Was passiert in Praxis³?

Das Verfahren verbindet zwei wichtige Elemente für die Praktikumsbegleitung:

Entwicklungsziele für das Praktikum

Die Studierenden setzen sich eigene Ziele für das Praktikum und reflektieren ihr Vorankommen dabei. Das ist kein neuer Inhalt in der Begleitung von Studierenden im Praktikum. Neu ist, dass Praxis³ dafür einen formalisierten Prozess anbietet, um zu mehreren Zeitpunkten die individuellen Ziele der Studierenden zu entwickeln, zu präzisieren, ggf. zu verwerfen und neu zu formulieren.

Selbst- und Fremdeinschätzungen

Dazu kommt die Erfassung von kriteriengeleiteten Selbst- und Fremdeinschätzungen (Studierende, universitäre Begleitende, schulische Mentor*innen) innerhalb des Praktikumsverlaufs: Dabei geht es um vielfältige Inhalte, die wichtig für den Beruf Lehrer*in sind. Diese Einschätzungen werden anschließend übersichtlich und vergleichend dargestellt, um aus den Ausprägungen oder Abweichungen Entwicklungspotenziale ablesen zu können. Dieses Vorgehen soll Ihre Beratungsgespräche bestmöglich unterstützen und die Überarbeitung der Ziele anregen. Manchen ist ein ähnliches Vorgehen vielleicht noch aus den vergangenen Jahren in der Praxissemesterbegleitung bekannt.

Idealtypischer Ablauf

Ein Prozess – Vier Reflexionspunkte

Der Prozess verläuft in vier Reflexionspunkten entlang der Praxisphasen und kann auf verschiedene Modelle (Praxissemester, Schulpraktische Studien) angewandt werden. Die Abbildung unterscheidet dazu die 1. Praxisphase (z.B. Blockphase des Praxissemesters oder SPS I) von der 2. Praxisphase (z.B. Langphase des Praxissemesters oder SPS II).

  • Reflexionspunkt A: Die Entwicklungsziele im Praktikum werden zu allen vier Reflexionspunkten aufgegriffen. Vor Beginn der Praxisphase (im Vorbereitungsseminar) entwickeln die Studierenden – wie es bereits seit langer Zeit in der Praktikumsbegleitung gängige Praxis ist – ihre individuellen Ziele für das Praktikum. Sie nehmen dabei Bezug auf ihre Lernbiografie und ihre Erwartungen an das Praktikum.
  • Reflexionspunkt B: Am Ende der ersten Praxisphase werden diese Ziele wieder aufgegriffen und einem Realitätscheck unterzogen. Hierbei wird es darum gehen, die Ziele konkreter zu fassen und durch die Unterstützung von universitären sowie schulischen Mentor*innen der Zielerreichung näher zu kommen. Dabei kann es auch immer wieder zu einer Neuentwicklung von Zielen kommen.
    Eine besondere Hilfestellung für die Aufdeckung von Entwicklungspotenzialen stellen die Selbst- und Fremdeinschätzungen dar, welche ebenfalls an dieser Stelle verortet sind. Die Einschätzungen sollen vor den Gesprächen vorgenommen werden, sodass die zusammengefassten Ergebnisse Bestandteil der Reflexionsgespräche sind. Für diese Gespräche stehen Leitfragen für alle Beteiligten zur Verfügung, die Sie auf unserer Praxis3-Website finden.
  • Reflexionspunkt C: Im Verlauf der zweiten Praxisphase werden die eigenen Ziele – insbesondere im Zusammenhang mit den studentischen Unterrichtsversuchen und deren Vor- und Nachbereitung – laufend reflektiert und ggf. angepasst. Eine Ergänzung stellt an dieser Stelle das etablierte Peer Coaching mittels BASIS Plus dar.
  • Reflexionspunkt D: Schlussendlich werden alle Entwicklungen zum Ende der Langphase noch einmal zusammengetragen. Hier findet erneut eine Selbst- und Fremdeinschätzung statt. Diese stellt den aktuellen Stand aus drei Perspektiven sowie die Veränderung seit dem Ende der ersten Praxisphase dar. Im Abschlussgespräch werden diese Perspektiven herangezogen, um mit den Studierenden über die Zielerreichung zu resümieren und Ziele für das weitere Studium anzuregen.