IUNO

Mit dem Begriff Industrie 4.0 wird die Vision einer intelligenten Fabrik beschrieben, die sich in kürzester Zeit dynamisch an neue Aufgaben anpasst und die mit der Digitalisierung der Wirtschaft einhergeht. Zur Umsetzung der intelligenten Fabrik ist die Vernetzung aller Maschinen über das Internet notwendig. Durch diese Entwicklung überträgt sich die zunehmende Bedrohung von IT-Systemen durch Cyberangriffe und Wirtschaftsspionage automatisch auch auf die industriellen Anlagen.

IT-Sicherheit wird so zum erfolgskritischen Faktor für die ausfallsichere Produktion, für den Know-how-Schutz und den Schutz vor Wirtschaftsspionage. Diese Entwicklung erfordert Sicherheitslösungen, die einen umfassenden Schutz der hochgradig vernetzten Strukturen sowie des Daten- und Informationsaustausches vor unbefugtem Zugriff, Manipulation und Missbrauch sicherstellen.

Im Forschungsvorhaben „Nationales Referenzprojekt zur IT-Sicherheit in Industrie 4.0 (IUNO), werden Bedrohungen- und Risiken für die intelligente Fabrik identifiziert und Schutzmaßnahmen entwickelt, sowie exemplarisch umgesetzt.

Ziel ist es, möglichst allgemein verwendbare Lösungen für Herausforderungen der IT-Sicherheit im industriellen Anwendungsfeld zu entwickeln(Standards), die auch auf andere Unternehmen übertragbar sind und als Blaupausen für die sichere Industrie 4.0 herangezogen werden können.

14 Unternehmen der deutschen Industrie forschen gemeinsam mit sieben Forschungseinrichtungen und Universitäten daran, Angriffspunkte für Hacker zu minimieren. Dies geschieht konkret anhand von Anwendungsschwerpunkten und Demonstratoren. Es sollen Methoden entwickelt werden, mit denen gleichzeitig sichere Prozesse, sichere Daten und sichere Dienste bei sicherer Vernetzung realisiert werden können.

Im Teilvorhaben „Rechtsverträgliche Gestaltung und Anwendung“ der Universität Kassel wird die Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet) im Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-(ITeG) diese Fragen aus rechtswissenschaftlicher Sicht untersuchen und Vorschläge zur Gestaltung und Anwendung von Industrie 4.0-Technikkonzepten unterbreiten, um Rechtssicherheit und Grundrechtsschutz für Unternehmen, Arbeitnehmer und Kunden zu gewährleisten.

Diese Ziele werden erreicht, indem die rechtlichen Anforderungen der betroffenen Rechtsgebiete (Leistungsschutzrecht, Datenschutzrecht, Strafrecht, Beweisrecht) bereits in der Entwicklung, als Gestaltungsvorschläge eingebracht werden.

Als Ergebnis wird einerseits ein Katalog mit Vorschlägen für die rechtsverträgliche Gestaltung und Anwendung von Industrie 4.0- Konzepten entstehen, andererseits werden die Gestaltungsvorschläge bereits in die im Gesamtvorhaben entwickelten Demonstratoren einfließen.

Das Projekt wird im Rahmen des Forschungsrahmenprogrammes der Bundesregierung zur IT-Sicherheit "Selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt 2015-2020" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Projektpartner, Konsortialpartner

      Projektinfos

      Förderung:
      Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

      Laufzeit:
      Juli 2015 - September 2018

      Projektverantwortlicher:
      Prof. Dr. Alexander Roßnagel

      Ansprechpartner:
      Ass. jur. Johannes Müller, MLE.
      Dr. jur. Philipp Richter

      Projektverlauf

      Bilder

      Juli 2016, IUNO-Statustreffen in Bad Pyrmont (Phoenix Contact)
      September 2016, KORA-Workshop in Kassel(provet)
      Februar 2017, IUNO Statustreffen in Ditzingen bei Stuttgart (TRUMPF)
      Juni 2017, IUNO Statustreffen in Renningen bei Stuttgart (BOSCH)
      Januar 2018, IUNO-Statustreffen in Dresden (Infineon)
      September 2018, Projektende
      September 2018, Projektende
      September 2018, Projektende