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FUSION: Sarah Bovelett und Prof. Benjamin Foerster-Baldenius | Die Learnscapes der Floating University

Vortrag von Sarah Bovelett und Prof. Benjamin Foerster-Baldenius (raumlaborberlin)

Aufzeichnung der Veranstaltung

 

Folgen Sie dem Betonweg zwischen den Bäumen oder steigen Sie die Gerüsttreppe hinunter, die Sie zwei Stockwerke unter das Straßenniveau bringt, und die Floating Learnscapes entfalten sich vor Ihnen. Learnscapes nennen wir die schwimmende Landschaft der Wissensproduktion, des Wissens und des Seins und der Prozesse des Ent-, Um- und Mitlernens, des kollektiven Arbeitens und Denkens auf dem Gelände des Regenrückhaltebeckens in Berlin Kreuzberg.

Hier lernen wir von unserer Präsenz innerhalb einer technischen Infrastruktur, in der giftiges Regenwasser, Schlamm, Algen, Schilf, Frösche, Vögel und Füchse ein einzigartiges Ökosystem bilden. Hier fördern wir nicht-disziplinäre Lernformate und radikale, experimentelle Ansätze im Dialog mit der Komplexität unserer Umgebung. Die Floating University bietet eine breite Palette öffentlicher Programme, die das urbane Territorium erforschen, einschließlich Fragen der Klimaverantwortung, der urbanen Praxis und der räumlichen Kompetenz, sowie die Schaffung einer Basis, auf der wir lernen können, wie wir die komplexen Verstrickungen der Urbanität annehmen, uns mit ihnen auseinandersetzen und durch sie navigieren können, während wir uns verschiedene Formen des Zusammenlebens als Menschen und mit mehr als menschlichen Wesen vorstellen und schaffen.

 

Sarah Bovelett ist seit Beginn Teil der Floating University und gehört seit 2020 zum Vorstand. Sie ist Mitgestalterin der Floating Learnscapes und co-kuratiert dort unter anderem das Free Radicals Programm, das sich speziell an selbst-organisierte Gruppen Studierender richtet. Sie interessiert sich für verschiedene Formen des (Ver-)Lernens und deren mögliche räumliche und programmatische Darstellung, insbesondere in nicht-institutionellen Kontexten.
Ihr Bachelorstudium der Innenarchitektur absolvierte sie an der Royal Academy of Art in Den Haag und der Konstfack University of Arts, Crafts and Design in Stockholm. Der Masterabschluss in Architektur an der Universität der Künste in Berlin steht im kommenden Semester an.
Derzeit arbeitet sie gemeinsam mit MOULD, einem Team von Architekt:innen und Akademiker:innen der TU Braunschweig und CSM London am Forschungsprojekt Architecture After Architecture: Spatial Practice in the Face of the Climate Emergency.

Benjamin Foerster-Baldenius studierte in Berlin (TU und Diplom an der HdK) und in Kopenhagen (Kunstakademie) Architektur, seine Arbeit ist die logische Fortsetzung dessen, was er an der Uni begonnen hat. Und so ist er seit 1999 als darstellender Architekt mit »raumlaborberlin« zur Kultur der Stadt neue Ideen beizusteuern. Benjamin Foerster-Baldenius plant, zeichnet und realisiert Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum, macht Szenografien und Dramaturgien für Bühnen, Plätze und Ausstellungen und entwickelt Veranstaltungs- und Lehrformate.
Viele der Arbeiten entstehen im Kunst und Theaterkontext mit großen und kleinen Institutionen, sie wachsen aber auch auf dem Kompost des Kollektivs: z.B. „working on common ground“ für die Manifesta 14 in Prishtina, „2465 Enright“ für die Pulitzer Foundation in St. Louis und die Floating <s>University</s> in Berlin, deren Verein er seit 2018 vorsteht und die 2021 einen halben goldenen Löwen gewonnen hat.
Er war Professor für Architektur in Prag und Essen, lehrte an der Universität Witten/Herdecke und der Royal Academy in Den Haag und ist gerade Professor für Cohabitation an der Städelschule in Frankfurt.
Benjamin Foerster-Baldenius zeigt ein paar der letzten Projekte und unterhält sich dann mit euch über die Freuden und Vorteile des Arbeitens im Kollektiv, die Verzichtbarkeit von Neubauten und wie man das Überleben als Architekt hinbekommt ohne sich in die Schlangengrube der Bauindustrie zu begeben.

 

 

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