Veranstaltungsreihe Critical Agrarian Studies

Von Dezember bis Februar wird die (Online-)Vortragsreihe

"Einführung in die Critical Agrarian Studies* – kritische Perspektiven auf Landwirtschaft und ländliche Räume" stattfinden.

*Eine Erklärung, was Critical Agrarian Studies (CAS) überhaupt sind, ist weiter unten zu finden. CAS sind im deutschsprachigen Raum leider recht unbekannt - die Reihe will dazu beitragen, das zu ändern.

Die Vorträge und Diskussionen werden immer donnerstags um 19h sein, genaue Angaben finden sich auch weiter unten. Die Veranstaltungen werden in der Regel 60-90min dauern, nach den Inputs der Referent*innen können Fragen gestellt werden.

Es ist keine Anmeldung notwendig.

Kommende Veranstaltungen

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Vergangene Veranstaltungen

Aufzeichnungen:

Nicht alle Veranstaltungen werden aufgezeichnet.

Wenn sie aufgezeichnet wurden, sind die Videos hier zu finden:

Kon­zern­macht im di­gi­ta­len Agrar-Er­näh­rungs­sys­tem - Louisa Prause

Abhängig Beschäftigte in der Landwirtschaft - Benjamin Luig

Un­glei­che länd­li­che Räu­me: Kri­ti­sche Per­spek­ti­ven auf die länd­li­che Ent­wick­lung in Hes­sen - Andreas Kallert

    

Weitere Aufzeichnungen:

Land Grab­bing in Ost­deutsch­land: Ur­sa­chen, Aus­wir­kun­gen & Wi­der­stand - Jan Brunner

https://uni-kassel.cloud.panopto.eu/Panopto/Pages/Viewer.aspx?id=6101f950-f6c8-4c17-b6fa-ae2b01027cce

La Via Cam­pe­si­na und der bäu­er­li­che Weg für den Sys­tem­wan­del - Paula Gioia

https://uni-kassel.cloud.panopto.eu/Panopto/Pages/Viewer.aspx?id=cc3c2d8b-88c1-433f-9ece-ae2e00a8add1

 

Ankündigungstext

Landkonflikte, Klimakrise, Strukturwandel in ländlichen Räumen, Rechtsruck. Unsere Gesellschaft befindet sich in multiplen Krisen und steht vor großen Herausforderungen. Was braucht es, um komplexe Phänomene und Zusammenhänge besser zu verstehen und einordnen zu können - um Lösungen zu finden, die die Ursachen angehen?


Um den Blick auf Agrarpolitik, Landwirtschaft und ländliche Räume zu schärfen, bedarf es kritischer Perspektiven und Analysen der Problemlagen. Um Lösungen zu finden, müssen Akteur*innen und Bewegungen, die sich für ein gutes Leben für alle einsetzen, sichtbar gemacht, ihnen zugehört werden.

Was sind die Gefahren eines auf nachwachsenden Rohstoffe basierenden „grünen“ Kapitalismus? Was sind die Sackgassen einer von Konzernen vorangetriebenen Digitalisierung? Was hat Neoliberalismus mit dem Rechtsruck zu tun? Was können wir von bäuerlichen Bewegungen und Kämpfen lernen? Welche Perspektiven fehlen in den aktuellen Debatten um die Zukunft des Agrarsektors?

Die Reihe beschäftigt sich mit diesen und vielen weiteren Fragen und will  Denkanstöße geben, um die Lehre an verschiedenen Standorten kritischer zu gestalten.

Was sind Critical Agrarian Studies?

Eine Antwort könnte sein:

Critical Agrarian Studies (CAS) bezeichnen ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich kritisch mit dem Wandel ländlicher Räume im Kontext von Landnutzung, agrarischen Umwelttransformationen und der Zukunft bäuerlicher Landwirtschaft auseinandersetzt.  Das internationale Netzwerk besteht aus kritischen Akademiker*innen der Fächer Agrarsoziologie, Politik-, Wirtschafts-, Geschichtswissenschaften und Geographie, sowie Praktiker*innen und Akteuren sozialer Bewegungen, die sich für Agrarökologie, Ernährungssouveränität, Feminismus und Menschenrechte einsetzen.


Die thematisierten Fragestellungen sind entsprechend divers.Die Themen werden oft aus einer lokalen und globalen Perspektive betrachtet – historische Entwicklungen sowie die ökonomischen, sozialen, politischen, und kulturellen Dimensionen von Wandel spielen eine wichtige Rolle.


Historisch knüpfen die CAS an (neo-)marxistische Theorien und „Peasant Studies“ an und greifen Debatten um die „Agrarfrage“ auf. Heutzutage wird das Feld nicht ausschließlich von (neo-)marxistischen Perspektiven, sondern zunehmend auch von heterodoxen Sichtweisen auf ländliche Gesellschaften geprägt.

Die aktuelle Aufmerksamkeit auf CAS reiht sich ein in unzählige Beispiele kritischer, immer lauter werdende Stimmen in den verschiedensten Wissensbereichen. Denn eines steht fest: die hegemonialen Paradigmen und Analysen des Politikfeldes werden immer stärker in Frage gestellt. Es gilt sie zu überwinden und emanzipatorische Alternativen zu stärken. Das ist ein Anspruch von Critical Agrarian Studies.

Ansprechperson bei Fragen

Max Dilger (Organisator)