RaKun

Radverkehr und Kunst - Seminar zu künstlerischer und gesellschaftlicher Transformation in der Mobilität

Was ist RaKun?

Im praxisorientierten Seminar Radverkehr und Kunst (RaKun) geht es darum, Verkehrsplanung und Kunst in Verbindung zu bringen. Inwiefern kann Kunst als Katalysator fungieren, um etablierte Strukturen und Verhaltensweisen zu ändern? Um Menschen für eine Verkehrswende zu gewinnen, sollen sie nicht nur kognitiv, sondern auch kreativ und emotional angesprochen werden. In dem interdisziplinarem Seminar (betreut von Prof. Angela Francke, Radverkehr und Nahmobilität, Fachbereich 14 und Prof. Mi You, Kunst und Ökonomien, Fachbereich 5) werden experimentelle Ideen und Projekte für Wissenstransfer und nachhaltige Transformation entwickelt und umgesetzt. Dafür arbeiten Studierende in Kleingruppen aus verschiedenen Studienbereichen zusammen.

Projekte der Studierenden:

  1. 1."Perspektiven"

    Die 4 Projektentwickler:innen sitzen unter einem Baum
    von links: Lukas Martin, Jonathan Sacht, Helen Neuwirth, Filipa Saramago Thiel

    Perspektiven“ – ein Zine zum Perspektivwechsel in der Mobilität. Viele kennen es: Autofahrende parken auf Radwegen, um sich schnell ein Brötchen zu holen, Radfahrende rollen über den Gehweg, um nicht an der roten Ampel warten zu müssen und Zufußgehende laufen gedankenverloren auf die Fahrbahn. Egal wie wir uns fortbewegen jede:r macht mal einen Fehler und jede:r ärgert sich auch mal über andere Verkehrsteilnehmende jede Fortbewegungsart hat ihre Vor- und Nachteile, die es zu nutzen, zu ertragen oder zu meiden gilt. Als Team bestehend aus Filipa, Lukas, Jonathan und Helen mit Hintergründen aus der Stadt- und Regionalplanung, Politikwissenschaften und Geschichte, Maschinenbau und Architektur möchten wir Menschen näherbringen, dass Verkehr nur miteinander funktionieren kann und wie wichtig es ist, ab und an die Perspektive der anderen Verkehrsteilnehmenden einzunehmen, nicht zuletzt um Problemstellen und Gefahrensituationen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und bewerten zu können. Mit einem kleinen Booklet, welches idealerweise als Beilage in einer (Tages-)Zeitung erscheinen soll, möchten wir möglichst viele ganz unterschiedliche Menschen mit ihrer individuellen Mobilität erreichen. Das Zine „Perspektiven“ soll interaktiv aufzeigen, wie wichtig Verständnis füreinander im Straßenverkehr ist und spielerisch sowohl auf Bedürfnisse als auch auf Missstände verschiedener Verkehrsmittel aufmerksam machen und somit den Perspektivwechsel im Verkehr in alle Richtungen stärken.

    Projektentwickler:innen: Filipa Saramago Thiel, Helen Neuwirth, Lukas Martin, Jonathan Sacht

  2. 2."Straßenschlacht"

    die Projektgruppe auf einem Veload Lastenrad
    Die Gruppe auf dem Veload-Lastenrad. Von vorne links: Emilia Michaelis und Anja Schmidt-Bäumler; hinten links Tobias Lob und Hannah Glatzel.

    Ausgangslage:

    Man begibt sich vor die Haustür und automatisch, unvermeidlich ist man ein Mitglied des Straßenverkehrs, trifft dabei auf weitere Teilnehmer: innen und ist Teil einer großen, niemals ruhenden Dynamik. Als Teil dieser Dynamik, wo jede: r ein anderes Ziel verfolgt, unterschiedliche Bedürfnisse hat und ein anderes Fortbewegungsmittel nutzt, ist es unvermeidlich in Kontakt mit einem anderen Verkehrsmittel und dessen Besitzer: in zu kommen.

    Übersicht:

    Wir wollen jeweils zwei Parteien aus dem Spektrum Fußgänger: innen, Fahrradfahrer: innen und Autofahrer: innen zusammen bringen und ihnen die Möglichkeit geben, sich über ihre Erfahrungen und Bedürfnisse auszutauschen. Ein von uns zusammengestellter Fragenkatalog zielt darauf ab, einander zuzuhören, auf die gegenseitige Perspektive einzugehen und gemeinsam Visionen zu entwickeln, wie ein Straßenverkehr aussehen kann, wo alle Teilnehmer: innen mit ihrem individuellen Verkehrsmittel gleichberechtigt sind und den Platz, den sie brauchen, zur Verfügung bekommen. Um die Verkehrsteilnehmenden in eine Situation zu bringen, die ihnen weitestgehend unbekannt ist, die also weder die Nutzung eines Fahrrads oder Autos umfasst haben wir uns überlegt ein Mischwesen dieser beiden Verkehrsmittel als Raum für den Austausch über die Teilnahme am Verkehr ausgewählt. Verwendet wird ein „Veload“, ein Lastenrad mit zwei Sitzen vorne wie ein Pkw, das die Kommunikation der Fahrer: innen fördern kann. Auf dem hinteren Teil des „Veloads“, der Ladefläche, soll eine Installation aufgebaut werden, die mit Hilfe von Zeichnungen, Bildern oder Sprüchen auf die unterschiedlichen Sichtweisen vom Fahrrad oder Auto fahren aufmerksam machen soll.

    Verbreitung:

    Um neben der „Veload“-Tour durch Kassel noch an Reichweite zu generieren, wird das aufgenommene Video bei einem Rundgang an der Kunstuniversität Kassel ausgestellt und zu einer weiteren Ausstellung zur Verfügung zu gestellt. Darüber hinaus haben wir einen Instagramm-Account [@strassenschlacht] erstellt, wo wir die Reise und Entwicklung unseres Projektes dokumentieren wollen und auch im Voraus Interviewpartner: innen anwerben.

    Resultat:
    Das fertige Video kann unter folgendem Link: https://m.youtube.com/watch?v=ckWHkTCkqAA&feature=youtu.be angesehen werden.

    Projektentwickler:innen: Anja Schmidt-Bäumler, Emilia Michaelis, Hannah Glatzel, Tobias Lob.