BIKA - Bilingual Kassel

BIKA (Bilingual Kassel)

Bilingual Kassel (BIKA) ist ein studienbegleitendes, ergänzendes Spezialisierungsmodul zum bilingualen Lehren und Lernen an der Universität Kassel. Es wird in den Fachbereichen 02 Geistes- und Kulturwissenschaften und 05 Gesellschaftswissenschaften von den beiden Fachgebieten  Fremdspachenlehr- und -lernforschung und Interkulturelle Kommunikation und  Didaktik der Geschichte angeboten. Nach erfolgreichen Abschluss dieses Moduls erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das BIKA Zertifikat.

 

BIKA Kassel wird seit dem Wintersemester 2004/2005 von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner (Fremdsprachenlehr- und -lernforschung und Interkulturelle Kommunikation)und seit 2011 durch Prof. Dr. Christine Pflüger (Didaktik der Geschichte) in Forschung und Lehre der betreffenden Fachgebiete in enger Kooperation stetig weiterentwickelt und implementiert.

Seit dem Schuljahr 2011/12 ist bilingualer Unterricht im Fach Geschichte (und anderen Sachfächern) integraler Bestandteil der hessischen Kerncurricula für alle Schularten. Ein qualifizierendes Weiterbildungsangebot ist in diesem Bereich daher dringend erforderlich.

 

Das BIKA Zertifikat bietet Ihnen:

  • ein zusätzliches professionelles Profil im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens
  • ein Alleinstellungsmerkmal und einen Qualifizierungsvorsprung
Aufbau des BiKa Zertifikats Modul 1: Grundlagen (2 Seminare), Modul 2: Vertiefung (2 Seminare), Modul 3: Praxis (1 Seminar)

Das BIKA Kassel ist als Zusatzmodul (unabhängig von der Modulstudienordnung) konzipiert. Es beinhaltet drei Module, die flexibel gehandhabt werden können:

  • Teilmodul 1: Grundlagen des bilingualen Lehrens und Lernens (4 SWS)
  • Teilmodul 2: Vertiefende Veranstaltungen im Bereich des bilingualen Lehrens und Lernens (4 SWS).
  • Teilmodul 3: Schulpraktische Studien: Bilinguales Lehren und Lernen (3 SWS)

In jedem der drei Module wird von den Studierenden eine Hausarbeit verfasst, die den Standards wissenschaftlichen Arbeitens entspricht.

Workshops zu bilingualem Lehren und Lernen und Praktika an bilingualen Schulen und an Partnerschulen im Ausland mit bilingualem Schwerpunkt werden anerkannt. 

Am studienbegleitenden Spezialisierungsmodul „Bilingualer Unterricht“ können teilnehmen:

  • Studierende der Universität Kassel, die
    1. eine Fremdsprache (Englisch/ Französisch/ Spanisch) und ein Sachfach (z.B. Geschichte, PoWi, Sport) studieren
    2. die zwei Sachfächer studieren, aber sehr gute Fremdsprachenkenntnisse nachweisen (z.B. TOEFL Test etc.)
    3. zwei Sprachen studieren, aber beabsichtigen noch ein Sachfach hinzuzunehmen
  • Lehrende an Schulen oder Studierende anderer Universitäten als Gasthörerinnen und Gasthörer

Das Zertifikat wurde von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Dr. Sylvia Fehling zusammen mit Herrn Wolfgang Gabler und Frau Ursula Uzerli entwickelt und ab dem Wintersemester 2004/2005 im Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernforschung& Interkulturelle Kommunikation am Institut für Anglistik/Amerikanistik des Fachbereichs 02 implementiert. Im Rahmen eines Lehrinnovationsprojekts 2011 bis 2014 wurde das Fachgebiet Didaktik der Geschichte (Prof. Dr. Christine Pflüger) und als weitere Sprache Französisch in das Zertifikat integriert.  Zwischen 2014 und 2018 war Prof. Dr. Bernd Tesch mit dem Fachgebiet der Fremdsprachenlehr- und -lernforschung: Didaktik des Französischen und Spanischen an BIKA Kassel beteiligt. Seit 2012 hat OStR Stephan Oppelt die Koordination für BIKA übernommen.

Aktuelles

Im Rahmen des PRONET Teilprojekts „Mehrsprachigkeitsbezogenes Lehrerhandeln im bilingualen Sachfachunterricht – ein Projekt zur Professionalisierung angehender und aktiver Lehrkräfte" der Fremdsprachenlehr- und -lernforschung& Interkulturelle Kommunikation und der Didaktik der Geschichte veranstalteten Prof. Dr. Claudia Finkbeiner zusammen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Regina Kaminski und Prof. Dr. Christine Pflüger im Sommersemester 2019 zwei interdisziplinäre Seminare zum bilingualen Lehren und Lernen. In diesen Lehrveranstaltungen beschäftigten die Studierenden sich mit erzählten Lebensgeschichten („Life Stories in the Present and Past: A Multilingual Approach to Life Stories“) sowie geschriebenen Selbstzeugnissen („Französische und deutsche Tagebücher aus der Zeit des zweiten Weltkriegs als Quellen im bilingualen Geschichtsunterricht / Journaux intimes et témoignages comme sources historiques dans l’enseignement bilingue“).

 

Am 19.06.2019 fand, als Höhepunkt der beiden parallellaufenden Veranstaltungen, ein gemeinsamer Studierenden-Workshop statt. In diesem Workshop arbeiteten die Studierenden in Gruppen, bestehend aus Seminarteilnehmer*innen beider Veranstaltungen, miteinander. Nach einer kurzen Vorstellung der Seminare durch die Dozentinnen, erhielten die Studierenden in einer anschließenden Austauschphase die Möglichkeit sich gegenseitig über die Inhalte und Prozesse der jeweiligen Veranstaltungen zu berichten. Im Anschluss daran erhielten sie drei Thesen zum mehrsprachigen Unterricht, mit denen sie sich in ihren Gruppen auseinandersetzten und diskutierten. Ihre Ergebnisse sammelten sie als MindMaps unter der Überschrift das „Ich – in historischer Perspektive“ und stellten diese in Form eines Posterrundgangs anschließend ihren Kommiliton*innen vor.

 

Die Studierenden, die an diesem Workshop teilnahmen, betrachteten es als sehr bereichernd, sich über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit erzählten Lebensgeschichten bzw. geschriebenen Selbstzeugnissen in Form einer freien Diskussion auszutauschen.  Durch die Teilnahme der Kommilitoninnen und Kommilitonen aus den Fachbereichen Anglistik und Geschichte führte der interdisziplinär angelegte Studierenden-Workshop zu einem regen und vielfältigen Austausch während der Gruppenarbeit und beim anschließenden Posterrundgang. Hierbei gab es viele Anknüpfpunkte zu anderen universitären Veranstaltungen und Lebenserfahrungen der Studierenden. In der den Workshop abschließenden Diskussion führten sie darüber hinaus an, dass Studierende beider Seminare während des Workshops die Möglichkeit hatten Blickwinkel zu erweitern und andere Perspektiven zu erfahren. 

Am 22. Mai 2019 fand die 10. Sitzung der AG Bilingual Kassel (BIKA) an der Universität Kassel statt. Im Rahmen dieser Sitzung wurde der Studentin Cathrin Fiedler nach erfolgreicher Absolvierung der bilingualen Module BIKA Kassel im Fach Englisch das BIKA Zertifikat von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Prof. Dr. Christine Pflüger überreicht.

Berichte

v.l.n.r.: Anna Petzoldt, Prof. Dr. Claudia Finkbeiner, Prof. Dr. Bernd Tesch (Foto: Samantha Pfanzer)


Im Rahmen des PRONET Teilprojekts "Mehrsprachigkeitspotentiale im bilingualen Sachfachunterricht" der drei Didaktiken für Englisch (Prof. Dr. Claudia Finkbeiner), Geschichte (Prof. Dr. Christine Pflüger) sowie Französisch und Spanisch (Prof. Dr. Bernd Tesch) veranstalteten Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Prof. Dr. Bernd Tesch zusammen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anna Petzoldt im Sommersemester 2017 zwei interdisziplinäre Seminare zum bilingualen Lehren und Lernen. Für diese Lehrveranstaltungen hatten die Studierenden Unterrichtsmaterialien vorbereitet, die in Form einer neuartigen Studierendenkonferenz erprobt und evaluiert wurden.

Um die Überschneidungsbereiche der fremdsprachigen Fachdidaktiken für die Entwicklung eines neuen Unterrichtskonzepts für Mehrsprachigkeitspotentiale im bilingualen Sachfachunterricht fruchtbar und sichtbar zu machen, wurden dieses Semester die beiden Projektseminare „CLIL Texts & Tasks: A Language Awareness Approach“ sowie „Französisch- und Spanisch bilingual unter der Lupe - Innovation und Forschung in der Fremdsprachendidaktik“ verzahnt veranstaltet. In Form einer Studierendenkonferenz mit mehreren alternierenden Gruppen wurden die vorbereiteten Unterrichtsmaterialien in englischer, französischer und spanischer Sprache für die Sekundarstufen l und ll diskutiert und auf die Konzepte der Language Awareness, Multiperspektivität (im Sinne des Human GPS Ansatzes) und Kontroversität hin untersucht.

Die Materialien sollten die sogenannte „Stunde Null“, wie das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa verschiedentlich bezeichnet wird, ins Zentrum stellen und die unterschiedliche Wahrnehmung dieses Ereignisses in verschiedenen Ländern herausarbeiten und ggf. mit der Wahrnehmung in Deutschland vergleichen. Dies sollte besonders anhand sprachlicher Schlüsselbegriffe aus den jeweiligen Sprachen in ausgewählten Quellen deutlich gemacht werden. Die Lehramtsstudierenden hatten das Ziel, Schülerinnen und Schülern durch die Sprache und die genutzten Quellen einen Perspektivwechsel in die jeweils andere Kultur und andere historische Wahrnehmungen zu ermöglichen, um sie so für unterschiedliche Wahrnehmungen und Interpretationen zu sensibilisieren.

In beiden Sitzungen wurden die Gruppen über die Seminargrenzen und Sprachen hinweg gemischt und die Unterrichtsmaterialen wurden jeweils von einer oder zwei Personen aus der jeweilig anderen Gruppe überprüft und evaluiert. Dazu verwendeten die Studierenden einen Bewertungsbogen für den bilingualen Unterricht, in dem „Curriculare Validität“, „Sprachbewusstheit“ oder Multiperspektivität“ wichtige Kriterien abbildeten. Schließlich wurde im Plenum über die Ergebnisse und die Herausforderungen, die sich den Studierenden bei der Bearbeitung und Bewertung der Unterrichtsmaterialien ergaben, diskutiert.

So erforderte es einen erhöhten Einsatz, für die Altersstufen angemessene Quellen zu finden. Darüber hinaus lernten die Studierenden, dass Übersetzungen oder umfangreiche Vokabellisten die Entwicklung von Sprachbewusstheit und Mehrsprachigkeit verhindern können. Hier wäre ein Text Mapping hilfreich. Im Gegensatz zu Wortschatzlisten sollten die Lernenden nur die wichtigen, ihnen unbekannten Vokabeln unterstreichen und über diese würde dann in der Klasse diskutiert. Außerdem müsse das Ziel des Perspektivwechsels bereits in den Aufgabenstellungen deutlich gemacht werden. (Fach-) Konzepte sollten den Schülerinnen und Schülern bewusst werden. Ein wichtiger Punkt sei zudem die Balance zwischen Inhalt und Sprache. Weder das eine noch das andere sollte überwiegen, denn bilingualer Unterricht sei weder reiner Sprachunterricht noch reiner Sachunterricht. Er benötige ein eigenes Curriculum.

Die Studierenden, die an diesem neuen Format der Studierendenkonferenz teilnahmen, betrachteten es als sehr interessant, neue Konzepte im bilingualen Unterricht kennenzulernen und zu entwickeln. Durch die Teilnahme von Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der Romanistik und der Anglistik, die jeweils zusätzlich unterschiedliche Sachfächer studierten, führte die interdisziplinär angelegte Studierendenkonferenz zu einem regen Austausch. Dem Problem eines fehlenden Zugangs zu der einen oder anderen Sprache wurde authentisch über Peer Kooperation und Peer Feedback begegnet. So wurde Deutsch als übergreifende lingua franca eingesetzt.

 Die sehr gut besuchte, achte Sitzung der BIKA – Bilingual Kassel AG, die am 25.01.2017 stattfand, war spannender und ertragreicher denn je.  Zunächst erhielten Tatjana Schrör, Studierende an der Universität Kassel, und Christine Glück, Referendarin an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel, ihre BIKA Zertifikate für die erfolgreiche Absolvierung der bilingualen Module. Das Alleinstellungsmerkmal des BIKA Zertifikats wurde unterstrichen





Im Anschluss daran folgte ein interessanter Vortrag von Herrn Dr. Michael Maset, Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel, der gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Frage erörterte, wie ein fachspezifisches Unterrichtsmodell für den bilingualen Geschichtsunterricht aussehen könnte.

Den zweiten Teil der Sitzung begannen Prof. Dr. Christine Pflüger und Prof Dr. Claudia Finkbeiner mit der Präsentation erster Ergebnisse des PRONET Projekts P9 „Mehrsprachigkeitspotentiale im bilingualen Sachfachunterricht“, das gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Tesch durchgeführt wird. Herr Timo Gerke, Lehrer an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel, und Herr Lars Förster, Lehrer an der Modellschule Obersberg Bad Hersfeld, erhielten eine Teilnahmebestätigung für ihre Mitwirkung an dem o.g. Projekt. Am Ende des Wintersemesters 2016/17 hatten Herr Gerke und Herr Förster sowie deren Schülerinnen und Schüler ihrer bilingualen Geschichtskurse das Projekt unterstützt, indem sie sich zur von Frau Anna Petzoldt durchgeführten Teilnahme an der Hintergrunderhebung und zu Audioaufnahmen bereit erklärten. Die Übergabe erfolgte durch Prof Dr. Claudia Finkbeiner und Prof. Dr. Christine Pflüger.

Im Letzten Teil der Sitzung fand eine anregende Debatte statt zu verschiedenen Herausforderungen bilingualen Lehrens und Lernens.
Text: Anna Petzoldt

Am 21. Januar 2015 fand die 6. Sitzung der AG Bilingual Kassel (BIKA) an der Universität Kassel statt. Im Rahmen dieser Sitzung wurde den Studierenden Jamila Roth und Jannik Harlinghausen nach erfolgreicher Absolvierung der bilingualen Module BIKA Kassel im Fach Englisch das BIKA Zertifikat von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner und Prof. Dr. Christine Pflüger überreicht.        

Das interdisziplinäre Lehrinnnovationsprojekt von Prof. Finkbeiner und Prof. Pflüger in Kooperation mit StR Oppelt zum Thema Bilinguales Lehren und Lernen – Ein kompetenzorientiertes Professionalisierungs­modell für Lehramtsstudierende der Sprachen (Englisch / Französisch) und des Sachfachs Geschichte im Rahmen von BIKA Kassel (Bilingual Kassel) wurde am 20.2.2013 vom Präsidium der Universität Kassel genehmigt.

Wer gehört zum BIKA Team?

Prof. Dr. Claudia Finkbeiner

Fachgebiet
Fremdsprachenlehr- und -lernforschung & Interkulturelle Kommunikation
Universität Kassel
+49 561 804-3353

Prof. Dr. Claudia Schlaak

Fachgebiet
Fremdsprachenlehr- und -lernforschung: Didaktik des Französischen und Spanischen
Universität Kassel
+49 561 804-3360

Prof. Dr. Christine Pflüger

Fachgebiet
Geschichtsdidaktik
Universität Kassel
+49 561 804-3116