindern, Lehrern oder Eltern ausprobieren. Ihrem Ideenreichtum waren keine Grenzen gesetzt. Es gab alle notwendigen Ressourcen, dazu eine Sammlung studentischer Arbeiten (zur Anregung) und selbstverständlich Möglichkeiten, sich mit Getränken zu versorgen. Ein urbaner Raum zum Lernen und Wohlfühlen - in einem weitgehend nüchternen Umfeld.




[1]Dazu: Ariane Garlichs: Reformen Raum geben. Das Grundschulpädagogische Labor von der Idee zur Verwirklichung. In: Prisma Nr. 36 (Zeitschrift der Gesamthochschule/ Universität Kassel), Kassel 1986, S. 3-7


[2]Das sind kleine Szenen, die für einzelne Kinder oder Gruppen aufgebaut werden, um sie zum Denken und Ausprobieren anzuregen. Ein Erwachsener (z.B. Student/Studentin oder Lehrer bzw. Lehrerin) hilft ihnen dabei. 


[3]Ich danke meinem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Herbert Hagstedt, dass er das „Labor“ zu einem anregenden Zentrum für die Schulregion – über die Grundschulstufe hinaus - entwickelt hat.