Kupferchlorid-Kristallisation

Die Kupferchlorid-Kristallisation wurde u.a. für Möhren im Rahmen der BÖL-Projekte 02OE170 und 02OE170F in-house-validiert und standardisiert [1]. Die Methode zeigt für unterschiedliche Pflanzenextrakte, die zusammen mit einer wässrigen Kupferchloriddihydratlösung auf einer Glasplatte kristallisieren, spezifische dendritische Kristallisationsmuster [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]. Die spontane Kristallisation in Form von Nadeln entsteht beim Überschreiten der Sättigungsgrenze der Salzlösung während der Phase des Abdampfens der Flüssigkeit [9] [10] [11]. Dies geschieht unter standardisierten Bedingungen, die mit Hilfe eines Labordokumentationsprogramms (LabDoc) für jede Probe erfasst werden. Die entstandenen Bilder können neben der visuellen Auswertung [12] [13] auch mit einer computergestützten Textur- und Strukturanalyse [14] [15] ausgewertet werden.

 

Bisher wurden tausende von Proben Anbauversuche/Sorten untersucht [6] [5] [3] [7] [16]. Erste Versuche zeigen, dass die Methode sich auch, oder ggf. gerade für die Untersuchung von Einfluss der Verarbeitung auf das Lebensmittel zeigt (siehe Untersuchungen zu Milch [3] [4] und Möhren-Babybrei [17]), sowie in der Verbindung mit Probe und Markersubstanz [10] [11] (Aufklärung des Wirkmechanismus der Methode). Die visuelle Auswertung der Kristallbilder erfolgt durch ein Panel von geschulten Personen. [12]

 

Zur Aufklärung des Wirkmechanismus‘ der Methode wird in Vorversuchen Pektin [18] als Marker genutzt; dieser Polysaccharid (Vielfachzucker) ist Bestandteil der Möhre [19] [20] [21]. Es wird vermutet, dass es zum einen die Wirkung sekundärer Inhaltsstoffe der Möhre auf den Menschen moduliert und zum anderen den Kristallisationsvorgang beeinflusst.

Folgende Untersuchungen sind geplant:

  • Untersuchung zum Einfluss von verschieden Sorten auf die Qualität von Möhren.
  • Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Standorte auf die Qualität der einzelnen Möhrensorten.
  • Untersuchung der unterschiedlichen Intensitäten der Saftverarbeitung auf die Qualität
  • Mögliche Zusammenhänge zwischen sensorischer Bewertung der Möhrensorten und den beschriebenen Qualitäten der Kristallisationsbilder.
  • Untersuchung von Möhrensaftproben mit verschiedenen Pektingehalten auf das Kristallisationsverhalten und die entstehenden Muster (Klärung des Zusammenhangs zwischen Verarbeitung und Kristallisation).
  • Untersuchung des Verhaltens von Pektin in Abhängigkeit der Struktur und des Mischungsverhältnisses auf das Kristallisationsverhalten und die entstehenden Muster (Klärung des Einflusses Mischungsverhältnis).
  • Untersuchung zum Einfluss verschiedener Strukturen von Pektin auf das Kristallisationsverhalten und die entstehenden Muster (Klärung des Zusammenhangs Probe-Bild).
Bild: Privat
Abb. 1: CuCl2 ohne Zusatz
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Abb. 2: CuCl2 mit Zusatz von Möhrensaft
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Abb. 3: Frischer Möhrensaft
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Abb. 4: 2 Tage gealterter Möhrensaft