SchutzNorm (BMBF)

Schut­z­­kon­ze­p­­te in der Kin­­der- und Ju­­gen­d­ar­beit. Nor­­ma­­li­­täts­­kon­­struk­­ti­o­­nen von Se­­xu­a­­li­­tät und Ge­­walt un­­­ter Ju­­gen­d­­li­chen

BMBF-Verbundprojekt der Fachhochschule Kiel, der Stiftung Universität Hildesheim, der Hochschule Landshut und der Universität Kassel

Das vom BMBF geförderte Verbundvorhabens "Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit" in der Förderlinie "Forschung zu sexualisierter Gewalt" zielt darauf, die Sichtweisen und Einschätzungen von Jugendlichen und ihre Definitionen zur „Normalität“ zu Sexualität und Gewalt zu erheben und in die Entwicklung von Schutzkonzepten einfließen zu lassen. Bestehende Schutzkonzepte knüpfen bisher kaum an das Normalitätsverständnis von Jugendlichen an. Das partizipativ angelegte Forschungsprojekt erhebt dabei die Sichtweisen von Jugendlichen in der gesamten Breite der Kinder- und Jugendarbeit.

Das Vorhaben wird an vier Verbundorten (Kiel, Landshut, Kassel, Hildesheim) voran getrieben, wobei folgende Schwerpunkte gelegt werden: Kiel: Jugendsozialarbeit, Kassel: internationale Jugendarbeit, Hildesheim: offene Kinder- und Jugendarbeit und Landshut: Jugendverbandsarbeit.

Entsprechend eines partizipativen Vorgehens werden an jedem Forschungsstandort Forschungsgruppen mit Praxispartner*innen aus den vier Bereichen der Jugendarbeit sowie Jugendlichen realisiert und in diesem Peer-Research-Design Forschungsfragen und –instrumente gemeinsam entwickelt.  Forschungsleitend sind u.a. die Fragen, wie Jugendliche mit Sexualität und der Verletzung persönlicher Grenzen in der Peer Community umgehen und welche Maßnahmen und Konzepte es in den verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit zum Schutz von Jugendlichen gibt. Zudem wird gefragt, was im jeweiligen Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit unternommen wird, um Risiken unter Jugendlichen proaktiv anzusprechen.

Projektleitung:
Prof. Dr. Elisabeth Tuider

Projektmitarbeit:
Alina Marlene Schmitz, M.A.
Tom Fixemer, M.A.

Studentische Mitarbeit:
Lisa Marie Brauner
Benjamin Petersen

Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit: 07/2018–06/2021


Das Teilprojekt der Soziologie der Diversität

Im Teilprojekt der Universität Kassel wird mit den ijgd (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) gemeinsam die Forschung im Bereich der internationalen Jugendarbeit gestaltet. Die Peer Researcher*innen kommen aus unterschiedlichen Programmen der ijgd und bringen ihr Erfahrungswissen aus internationalen Workcamps, internationalen Jugendfreiwilligendiensten und internationalen Begegnungen in die Entwicklung des partizipativen Forschungsdesign ein.


Bild: Tom Fixemer & Peer-Researcher:innen

Podcastreihe "Camp Culture – Sexualitäten, Schutz und Gewalt in der internationalen Jugendarbeit"

Die vierteilige Podcastreihe präsentiert ausgewählte Forschungsergebnisse der Peer-Forschung von "SchutzNorm" am Standort Kassel. Die Podcastreihe "Camp Culture" als Ergebnispräsentation der Forschung und Analyse wird im Rahmen des digitalen Jugendfestivals "Was ist normal? Digitales Jugendfestival zu Sexualität, Gewalt und Schutz in der Kinder- und Jugendarbeit" veröffentlicht. Dieses findet vom 06.-08. Mai 2021 für und mit jungen Menschen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren statt.

Podcastreihe "Camp Culture – Sexualitäten, Schutz und Gewalt in der internationalen Jugendarbeit": Mehr Infos

Di­gi­ta­les Ju­gend­fes­ti­val "Was ist nor­mal?"

Das Festival ist die Abschlussveranstaltung des Verbundprojekts "SchutzNorm – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit" und fand vom 06. bis zum 08. Mai 2021 statt.
Im Rahmen des Jugendfestivals wurden einige Ergebnisse dazu welche Sichtweisen junge Menschen auf Sexualitäten, Gewalt und Schutz haben und welche Themen ihnen dabei wichtig sind vorgestellt und gemeinsam mit jungen Menschen diskutiert.

Di­gi­ta­les Ju­gend­fes­ti­val "Was ist nor­mal?": Mehr Infos

Qualitätsstandards für Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit

Das Projekt SchutzNorm hat gemeinsam mit jungen Menschen Normalitätskonstruktionen von Gewalt und Sexualität in den Kontexten der Kinder- und Jugendarbeit erforscht, um den jungen Menschen, ehrenamtlich Tätigen und Fachkräften mit und durch die wissenschaftlichen Analysen eine weitere Möglichkeit zu eröffnen, um ihr alltägliches "Wahrnehmen" zu ergänzen und anzuregen.

Gleichzeitig beginnen gerade aber erst die Diskussionen um den pädagogischen Aufforderungscharakter, der in den Normalitätskonstruktionen steckt. Und damit die Aufgabe, mit den jungen Menschen Schutzkonzepte in den ganz unterschiedlichen Arrangements zu entwickeln. Davon ausgehend wurden Qualitätsstandards für Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit entwickelt.

  • Fixemer, Tom/Schmitz, Alina Marlene/Brauner, Lisa (2022.): Schutzkonzepte zwischen Sexpositivität, Diversität und Heteronormativität: Sexualitäten, Gewalt und Schutz in transnationalen Angebotsformaten der Jugendarbeit. In: Henningsen, Anja/Sielert, Uwe (Hrsg.): Sexuelle Bildung, Prävention sexualisierter Gewalt und Antidiskriminierungsarbeit: wertvoll – divers – inklusiv. Beltz Juventa, 251-268.

  • Schmitz, Alina Marlene/Fixemer, Tom/Brauner, Lisa (2021): Camp Culture - Verhandlungen von Sexualitäten, Gewalt und Schutz in transnationalen Workcamps der internationalen Jugendarbeit. In: Voluntaris – Zeitschrift für Freiwilligendienste und zivilgesellschaftliches Engagement 9 (2). Nomos Verlag, 280–293.

  • Fixemer, Tom/Tuider, Elisabeth (2021): Normalitätskonstruktionen von Sexualität und Gewalt intersektional analysieren. In: Reimann, Philipp/Heinzel, Frederike/Retkowski, Alexandra/Tuider, Elisabeth/ Rieske, Thomas Viola/Thole, Werner (Hrsg.): Professionsethik nach 2010. Sexualität und Macht in Schule und Sozialer Arbeit. Spinger Verlag, 153 – 172.

  • Herz, Andreas/Lips, Anna/Fixemer, Tom/Rusack, Tanja/Schmitz, Alina Marlene/Schröer, Wolfgang/Tuider, Elisabeth (2021): Online-Befragung im Verbundprojekt „SchutzNorm – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit. Normalitätskonstruktionen von Sexualität und Gewalt unter Jugendlichen“. Daten, Codebuch und Fragebogen.

  • Fixemer, Tom/Schmitz, Alina Marlene (2020): Sexuelle Bildung, Diversität und partizipative Schutzprozesse. Konzeptionelle Fluchtlinien und handlungspraktische Empfehlungen für die Jugendarbeit. In: Unsere Jugend, 08/2020, 321–327.

  • Fixemer, Tom/Schmitz, Alina Marlene (2020): Sexuelle Bildung und Schutzprozesse. In: pro familia Magazin, 02/2020, Schutzkonzepte, 10–11.

  • Tuider, Elisabeth (2020): Das Ringen um Gewissheiten. Zu Normalität und Normativität des Sexuellen. In: Voß, Heinz-Jürgen (Hrsg.): Die deutschsprachige Sexualwissenschaft. Bestandsaufnahme und Ausblick. Psychosozial Verlag, 175–190.

  • Lips, Anna/Herz, Andreas/Brauner, Lisa/Fixemer, Tom/Kotmann, Ayleen/Müller, Tom/Petersen, Benjamin/Rusack, Tanja/Schmitz, Alina Marlene/Schröer, Wolfgang/Tuider, Elisabeth (2020): Sichtweisen junger Menschen auf Schutz, Sexualität und Gewalt im Kontext von Jugendarbeit. Datenhandbuch zur Online-Befragung im Verbundprojekt "SchutzNorm – Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit. Normalitätskonstruktionen von Sexualität und Gewalt unter Jugendlichen". Hildesheim: Universitätsverlag.