Forschungsprofil des FB 02

Anschrift

Universität Kassel
Fachbereich 02 Geistes- und Kulturwissenschaften

Fachbereichsgeschäftsführer
Dr. Hans Grote
Kurt-Wolters-Straße 5
34125 Kassel

Forschungsprofil des Fachbereichs Geistes- und Kulturwissenschaften

An unserem Fachbereich existiert eine vielfältige und differenzierte geisteswissenschaftliche Fächerkultur. Gerade die Breite und Diversifizierung von Themen und Methoden, von Theorien und Praktiken des Forschens bildet ein zentrales Merkmal unseres wissenschaftlichen Profils.

Germanistik, Anglistik und Romanistik, Philosophie, katholische und evangelische Theologie, Kunst und Gesellschaft, Kulturen der Nachhaltigkeit: das sind die Gebiete, auf denen an individuellen Einzelprojekten ebenso gearbeitet wird wie in interdisziplinären Konstellationen und Verbünden.

Die Forschungsschwerpunkte zu den Environmental Humanities bzw. der Nachhaltigkeit, zu „System und Text“, zu „Text – Diskurs – Gesellschaft“, zu „Erzählen und Wissen“ und zu „Bildung – Lernen – Medien“ ebenso wie der Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Climate Thinking“ bündeln Interessen und Spezialforschungen und sind Foren der Begegnung und des Austauschs unter den Wissenschaftler:innen des Fachbereichs.

Weitere Schwerpunktsetzungen ergeben sich unter den Oberbegriffen Textwissenschaft und Textkompetenz, Mehrsprachigkeitsforschung sowie Werk und Wirkung der Brüder Grimm.

Die Relevanz all dieser in Kassel entstehenden Forschungen besteht darin, dass sie Antworten geben auf drängende Fragen der Gesellschaft: Fragen nach Sprache und Diskurs, nach Literatur und Kritik, nach Bildung und Digitalisierung, nach Religion und Kultur, nach Ethik und Biopolitik, nach Diversität und Geschlecht, nach Macht und Herrschaft, nach Populismen und Verschwörungstheorien, nach Freiheit und Zensur.

Forschungsschwerpunkte am FB 02

Forschungsschwerpunkt „Environmental Humanities | Nachhaltigkeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften“

Beteiligte
Prof. Dr. Tanja Angelovska
Prof. Dr. Liliana Gómez
Prof. Dr. Holden Härtl
Prof. Dr. Philip Hogh
Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy
Dr. Francesca Michelini
Prof. Dr. Claudia Schlaak
Prof. Dr. Angela Schrott
Prof. Dr. Jan-Henrik Witthaus

Forschungsschwerpunkt „Environmental Humanities | Nachhaltigkeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften“: Mehr lesen

Forschungsschwerpunkt „System und Text“

Beteiligte
Prof. Dr. Tanja Angelovska
Prof. Dr. Olaf Gätje
Prof. Dr. Holden Härtl

Forschungsschwerpunkt „System und Text“: Mehr lesen

Forschungsschwerpunkt „Text – Diskurs – Gesellschaft“

Beteiligte
Prof. Dr. Holger Ehrhardt
Prof. Dr. Liliana Gómez
Prof. Dr. Michael Mecklenburg
Prof. Dr. David Römer
Prof. Dr. Nikola Roßbach
Prof. Dr. Claudia Schlaak
Prof. Dr. Angela Schrott

Forschungsschwerpunkt „Text – Diskurs – Gesellschaft“: Mehr lesen

Forschungsschwerpunkt „Erzählen und Wissen“

Beteiligte
Prof. Dr. Susanne Bach
Prof. Dr. Daniel Göske
Prof. Dr. Liliana Gómez
Prof. Dr. Dr. Kristian Köchy
Prof. Dr. Stefanie Kreuzer
Prof. Dr. Mirja Kutzer
Prof. Dr. Ilse Müllner
Prof. Dr. Nikola Roßbach
Prof. Dr. Jan-Henrik Witthaus

Forschungsschwerpunkt „Erzählen und Wissen“: Mehr lesen

Forschungsschwerpunkt „Bildung – Lernen – Medien“

Beteiligte
Prof. Dr. Tanja Angelovska
Prof. Dr. Olaf Gätje
Prof. Dr. Jennifer Pavlik
Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker
Prof. Dr. Claudia Schlaak
Prof. Dr. Dirk Stederoth

Forschungsschwerpunkt „Bildung – Lernen – Medien“: Mehr lesen

Forschungsschwerpunkt „Interpretation und Unverfügbarkeit“

Beteiligte
Prof. Dr. Petra Freudenberger-Lötz
Prof. Dr. Daniel Göske
Prof. Dr. Tom Kleffmann

Forschungsschwerpunkt „Interpretation und Unverfügbarkeit“: Mehr lesen

Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Climate Thinking"

Beteiligte
Dr. Kirsten Behr
Dr. Felix Böhm
Dr. Martin Böhnert
Vivian Joanna Zoë Donath
Dr. Julia Drube
Maria Hornisch
Dr. Silvie Lang (Sprecherin)
Ruri Lee
Dr. Paul Reszke
Christine Riess
Annika Rink (Sprecherin)
Valentina Roether
Dr. Murat Sezi
Jan Sinning
Vanessa-Nadine Sternath
Johannes Thüne

Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Climate Thinking": Mehr lesen

Veröffentlichungen des Fachbereichs

David Römer / Steffen Pappert / Kersten Sven Roth (Hgg.): Zivilgesellschaftliche Linguistik. Hamburg: Buske (Sprache – Politik – Gesellschaft 36), 2025.

Ohne ein vertieftes Verständnis von Sprache sind soziale Wirklichkeit und Verhältnisse nicht beschreibbar. Der Band dokumentiert die Entwicklung einer Linguistik, die sich dem öffentlichen Sprachgebrauch widmet und gibt theoretische, methodische und empirische Einblicke in die Erforschung gesellschaftlicher Diskurse.

Gisa Bauer / Susanne Schuster (Hg.): Handbuch der Geschichte der  Frauenordination in den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen.  Unter Mitarbeit von Johanna Herbst. Tübingen: Narr Verlag 2025.

Die Geschichte der Frauenordination in den aus der Reformation  hervorgegangenen Kirchen setzt sich aus einer Fülle von Geschichten  der Frauenordination zusammen. Jede evangelische Landeskirche und jede  Freikirche in Deutschland hat die Gleichstellung von Frauen und  Männern im geistlichen Amt unter anderen Gesichtspunkten, in jeweils  unterschiedlichen Zeiträumen und Etappen vorangetrieben und umgesetzt.

Das Handbuch stellt diese Geschichten erstmalig in ihrer Gesamtheit  nebeneinander dar und bietet für Wissenschaftler:innen, interessierte  Laien und kirchliche Mitarbeitende einen Überblick über die  Entwicklungen hin zur Frauenordination in allen Landeskirchen und  Freikirchen in Deutschland. 

Den Geschichten der Frauenordination sind Beiträge zur Gleichstellung  von Frauen und Männern aus Perspektive der theologischen und religionswissenschaftlichen Fächer vorangestellt. Die einzelnen  Artikel sind von Expert:innen verfasst, die mit der jeweiligen  regionalen und kirchlichen Spezifik vertraut sind.

Manuel García Serrano

El Quijote en la mudanza de la Edad Moderna (y otros ensayos filosóficos sobre ficción y narración)

Edition Reichenberger, Kassel 2023.

 

Los ocho trabajos aquí recopilados pueden ser leídos de forma independiente, pero comparten temas y preguntas, y confluyen en una misma línea metódica. Al universo del Quijote le es dispensada una atención especial. En el primer capítulo del presente libro se revisa una serie de lecturas ya clásicas del espíritu moderno de la novela cervantina, y se propone una alternativa a las conclusiones que de ellas se desprenden. En el capítulo que sigue, el Quijote sirve de atalaya para dar aviso de analogías y disparidades entre narrativa ficcional e historiografía seria: tema este de un debate prolongado hasta hoy tanto en la teoría de la literatura como en la filosofía de la historia. El tercer ensayo constituye una meditación sobre la cimentación dialógica, en el Siglo de Oro, de un realismo antiescéptico, en cuyo seno las ofuscaciones de don Quijote, con su encaje narrativo, al cabo coadyuvan a orillar escollos epistemológicos. Las inquietantes novelas de Javier Marías iluminan en el ensayo posterior una soterrada trabazón de la estética narrativa con la fundamentación moral, y conducen a una enmienda de los términos en que se plantean las disputas corrientes al respecto. A la naturaleza de la interpretación es dedicada alguna cavilación en todos los capítulos; pero particularmente en los dos siguientes se para la consideración en centrales problemas hermenéuticos. Una rápida evocación crítica de algunas paradigmáticas tramas fabulosas, así como una revisión más detenida, ya en el capítulo posterior, del cine surrealista de Buñuel y del teatro de García Lorca prestan refuerzo a los argumentos esgrimidos. Los dos capítulos finales tercian, por último, en una controversia aún candente en torno a la idea de una identidad personal narrativamente configurada y a sus condicionamientos intersubjetivos. Junto con los grandes nombres de la literatura áurea, que gravitan sobre el entero libro, Miguel de Unamuno y Roberto Bolaño son los autores a cuyas penetrantes ejemplificaciones ahí se recurre para una reconstrucción de ideas de Kant y Hegel.

Ilse Müllner: 2 Samuel 11–24. (Herders theologischer Kommentar zum Alten Testament), Freiburg/Br. u.a.  2025.

Aktuellster Kommentar zu 2 Samuel

Die Anfänge des Königtums stellen in der Erinnerungskultur Israels wesentliche Weichen für die politische Geschichte. David ist die Hauptfigur des Zweiten Samuelbuchs. Aber auch andere Figuren in der biblischen Erzählung sind im kulturellen Gedächtnis der jüdisch und christlich geprägten Gesellschaften tief eingeschrieben, etwa Batseba und Urija oder auch Abschalom. Die eindrückliche Wirkungsgeschichte der Samuelbücher weist auf die erzählerische Qualität dieser Texte hin. Der Kommentar geht den literarischen Zügen des Zweiten Samuelbuchs mit Methoden der kulturwissenschaftlichen Narratologie nach und verbindet diese mit einer gendersensiblen Wahrnehmung der Erzählungen.

Summer West: Abstract Language Games. Narrating Neurodivergence and Conceptualizing Identity. De Gruyter Mouton, 2025.

 

 Abstract nouns – power, privilege, race, gender, and identity – can embody varied positions that polarize the discourse around attempts to theorize them, particularly in contexts where disputes arise over activism and sociocultural change. This book therefore materializes out of one neurodivergent researcher’s endeavor to examine the five selected nouns through topical narratives provided by six culturally and linguistically diverse participants who also identify as neurodivergent or divergent thinkers. Neurodivergent narratives from individuals of diverse cultural and linguistic backgrounds can inform how we understand intention in abstract English language.

 

Silvie Lang: Die Märchen aus dem Nachlass Franz Xaver Schönwerths. Quellenkritik, Gattungstypologie, Überlieferungs- und Motivgeschichte. Berlin: De Gruyter 2025.

Verschiedene Märchen aus dem Nachlass Franz Xaver Schönwerths (1810–1886) wurden zwar bereits als Leseausgaben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, eine grundlegende quellenkritische und gattungstypologische Untersuchung des Materials lag bis dato jedoch nicht vor und ist nun erstmals zugänglich. In ihrer Dissertation untersucht Silvie Lang aus literaturwissenschaftlicher Perspektive das Korpus in Hinblick auf seine Überlieferungs- und Motivgeschichte. Schönwerths Bemühen, Volksmärchen zu sammeln, zeugen nicht nur, so Jacob Grimm, von vergleichslosem Engagement in der Mitte des 19. Jahrhunderts, sondern geben auch Einblicke in die orale Tradition der Oberpfalz, in der Schönwerth vornehmlich sammelte und sammeln ließ. Neben exemplarischen Einzelanalysen von Varianten zu bekannten und unbekannten Erzähltypen liefert der Anhang diplomatische Transkriptionen zu 158 Märchen aus der Sammlung, die insgesamt rund 500 Märchen birgt. Der Schönwerth-Forschung sowie der Märchenforschung generell ist damit eine Grundlage für weiterführende Studien gegeben, stellt die Arbeit doch nicht nur eine wissenschaftliche Edition des Quellmaterials dar, sondern auch eine Bereicherung für das Verständnis des europäischen Volksmärchens.

David Römer / Martin Wengeler: Linguistische Diskursgeschichte. Einführung in die Analyse des öffentlich-politischen Sprachgebrauchs nach 1945. Berlin: De Gruyter 2025 (=Germanistische Arbeitshefte 53).

 

Das Arbeitsheft „Linguistische Diskursgeschichte“ stellt eine seit dreißig Jahren etablierte Spielart der Diskursanalyse für Studierende der Germanistik und benachbarter Fächer dar. Zunächst werden die sprachkonstruktivistischen theoretischen Grundlagen der Diskurslinguistik, der Begriff der ‚Öffentlichkeit‘ sowie Grundlagen einer narrativen Sprachgeschichtsschreibung geklärt und erörtert. Anschließend wird der methodische Dreischritt der Analyse des öffentlich-politischen Wortschatzes, von Metaphernfeldern und Argumentationsmustern bzw. -topoi präsentiert. Im empirischen Teil des Buches werden die Grundzüge der diskursgeschichtlichen Entwicklung der Themenfelder um Äußere Sicherheit und Militär, Migration und Wirtschaftskrisen dargestellt. Der Diskurs um Verschwörungstheorien ist dagegen jüngeren Datums. Als Beispiel einer Begriffsgeschichte mit linguistischen Mitteln kann die Analyse von Solidarität gelten. Einen letzten Schwerpunkt bildet die historische Darstellung sprach-bezogener Diskurse, die oft unter dem Label political correctness subsumiert werden. So lernen Studierende mit diesem Band an konkreten Beispielen, wie unsere gesellschaftliche „Wirklichkeit“ sprachlich konstituiert wird.

  •  Jüngere Sprachgeschichte wird mit der Zeitgeschichte eng verzahnt
  • Klärt über die sprachliche Konstruktion heterogener Wirklichkeiten seit 1945 auf
  • Demokratische Sprachkultur wird im Vollzug erkennbar, was zu erhöhter Sprachsensibilität beiträgt

Information zu Autoren / Herausgebern

Martin Wengeler, Universität Trier; David Römer, Universität Kassel.

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Aktuelles aus der Forschung

Alle Meldungen