Kasseler Edition Soziale Arbeit

Auf dieser Seite finden Sie die Publikationen aus der "Kasseler Edition Soziale Arbeit", die von Werner Thole herausgegeben wird.

In der Reihe sind bisher 15 Publikationen erschienen.

Kaul. Bildungskonzepte von Pädagoginnen in Kindertageseinrichtungen. Eine empirisch-rekonstruktive Untersuchung biografischer Wege. 2019

Ina Kaul untersucht die Entstehung und Entwicklung von Bildungskonzepten von Pädagoginnen im Handlungsfeld der Kindertageseinrichtung. Sie zeigt, wie sich eine Vorstellung von dem, was die Pädagoginnen unter Bildung verstehen, über biografische Erfahrungen und im Kontext der Frage nach dem gesellschaftlichen Auftrag herausbildet, welche Bezugspunkte die Pädagoginnen als Referenzrahmen heranziehen und wie sie sich in diesem Kontext positionieren und Bildung in der frühen Kindheit thematisieren. Damit greift die Autorin im Kontext des Professionalisierungsprozesses die Frage nach der Verschränkung von Biografie und Wissen auf und plädiert unter anderem für die Bedeutung von Reflexivität.​

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Engelbracht. Jugendliches Alltagsleben in freiheitsentziehenden Maßnahmen. Erziehungsprozesse bei Jugendlichen mit multikomplexen Risikolagen. 2019

Mischa Engelbracht untersucht freiheitsentziehende Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe. Über einen ethnografischen Forschungszugang stellt er verschiedene Formen von Freiheitsentzug in unterschiedlichen Institutionen dar und vergleicht diese miteinander. Mit der Thematik der freiheitsentziehenden Maßnahmen fokussiert der Autor einen immer wiederkehrenden und kontrovers geführten Fachdiskurs innerhalb der Sozialen Arbeit. Freiheitsentzug wird in seiner Studie jedoch nicht über die bestehenden polarisierenden Diskurse empirisch basiert diskutiert, sondern konkret über die Anwendung und die Realisierung von Zwang. Damit leistet die Studie einen empirischen Beitrag zu dieser umstrittenen Maßnahme und erzeugt rekonstruktiv ein konkretes Bild ihrer Ausgestaltungsvarianten.​

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Göbel. Alltagspraktiken in Kindertageseinrichtungen. Eine videographische Studie zum Miteinander von pädagogischen Fachkräften und Kindern. 2018

Sabrina Göbel untersucht in ihrer Studie, auf welche Art und Weise der Alltag in Kindertageeinrichtungen hergestellt bzw. reproduziert wird. Aus einer praxistheoretischen Perspektive und mithilfe videographischen Datenmaterials konzentriert sich die qualitativ-rekonstruktive Auswertung auf die Frage nach der Relevanz von wiederkehrenden Praktiken und Routinen für die Herstellung, Gestaltung und Modulation der frühpädagogischen Praxis. Dieses Vorgehen ermöglicht es, ein Verständnis für die sozialen Herstellungspraxen und -prozesse sowie für die dem Alltagsgeschehen zugrunde liegenden impliziten Logiken und Ordnungen der Praxis zu entwickeln.

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Oehler. Demokratie und Soziale Arbeit. Entwicklungslinien und Konturen demokratischer Professionalität. 2018

Patrick Oehler verbindet den Begriff der Demokratie mit der Profession der Sozialen Arbeit. Er knüpft damit an eine Traditionslinie der Pionierinnen und Pioniere der pragmatistischen Soziologie und Sozialen Arbeit an, die in Chicago um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts wirkten. Soziale Arbeit sollte sich, so die leitende These des Autors, in einer demokratischen Gesellschaft an einem Modell demokratischer Professionalität orientieren. Vor diesem Hintergrund geht er der Frage nach, wie sich demokratisches und professionelles Handeln in der Praxis der Sozialen Arbeit miteinander vereinbaren lassen, und rekonstruiert aus der Auseinandersetzung mit professions- und demokratietheoretischen Bezügen sowie theorie- und praxisgeschichtlichen Beiträgen Sozialer Arbeit eine Figur einer demokratischen Professionalität. 

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Göddertz. Antiautoritäre Erziehung in der Kinderladenbewegung. Rekonstruktive Analysen biographischer Entwürfe von Zwei-Generationen-Familien. 2018

Nina Göddertz untersucht die Spuren antiautoritärer Kinderläden in einzelnen Lebensgeschichten sowohl der Eltern- als auch der Kindergeneration. Dabei verknüpft sie sozialgeschichtliche, zeittheoretische, erziehungswissenschaftliche und konzeptionelle Analysen zur Kinderladenbewegung mit der empirischen Rekonstruktion biographischer Entwürfe von Kinderladenfamilien. Ausgangspunkt der Studie ist die Gründung von antiautoritären Kinderläden rund um 1968. In den familialen Generationsanalysen von Kinderladenfamilien identifiziert die Autorin drei verschiedene Muster, die die Verwobenheit von Biographie, Gesellschaft und antiautoritären Erziehungsentwürfen mit dem jeweiligen zeithistorischen Kontext offenlegen.

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Heyden. Die lebensgeschichtliche Bedeutung des Kinderladens. Eine biographische Studie zu frühkindlicher Pädagogik. 2018

Franziska Heyden geht in ihrer Studie der Frage nach, wie sich die kindlichen Erziehungs- und Betreuungserfahrungen aus einem Kinderladen in der Biographie niederschlagen. Hierzu lässt sie die Protagonisten und Protagonistinnen zu Wort kommen, die als Kinder Teil dieses einzigartigen Erziehungsexperiments waren. Kinderläden verfolgten unter anderem das Ziel, mit einem antiautoritären Erziehungskonzept eine neue Form der Kindererziehung und Kinderbetreuung zu etablieren. Neben einer umfassenden Literaturanalyse zeitgenössischer grauer Literatur und neuerer Studien zur Kinderladenbewegung rekonstruiert die Autorin die Lebensverläufe der Kinderladenkinder mithilfe des narrativen Verfahrens nach Fritz Schütze. Dabei arbeitet sie vier verschiedene Muster einer Kinderladenkindheit heraus. 

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Mauritz. Emanzipation in der Kinderladenbewegung. Wie das Private politisch wurde. 2018

Miriam Mauritz untersucht das intergenerationale Erziehungs- und Beziehungsverhältnis zwischen Müttern und Töchtern als Akteurinnen der Kinderladenbewegung. Thematisch an der Schnittstelle zwischen Studenten-, Kinderladen- und Neuer Frauenbewegung liegt ihr Fokus dabei auf  Emanzipationsprozessen. Die Autorin folgt der Annahme, dass sich biographische Emanzipationsprozesse rekonstruieren lassen und darüber sozialgeschichtliche Ereignisse individuell sichtbar werden. Sie führt empirische Analysen von biografischen Interviews durch, deren Ergebnisse an die Diskurse der Sozialen Bewegungen von 1968 rückgebunden werden. Neben einer begrifflichen Annäherung an den Emanzipationsbegriff, insbesondere aus der Perspektive der Kritischen Erziehungswissenschaft, bietet sie eine historische Analyse der ‚Politisierung des Privaten‘.

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Schäfer, Thole. Zwischen Institution und Familie. Grundlagen und Empirie familienanaloger Formen der Hilfen zur Erziehung. 2018

In dem Band werden die Grundlagen, Entwicklungen, Diskurse und empirischen Wirklichkeiten familienanaloger Formen der Hilfen zur Erziehung diskutiert. Auf der Basis empirischer Befunde zum Alltag in familienähnlichen Arrangements werden Spezifika eines stationären Angebotes erörtert, das sich durch institutionelle wie familiale Anteile auszeichnet. 

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Bastian. Personalauswahl in der Sozialen Arbeit. Eine empirische Studie zum Suchen und Finden pädagogischer Fachkräfte. 2018

Vera Bastian untersucht den Personalauswahlprozess und entsprechende Kriterien in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Dabei nimmt sie breit rezipierte wissenschaftliche Erkenntnisse zur Personalauswahl als Grundlage und exploriert die entsprechenden Prozesse und Kriterien in der Sozialen Arbeit. Neben der Prozessdarstellung der Personalauswahl arbeitet die Autorin unterschiedliche Auswahlmuster und -kriterien heraus, die Aufschluss über die Auswahlpraxis in diesem Bereich geben. So können organisationale und individuelle Einflussfaktoren auf die Auswahlentscheidung unterschieden werden, die durch personenunabhängige Auswahlkriterien ergänzt werden.

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Franzheld. Verdachtsarbeit im Kinderschutz. Eine berufsbezogene Vergleichsstudie. 2017

Tobias Franzheld gibt einen Einblick in aktuelle Herausforderungen des bundesdeutschen Kinderschutzsystems. Auf der Basis einer Vergleichsstudie stellt er relevante Akteure sowie ihre besonderen Aufgabenschwerpunkte gegenüber. Der Verdacht bildet dabei ein Scharnier, um professionssoziologische Reflexionen, handlungsfeldspezifische
Rahmenbedingungen und berufliche Besonderheiten in methodisch kontrollierter Form zu einem integrativen Konzept zu verbinden. Die Studie schließt die Forschungslücke beruflicher Quervergleiche und rekonstruiert interdisziplinäre Kooperationskontexte, die sich exemplarisch für Vertreter aus Medizin, Polizei und Sozialer Arbeit in der Bewältigung von Kindeswohlgefährdungen und ihrer neuen beruflichen Arbeitsanforderungen ergeben.

Der Inhalt
• Die Beziehungsarbeit aus Sicht der Professionssoziologie
• Kinderschutz als Handlungsfeld und berufliche Herausforderung
• Die Verdachtsarbeit bei Polizei, Ärzten und Sozialer Arbeit
• Theoretische und empirische Texturen der Verdachtsarbeit

Die Zielgruppen
• Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit, Soziologie und Sozialwissenschaften
• Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Medizin und Polizei sowie professionssoziologisch Interessierte

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Lochner. Teamarbeit in Kindertageseinrichtungen. Eine ethnografisch-gesprächsanalytische Studie. 2017

Die Studie beschäftigt sich mit der Praxis von Teamarbeit in Kindertageseinrichtungen. Auf der Grundlage von Gesprächsanalysen und teilnehmenden Beobachtungen aus drei Kindertageseinrichtungen wird gezeigt, welche Bedeutung der kollegialen Gemeinschaft in der praktischen Bewältigung des pädagogischen Arbeitsalltags zukommt. Die Analysen fokussieren dabei die sozialen Herstellungspraxen und –prozesse, in denen die Pädagog_innen gemeinschaftlich oder aufeinander bezogen handeln. Das Vorgehen ermöglicht jenseits von konzeptioneller Rhetorik ein Verständnis für die unterschiedlichen Varianten verwirklichter Zusammengehörigkeit im Team zu entwickeln. Deutlich wird die Relevanz der kollegialen Beziehung für die handlungspraktische Bewältigung des Aufgabenumfangs im Kontext der Dynamik und Simultanität des pädagogischen Geschehens, für die Herstellung des pädagogischen Takts im Umgang mit den Anforderungen sowie für die Bewältigung situativer Unsicherheit.

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Hong. Kinderschutz in institutionellen Arrangements. Deutschland und Südkorea in international vergleichender Perspektive. 2016

Moonki Hong vergleicht in seiner Studie Formen von Gewalt gegen Kinder und die Hilfesysteme in institutionellen Arrangements in Deutschland und Südkorea. Der Autor stellt die Ergebnisse eines effektiven Kinderschutzes in beiden Ländern vor und beschreibt jeweils die gegenwärtige soziale Stellung von Kindern und Jugendlichen sowie die Entwicklung des Kinderschutzes. Dabei diskutiert er die vorzufindenden rechtlichen Rahmenbedingungen, organisatorischen Strukturen und die sozialpädagogischen Interventionspraxen in den beiden Untersuchungsländern.


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Thole, Milbradt, Göbel, Rißmann. Wissen und Reflexion. Der Alltag in Kindertageseinrichtungen im Blick der Professionellen. 2016

In dem Band werden Ergebnisse des Forschungsprojektes „Wissensbasierte Deutungs- und Handlungskompetenzen von pädagogischen MitarbeiterInnen in Kindertageseinrichtungen“ vorgestellt. Die PädagogInnen reflektieren ihren Alltag unter Rückgriff auf unterschiedliche Ordnungs- und Orientierungsmuster und verweisen nicht explizit auf methodisch-didaktisches oder fachliches Wissen. Keineswegs kann daraus jedoch gefolgert werden, dass solches nicht vorliegt. Skepsis ist somit gegenüber Vorstellungen angebracht, die Wissen individuell gespeichert vermuten, das über einfache Transferprozesse praxiswirksam wird. Vielmehr scheint es sich um sedimentiertes Wissen zu handeln, das kaum zu versprachlichen ist.

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Herrmann. Thematisierungsweisen guter Arbeit. Eine empirische Untersuchung im Feld der Kinder- und Jugendwohngruppenarbeit. 2016

Cora Herrmann untersucht, wie sich SozialarbeiterInnen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendwohngruppenarbeit gegenüber neuen Steuerungsweisen der Kinder- und Jugendhilfe verhalten. Damit stellt sie die Frage, ob und wie aktuelle, im Kontext gewandelter wohlfahrtsstaatlicher Arrangements entstandene Thematisierungsweisen „guter Arbeit“ Effekte in der alltäglichen Arbeit generieren, dort fort- und/oder umschrieben werden. Zu ihren Ergebnissen gehört, dass sich die interviewten SozialarbeiterInnen gegenüber den gewollten Veränderungen als machtlos präsentieren. Zugleich enthalten ihre Berichte Beschreibungen von Distanzierungs-, Begrenzungs-, Aneignungs- und Gestaltungsweisen. Diese Ergebnisse können als ein empirischer Beleg dafür gelesen werden, dass SozialarbeiterInnen sowohl als „hergestellte“ als auch im Handeln „herstellende“ Subjekte gelten können.

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Brandhorst. Kinderschutz und Öffentlichkeit. Der „Fall Kevin“ als Sensation und Politikum. 2015

Felix Brandhorst untersucht anhand des „Falles Kevin“ in Bremen aus dem Jahr 2006 den Zusammenhang zwischen medialer Inszenierung, politischer Theatralisierung und fachlicher Positionierung der Sozialen Arbeit im Feld des Kinderschutzes. Der Fall war eine mediale Sensation, die politischen Handlungsdruck auslöste und zum Ausgangspunkt einer protektiv-repressiven Wendung in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe wurde. Ziel der Diskursanalyse des Autors ist es, das aus der medialen und politischen Aufarbeitung hervorgegangene routinierte Wissen über den „Fall Kevin“ in eine Krise der Befremdung zurückzuführen. Dabei fragt er danach, auf welcher empirischen Grundlage die Veränderungsprozesse beruhen, die die aktuelle Situation im Kinderschutz und in der Sozialen Arbeit prägen.

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