Bedeutung pilzlicher Krankheiten im ökologischen Wintererbsenanbau (2012)

Kooperationen

  • Getreidezüchtung Darzau
    (Dr. Karl-Josef Müller, Ulrich Quent)
  • Kompetenzzentrum Niedersachsen
    (Ullrich Ebert)
  • Fachgebiet ökologischer Pflanzenschutz

Förderung

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung

Laufzeit

04 / 2012 bis 12 / 2012

Einfluss des Genotyps und von Böden mit unterschiedlicher Anbauintensität von Leguminosen

Viehlose Betriebe sind dringend auf die Nachlieferung von Stickstoff durch Leguminosen angewiesen. Wintererbsen bilden aufgrund ihrer Anbaueignung ein großes Potential, wie sich in den letzten Jahren an den Ergebnissen verschiedener Versuchsansteller zeigen ließ. Einen der wichtigsten limitierenden Faktoren für den Anbau von Körnerleguminosen stellen jedoch die Fuß- und Wurzelkrankheiten dar. Besonders Erbsen leiden sehr stark unter Fußkrankheiten und der Befall ist umso gravierender, je stärker die bodenbürtige Ausgangsbelastung ist, die eng mit der Anbauintensität korreliert ist. Einer Ausweitung des Körnerleguminosenanbaus innerhalb der Fruchtfolge könnten also phytopathogene Gründe entgegenstehen. In derzeit laufenden Projekten zeigte sich aber in Biotests unter kontrollierten Bedingungen, dass die Wintererbsensorte EFB33 geringer anfällig für den Befall mit Phoma medicaginis ist als die in der Praxis weit verbreitete Sommererbsensorte Santana. Inwieweit dies auch unter Feldbedingungen und auch in Bezug auf die anderen Erreger des Ascochyta-Komplexes und Fusarium solani bzw. F. oxysporum der Fall ist, ist nicht bekannt. Unklarheit besteht weiter darüber, inwieweit im Ökologischen Landbau durch die gezielte Verwendung bestimmter Sorten bzw. neu gezüchteter Linien genotypische Unterschiede in der Toleranz gegenüber Schaderregerarten des genannten Krankheitskomplexes genutzt und ob dadurch der Ertrag und die Wirtschaftlichkeit des Anbaus positiv beeinflusst werden können.

Die Studie hat daher als erstes Ziel, die Anfälligkeit für die genannten Wurzelpathogene von 8 ausgewählten Wintererbsen-Linien der Getreidezüchtung Darzau zu ermitteln, die sich schon in Feldversuchen im Rahmen eines BÖLN - Projektes (Nr. 2809OE078) als gut geeignet für den Anbau in Hinsicht auf Winterhärte und Ertrag erwiesen haben. Derzeit werden sie an 2 Standorten in Feldversuchen angebaut. Nun ist mit Biotests unter kontrollierten Bedingungen deren Anfälligkeit im Vergleich zu einer Referenz für Wintererbsen (EFB33) und Sommererbsen (Santana) zu klären. Dazu sollen 3 Vertreter von wichtigen bodenbürtigen Schaderregern (Phoma medicaginis, Pythium ultimum, Fusarium spp.) genutzt werden.

Ein 2. Ziel besteht darin, aus den 5 besten Herkünften/Linien der Wintererbsen des 1. Screenings die Befallsstruktur dieser Sorten/Linien und Herkünfte wiederum unter kontrollierten Bedingungen mit Biotests zu klären, indem diese Linien mit Böden unterschiedlicher Schlaggeschichte in Bezug auf die Anbaupausen von Leguminosen konfrontiert werden. Damit sollen in diesem Teil der Studie auf der Ebene von Biotests erste Daten für Züchtung und Anbau zu Verfügung stehen, die eine Einschätzung über die Anbauwürdigkeit von Wintererbsen aus phytopathologischer Sicht möglich machen.

Beteiligte am FÖL

  • Christian Bruns
  • Dagmar Werren
  • Jürgen Heß