Was kann ich als Forschende:r tun?

Als forschende Person haben Sie die Möglichkeit, aktiv zur Förderung von Chancengerechtigkeit beizutragen und positive Veränderungen im wissenschaftlichen Umfeld anzustoßen. Ihre Position ermöglicht es Ihnen, Gleichstellungsperspektiven in Forschung, Lehre und akademische Strukturen einzubringen. Hier finden Sie einige Anregungen, wie Sie diesen Einfluss nutzen können.

Kompetenzerweiterung

Gleichstellungskompetenzen sind wichtige Bausteine für eine moderne Wissenschaft. (Geschlechter-)Klischees und Biases prägen uns alle. Indem Sie sich selbst zu Gender- und Diversity-Themen weiterbilden und dieses Wissen in Forschung, Arbeitsorganisation und Lehre einbringen, fördern Sie eine offene und inklusive Forschungs- und Lernkultur. So unterstützen Sie nicht nur den Kompetenzerwerb in Ihrem Umfeld, sondern tragen auch dazu bei, dass Gleichstellung langfristig in Forschung und Lehre verankert wird.

Strukturelle Einflussnahme

Als Forschende:r können Sie Gleichstellung nicht nur auf der individuellen Ebene fördern, sondern auch auf struktureller Ebene mitwirken. Setzen Sie sich zum Beispiel für familienfreundliche Arbeitsbedingungen in Ihrem Team ein oder achten Sie bei Förderanträgen auf Gleichstellungskriterien. Wenn Sie in Gremien vertreten sind, bringen Sie Ihre Erfahrungen und Vorschläge zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit ein. So helfen Sie mit, nachhaltige Veränderungen in der Forschungslandschaft anzustoßen.

Netzwerkbildung und Sichtbarkeit

Netzwerke stärken den Austausch und die Unterstützung unter Forschenden, besonders für unterrepräsentierte Gruppen. Laden Sie gezielt Wissenschaftlerinnen* und Forschende aus marginalisierten Gruppen zu Treffen, Workshops oder Kolloquien ein, um sie in Netzwerke einzubinden. Durch die Einladung zu Gastvorträgen oder gemeinsame Projekte können Sie zudem Wissenschaftler:innen fördern und diese als Role Model sichtbar machen. So schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld, das Vielfalt und Gleichstellung voranbringt.

Forschungspraktiken und -gestaltung

In Forschungsteams wirken Machtverhältnisse oft unbewusst auf Arbeitsprozesse und Ergebnisse ein. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Forschungsdesigns und Methoden gender- und diversitätsbewusst gestaltet sind. Zum Beispiel können Sie auf eine ausgewogene Zusammensetzung des Teams achten oder geschlechtergerechte Erhebungsinstrumente verwenden. Indem Sie diese Aspekte bewusst berücksichtigen, schaffen Sie eine wissenschaftliche Praxis, die gerechter und repräsentativ ist – und zugleich die Qualität der Forschung erhöht.