GRUENKOHL

Eine Zukunft für den Grünkohl

Frische Blätter von fünf verschiedenen Grünkohlsorten liegen auf Tabletts, jeweils mit einem Erkennungscode zur Probenidentifikation versehen.Bild: Gaby Mergardt

Projektlaufzeit: 01.06.2024 - 31.05.2029

Projektpartner:

  • Michael Fleck (Kultursaat e.V.) Projektkoordination
  • Prof. Dr. Dirk Albach, Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften AG Biodiversität und Evolution der Pflanzen
  • Prof. Dr. Fabian Weber, B.Sc. Gaby Mergardt, Universität Kassel, Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität

Gefördert durch:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft

Projektbeschreibung

Innenansicht einer Sensorikkabine mit vorbereiteter Grünkohlverkostung: vier Grünkohlproben, ein Bewertungsbogen, ein Glas Wasser, ein Glas Milch und Cracker zur GeschmacksneutralisationBild: Gaby Mergardt

Ziel des Vorhabens ist es, das Sortenspektrum der bislang vernachlässigten Kohlvarietät Grünkohl (Brassica oleracea convar. acephala var. sabellica) durch züchterische Weiterentwicklung und Anbauversuche unter ökologischen Bedingungen zu erweitern. Dabei werden verschiedene Anbauzeiträume berücksichtigt, um die Kultur ganzjährig nutzbar zu machen.

Im Rahmen des Projekts werden Grünkohlsorten/Zuchtlinien für den Frühwinter- und Überwinterungsanbau weiterentwickelt. Ein besonderes Ziel ist die Züchtung einer neuen Sorte, die für den Sommeranbau geeignet ist. Dadurch sollen verschiedene Absatzmärkte bedient und die wachsende Nachfrage nach Grünkohl über das gesamte Jahr hinweg gedeckt werden – beispielsweise für die Nutzung als Salat, Smoothie-Zutat oder Snack (z. B. Grünkohlchips).

Die neuen Sorten werden unter ressourcenschonenden ökologischen Bedingungen geprüft und an die jeweiligen Anbauzeiträume angepasst. Neben agronomischen Merkmalen werden auch die maschinelle Erntbarkeit, gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe sowie sensorische Eigenschaften untersucht.

 

Die Universität Kassel übernimmt die Analytik der qualitätsbestimmenden Verbindungen in den Grünkohlproben, darunter Trockenmassegehalt, Gesamtsäuregehalt, pH-Wert und Polysaccharide.

Darüber hinaus erfolgt eine sensorische Bewertung der Sorten mithilfe der RATA-Methode (Rate-All-That-Apply) durch ein geschultes Panel, um charakteristische Geschmacksprofile zu erstellen und Unterschiede zwischen Zuchtlinien herauszuarbeiten.

Ergänzend wird die Verbraucherakzeptanz verschiedener Grünkohlprodukte – etwa als Rohkostsalat, Smoothie oder gefriergetrockneter Snack – untersucht, um Potenziale für neue Vermarktungsformen zu identifizieren.