Was kann ich als Dekan:in tun?

Als Verantwortliche:r für Gleichstellungsfragen im Fachbereichsdekanat haben Sie eine wichtige Schlüsselfunktion inne, in der Sie auf verschiedene Bereiche Einfluss nehmen können. Hier finden Sie einige Anregungen.

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Sichtbarkeit

Trotz hervoragender Leistungen sind Frauen* und andere marginalisierte Gruppen in der Wissenschaft oft weniger sichtbar. Statistisch werden sie seltener zitiert oder zu Vorträgen eingeladen. Um Wissenschaftlerinnen* und ihre Leistungen sichtbarer zu machen, können Sie beispielsweise ihre Forschungsprojekte und Publikationen auf der Institutswebseite prominent platzieren und sie für geeignete Preise und Auszeichnungen vorschlagen.
Um externe Wissenschaftlerinnen* sichtbarer zu machen, können Sie sie zu Vorträgen und Diskussionsrunden einladen, und so auch den fachlichen Diskurs innerhalb der Disziplin fördern. So können Sie auch Role Models für Studierende und junge Wissenschaftler:innen an Ihrem Fachbereich sein.

Studiengangsplanung

Gender und Diversity Studies einzubeziehen, kann für Forschung und Lehre eine wertvolle Perspektiverweiterung darstellen. Auch ein überfachlicher Kompetenzerwerb im Bereich geschlechtlicher Vielfalt und Diversität stellt eine wichtige Vorbereitung auf das Berufsleben dar. In der Planung und Reakkreditierung von Studiengängen kann es daher sinnvoll sein, dies mitzubedenken und entsprechende Elemente in Studienordnungen zu integrieren.
Vor allem in den MINT-Disziplinen ist die Repräsentanz von Studentinnen* oft gering. Ein Element zum Gegensteuern kann hier auch sein, neue Fachausrichtungen anzubieten, die stärker auf Interessen und Präferenzen weiblicher Studierender abzielen (z.B. „Physik des Klimawandels“).

Sensibilisierung

(Geschlechter-)Klischees und Biases prägen uns alle. Um auf diese Biases aufmerksam zu werden und eine geschlechter- und diversitätssensible Arbeitsweise zu fördern, sollten die Mitglieder des Bereichs ermutigt und unterstützt werden, an Anti-Bias-Trainings und anderen Fortbildungen teilzunehmen.
Setzen Sie die Gleichstellungsmittel Ihres Bereich für intersektionale Gleichstellungsmaßnahmen ein. Beraten Sie sich dabei mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und der Stabsstelle Gleichstellung.

Repräsentanz und Entlastung

Gerade in Fachbereichen, in denen Frauen* unterrepräsentiert sind, ist die Beteiligung von Wissenschaftlerinnen* und anderen marginalisierten Gruppen an Entscheidungen im Fachbereich und die geschlechterparitätische Besetzung von Gremien ein wichtiges Instrument, um durch vielfältige Perspektiven zu besseren Entscheidungen zu kommen. Eine frühzeitige Einbindung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Personalverfahren und Strukturentscheidungen unterstützt die fachbereichsbezogene Gleichstellungsarbeit.
Damit einher geht allerdings auch eine überdurchschnittliche Gremienbelastung insbesondere für Professorinnen* und Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Daher sollte in Verbindung damit darüber nachgedacht werden, wie eine Entlastung gestaltet werden kann.