Sophie Ziegler, M. Ed.

Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg 'Dynamiken von Raum und Geschlecht', Universitäten Kassel und Göttingen, seit 10/2013

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Dissertationsprojekt

"durch Euer liebstes handbrieflein". Raum, Geschlecht und Medialität in hessisch-sächsischen Fürstenkorrespondenzen des 17. Jahrhunderts

Im Jahr 1627 fand die Hochzeit zwischen Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605−1661) und der Kurprinzessin Sophia Eleonora (1609−1671) von Sachsen statt. Ihre Eheschließung sollte nicht allein die Verbindung zweier Menschen, sondern auch die zweier Dynastien und Fürstentümer festigen. Die Briefe, welche die Ehepartner untereinander austauschten sowie ihre Korrespondenz mit anderen Familienmitgliedern, bilden die Quellenbasis des Promotionsprojektes, das eine doppelte Zielstellung verfolgt: Untersucht werden einerseits die durch Briefe erfassbaren zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der hessisch-sächsischen Fürstenfamilie, wobei Persönliches und Politisches hier untrennbar verwoben ist. Im Kern dieses Punktes stehen die Fragen, welche Arten von Beziehungen sich charakterisieren lassen, wie diese verhandelt werden und welchen Anteil die Schreiben an deren Konstitution und Festigung haben.
Andererseits soll in den Blick genommen werden, welche Bedeutung Briefen im Kommunikationswesen des 17. Jahrhunderts zukommt. Es wird nach der Rolle der historischen Akteure, aber ebenso nach dem ‚Akteursstatus‘ von Briefen gefragt, ohne hierbei die Ebenen von Inhalt, Form, Stilistik oder Intention der Briefe außer Acht zu lassen.
Ergänzend zu den klassischen Methoden der Briefanalyse, werden Elemente der Materialitäts- und Medialitätsforschung fruchtbar gemacht. Darüber hinaus wird das Quellenkorpus unter raum- und geschlechter- sowie emotionstheoretischer Perspektive betrachtet.