Abschlussarbeiten (BSc/MSc Psychologie)
Abschlussarbeiten im Fachgebiet Allgemeine Psychologie
Es wird empfohlen, nach Themenabsprache ein Exposé anzufertigen.
Außerdem empfehlen wir dringend, Abschlussarbeiten in Referatsform im Kolloquium der Allgemeinen Psychologie vorzustellen. Um einen Eindruck von unseren Abschlussarbeiten zu bekommen, können Sie das Kolloquium auch gerne in einem früheren Semester als Zuhörer:in besuchen (Moodle-Kurs).
Im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeiten soll untersucht werden, ob der Testungseffekt auf Lerntexte geringer Komplexität begrenzt ist bzw. inwieweit die Textkomplexität den Testungseffekt moderiert. Die Arbeit wird im Rahmen eines DFG-Projekts betreut.
Ansprechperson: Ralf Rummer
Der Testungseffekt beschreibt einen (längerfristigen) Behaltensvorteil von Material, das nach dem Lernen abgerufen wurde, im Vergleich zu Material, das erneut gelernt wurde, und ist bisher vorrangig anhand von nicht-prozeduralem Material untersucht worden. Es stellt sich die Frage, ob sich die vorhandenen Befunde auch auf prozedurales Material übertragen lassen.
Ansprechperson: Isabel Lindner
Perzeptuelle Disfluenz, z.B. in Form einer schwerer lesbaren Schriftart, soll sich lernförderlich auswirken. Allerdings stellen bisherige Befunde solch einen universalen positiven Effekt auf Lernen in Frage. In einem Replikationsprojekt basierend auf Lehmann et al. (2016) soll geprüft werden, ob der Disfluenzeffekt an eine kognitive Persönlichkeitsvariable als Randbedingung geknüpft ist. Getestet wird die Hypothese, dass Disfluenz nur bei hoher Arbeitsgedächtniskapaziät lernförderlich wirkt.
Ansprechperson: Sophia Weissgerber
Lernmaterialien sind oft mit interessanten, aber für das Lernziel irrelevanten Elementen versehen (beispielsweise Bilder, Videos). Leider können sich solche dekorativen Elemente sogar unvorteilhaft auf die Lernleistung auswirken, obwohl durchaus motivational positive Effekte festzustellen sind. Mittels Blickbewegungsmessungen soll beispielsweise die Annahme untersucht werden, dass durch positive Stimmung Seductive Details lernschädigender wirken, da diese die Aufmerksamkeit binden. Eine andere zu testende Annahme wäre, dass perzeptuelle Disfluenz den schädigenden Einfluss von Seductive Details reduzieren kann.
Ansprechperson: Sophia Weissgerber
Lernende sagen in sogenannten Judgments of Learning (JOLs) vorher, dass sie besser lernen können, wenn Lernmaterialien Multimedia-Elemente beinhalten. Jedoch sind tatsächlich nur Multimedia-Elemente, die inhaltlich zum Verständnis des Lernmaterial beitragen (z.B. Grafiken, Animationen), lernförderlich. Solche Multimedia-Elemente, die nur einen inhaltlichen Bezug haben (Seductive Details) sind nicht lernförderlich und führen fälschlicherweise zu höheren Judgments of Learning (= multimedia bias). Im Rahmen der Abschlussarbeit soll eine Variation der Originalstudie von Serra und Dunlosky bezüglich der Lernzeiten (mit und ohne Zeitlimit) erfolgen.
Ansprechperson: Sophia Weissgerber
Lernstrategien können sich einerseits dahin unterscheiden, wie viel geistig Anstrengung diese kosten (cognitive load) als sich auch anderseits dahingehend unterscheiden, wie sehr Lernende bereit sind Anstrengung zu investieren (mental effort). Im Rahmen der Abschlussarbeit sollen verschiedene Lernstrategien bezüglich des Zusammenspiels von Anstrengung, Einschätzungen der Lernleistungen und Anreizen untersucht werden.
Ansprechperson: Sophia Weissgerber