Die Backpulver-Kanone

Versuchsbeobachtung

Die Serviette wird vom Essig durchtränkt und das Backpulver beginnt mit dem Essig zu reagieren. Der Korken wird mit Schwung aus der Flasche gedrückt. Die Flasche rollt auf den Bleistiften in die entgegen gesetzte Richtung, in die der Korken fliegt.

Versuchsdurchführung

In die Flasche wird Essig gefüllt, so dass es beim Liegen der Flasche den Boden bedeckt, aber nicht heraus fließt. Die noch offene Flasche mit dem Essig wird auf einige runde Bleistifte gelegt, die als Rollen funktionieren. Danach wird in die auseinander gefaltete Serviette Backpulver eingefüllt (etwa ein drittel bis ein halbes Tütchen genügt) und die Serviette wieder verschlossen. (Bei dicken Servietten, die Servietten halbieren.) Jetzt wird das Serviettenpäckchen mit dem Backpulver in die Flasche geschoben, so dass es in dem Essig schwimmt. Den Korken schnell, aber nicht fest verschließen! Viele Plastikflaschen wie die oben abgebildete sind geriffelt und rollen deshalb nicht. In diesem Fall muss man auf die Rollen ein Stückchen Pappe oder eine andere geeignete leichte Unterlage legen. Im dargestellten Versuch wurde eine Styroporplatte verwendet, wie sie für Käseaufschnitt verwendet wird.

Versuchsaufbau

  • 1 Plastikflasche mit leicht verschließbarem Korken (am besten ein Gummi-Stopfen),
  • Essig,
  • Backpulver, runde Bleistifte o.ä.,
  • evtl. ein Stückchen stabile Pappe oder eine dünne Styroporplatte 1 Serviette (nicht abgebildet),

Wertvolle Tipps für das Gelingen des Versuchs

Manchmal dauert es eine Weile, bis der Korken herauskommt. Gerade bei flexiblen Plastikflaschen ist ein genügender Druck erst nach einer gewissen Zeit aufgebaut.

Erläuterungen für die Lehrerin/ den Lehrer

Was fachlich hinter dem Versuch steckt

In diesem Versuch ist das Prinzip des Rückstoßes gut zu erkennen. Das in die Serviette eingefüllte Backpulver reagiert, nachdem die Serviette mit dem Essig durchtränkt ist, mit dem Essig. Dabei entsteht Kohlendioxid. Der Druck in der Flasche steigt und der Korken wird nach außen gedrückt und fliegt weg. Wenn von einem Körper ein Teil seiner Masse fortgeschleudert wird, entsteht ein Rückstoß. Der Gegenstand mit der restlichen Masse bewegt sich immer in die entgegen gesetzte Richtung wie die fort geschleuderte Masse. Dieses Prinzip ist auch mit dem Impulserhaltungssatz zu erklären, der besagt, dass der Gesamtimpuls eines Systems immer gleich bleibt. Der Rückstoß ist umso deutlicher zu erkennen, je leichter der zurückgestoßene Körper ist.

Was der Versuch mit dem Alltag zu tun hat

Das Prinzip des Rückstoßes kann man oft im Alltag und der Natur wieder finden, zum Beispiel beim Raketenantrieb, den Rückstoß beim Schießen mit einem Gewehr, oder aber auch bei einem Tintenfisch, der sich nach diesem Prinzip fortbewegt.

Marion Thölert & Nicole Taebi