Forschung

Profil des Fachgebietes

Das Fachgebiet Geschichte Westeuropas beschäftigt sich mit den historischen Entwicklungen Frankreichs, Spaniens und Deutschlands in der Zeitspanne vom 18. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit. Dabei spielen Fragen des Vergleichs, des Transfers sowie der Beziehungen – insbesondere der deutsch-französischen und westeuropäischen Beziehungen – eine zentrale Rolle. Inhaltliche Schwerpunkte liegen darüber hinaus in der Kommunikations- Medien- und Öffentlichkeitsgeschichte, in der Gewalt- und Konfliktgeschichte sowie auf gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Fragen der Demokratieentwicklung. Die Professur steht in enger Kooperation mit der Romanistik und der Hispanistik im FB 02.

Aktuelle Forschungsprojekte

Bild: Klaus Stuttmann Karikatur vom 07.04.2016

DFG-Projekt: Grenzen des Komischen? Satire und gesellschaftlicher Wandel in Deutschland und Frankreich am Beispiel der Zeitschriften Pardon/Titanic und Hara-Kiri/Charlie Hebdo (1960/1962-2017)

Der Anschlag auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo im Januar 2015 hat auf dramatische Weise deutlich gemacht, in welchem Maße Satire auf politischer wie auch auf gesellschaftlicher Ebene als Provokation empfunden werden kann. Tatsächlich haben es sich die französischen Satire-Zeitschriften Hara-Kiri und Charlie Hebdo, ähnlich wie die vergleichbaren deutschen Blätter Pardon und Titanic, zur Aufgabe gemacht, vermeintliche Grenzen des Komischen auszuloten und dazu immer wieder in den Bereich gesellschaftlicher Reiz- und Tabuthemen einzudringen. Ziel des Projektes ist es, die genannten deutschen und französischen Satirezeitschriften in dem Zeitraum zwischen 1960/62 und 2017 vergleichend und in ihren jeweiligen wechselseitigen Bezügen zu untersuchen. Über die Frage, in welcher Weise die Zeitschriften auf gesellschaftliche Ereignisse reagierten und inwiefern sie dabei in der medialen Öffentlichkeit negative Kritik erzeugten, dienen sie als Sonden für das Erfassen gesellschaftlicher Tabubereiche, die eng mit der Transformation von Werthaltungen und Einstellungen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche verknüpft sind.

Die Spanien-Kindertransporte der Caritas in den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges. - Eine transnationale Untersuchung einer Hilfsaktion zwischen Propaganda, diplomatischem Kalkül und christlicher Nächstenliebe (Alina C. Schaefers)

Bild: Justyna Jaszke JBJart

Why Europe, Which Europe? (Prof. Dr. Jörg Requate & Prof. Dr. Sonja Levsen)

Bild: Filmszene aus: His Girl Friday, Columbia Pictures, 1940

Telefonbeziehungen. Das Telefonieren als medialisierte Form intimer Kommunikation des 20. Jahrhunderts (Dr. Clelia Caruso)

Bild: Elina Krima

Gewalt gegen Frauen - gesellschaftliche Wahrnehmung und institutionelle Hilfe in Deutschland und Frankreich seit den 1970er Jahren (Julia Spohr)

Normalisierung als Radikalisierung. Radikalisierung als Normalisierung. Neurechte Auslotungen und Annäherungen (Ann-Kathrin Mogge)

"Heimat" im Wandel? Die Konstruktion regionaler Identität(en) über den Heimatbegriff im kurhessischen und waldeckischen Raum 1900-1960 (Carolin Sohl)

Abgeschlossene Projekte (Auswahl)

Die "Cité nationale de l’histoire de l’immigration" im Palais de la Porte Dorée. Transformationen eines Kolonialpalastes von der „Exposition coloniale“ 1931 bis heute (Dr. Gwendolin Lübbecke)

Die (Un)Sichtbarkeit der Gewalt. Medialisierungsdynamiken seit dem späten 19. Jahrhundert (Herausgegeben von Jörg Requate, Dirk Schumann und Petra Terhoeven)