ProjektbezogeneVeranstaltungen

„Wie kommt Wissen in die Praxis“ – Projekteröffnung des Transferprojekts im Kinderschutz an der Universität Kassel am 21.1.2016

Mit der Frage: »Wie kommt Wissen in die Praxis« präsentierte sich am 22.1.2016 das von Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Transferprojekt „Wissenschaftliche Unterstützung professioneller Handlungsfelder im Umgang mit Kindeswohlgefährdung und beim Aufbau tragfähiger Kooperationsstrukturen im Kinderschutz“ an der Universität Kassel einer breiten Fachöffentlichkeit. Die besondere Aufgabenstellung des Projekts liegt in der Verzahnung praktischer Entwicklungen im Kinderschutz mit einer wissenschaftlichen Begleitung im Rahmen eines Theorie-Praxis-Austausches. Die Bedingungen für einen gelingenden Wissenstransfer zu analysieren und zu einer guten und tragfähigen Kooperationskultur im Kinderschutz beizutragen, bildet dabei den Forschungsschwerpunkt.
Das Projekt sucht die Nähe zu lokalen Kinderschutzakteuren, die in einem kommunalen Handlungsrahmen den Kinderschutz gemeinsam verantworten. Mit der Projektbeteiligung des Universitätsklinikums Jena der Friedrich-Schiller-Universität und der dort ansässigen Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS) und einem Thüringer Landkreis bewegt sich das Transferprojekt in einem interdisziplinären Handlungs- und Forschungskontext zwischen Jugend- und Gesundheitshilfe. Die wissenschaftliche Reflexion und konzeptionelle Aufarbeitung des Theorie-Praxis-Transfers bildet den Aufgabenschwerpunkt der soziologischen Projektbeteiligung unter der Leitung von Prof. i.R. Bruno Hildenbrand. Die Durchführung des Projekts obliegt auch aufgrund der Nähe des Projekts zu grundlegenden Fragestellungen der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik der Universität Kassel unter der Leitung von Prof. Werner Thole.
Mit der Auftaktveranstaltung konnten sich Projektmitarbeiter_innen, Praxispartner und wissenschaftlich wie praktisch Interessierte vorstellen und gegenseitig einen ersten Einblick in die Forschungszusammenhänge des Projekts gewinnen. Die Mitarbeiterinnen Anja Schierbaum (Uni Kassel) und Raphaela Oetter (Universitätsklinikum Jena - TAKS) skizzierten den Projektaufbau und Problemaufriss der Forschungsarbeit. Anschließend präsentierte Tobias Franzheld Ergebnisse seines Dissertationsprojekts „interdisziplinären Verdachtsarbeit“ im Kinderschutz als Reflexionsangebot des Theorie-Praxis-Transfers. Einen Seitenblick auf den Kinderschutz eröffnete Prof. em. Reinhart Wolff mit seinem Vortrag „Verständigung und Verstehen in mehrseitigen Kooperationsprozessen im Kinderschutz“. Frau Prof. Felicitas Eckoldt-Wolke (Direktorin der Klinik für Kinderchirurgie) konzentrierte sich hingegen auf die Sicht der Medizin im Kinderschutz und referierte hier zu den besonderen Erkennungsschwierigkeiten der ärztlichen Fachkräfte. Zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung sprach Prof. i.R. Bruno Hildenbrand zum Thema interdisziplinärer Kooperationsprobleme und ihrer sozialwissenschaftlichen Reflexion.
Bedanken möchten wir uns bei allen Referent_innen und Gästen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Für Kommentare, Diskussionen und Anregungen danken wir insbesondere den Fachvertreter_innen der einzelnen Disziplinen, die der Einladung des Projekts gefolgt sind. Für die Durchführung gilt ein besonderer Dank unseren Hilfskräften.