Ausstellungseröffnung: The China Moment. Contextualizing Individualism in Chinese Contemporary Art

Ausstellungsplakat mit Titel in lateinischer und chinesischer SchriftBild: documenta Institut

Das documenta Institut lädt zu seiner ersten Forschungsausstellung im Kasseler Kunstverein ein.
 

Eröffnung: Freitag, 23. Januar 2026
Ausstellungslaufzeit: 24. Januar—22. März 2026
Öffnungzeiten: Di.—So. & an Feiertagen von 11—18 Uhr und Do. von 11—20 Uhr
Ort: Kasseler Kunstverein, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel

 

Mit The China Moment widmet sich das documenta Institut einer entscheidenden Phase der zeitgenössischen chinesischen Kunst. In den 1980ern begann eine Zeit tiefgreifender politischer und wirtschaftlicher Veränderungen. Geprägt von den Reformen Deng Xiaopings entstand eine neue künstlerische Sprache, die Individualität, gesellschaftliche Teilhabe und humanistische Perspektiven miteinander verband. Gleichzeitig boten Chinas Öffnung und die zunehmende internationale Vernetzung neue Räume für künstlerische Experimente und den Austausch mit globalen Diskursen über Individualismus und soziale Transformation. Die Ausstellung zeigt, wie Kunst gesellschaftliche Entwicklungen nicht nur reflektierte, sondern oft antizipierte. Sie macht sichtbar, wie sich die Beziehungen zwischen Individuum, Staat und Gesellschaft verschoben und welche sozialen Energien, kollektiven Experimente und individuellen Selbstentwürfe in dieser Zeit entstanden.
 

Mit Archivmaterialien, Malerei, Fotografie, Video, Installation, Sound und Performance zeigt sich The China Moment als Forschungsprojekt und Ausstellung: zugleich archivarisch und erzählerisch. Präsentiert werden nicht nur Kunstwerke, sondern auch die sozialen Kontexte ihres Entstehens – von spontanen Zusammenkünften und illegalen Ausstellungen in Wohnungen bis hin zu experimentellen Club- und Performance-Szenen. The China Moment spannt einen Bogen von den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart und untersucht, wie Kunst in China in einer Phase tiefgreifender Transformation die Gesellschaft spiegelte – vor dem Hintergrund eines Wandels von der Globalisierung hin zur multipolaren Gegenwart.

 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler
CAO Fei & OU Ning, CHEN Shaoxiong, Datong Dazhang, HAN Lei, HONG Hao & YAN Lei, JIANG Jie, KAN Xuan, LIN Yilin, Living Dance Studio (Wen Hui), MA Liuming, New Measurement Group (Gu Dexin, Wang Luyan, Chen Shaoping), NI Haifeng, SUI Jianguo, WANG Molin, TONG Sze Hong, ZHAO Chuan, WANG Bing, WANG Guangyi, WANG Tuo, WANG Youshen, WU Wenguang, XIAO Lu, ZHAO Yinou, ZHENG Guogu, ZHOU Tiehai, ZHUANG Hui
 

Der zur Ausstellung erscheinende Ausstellungskatalog beinhaltet neue Beiträge von Mi You, Su Wei und Anna-Lisa Scherfose sowie wieder veröffentlichte historische Texte von Wang Hui, Zhao Dingxin, Qin Hui, Zhang Xudong, Yang Guoqiang, Hong Zicheng und Wang Wei, von denen einige zum ersten Mal in englischer Sprache erscheinen.
 

Kuratiert von Su Wei, Mi You und Anna-Lisa Scherfose.

 

documenta Institut:
In seiner Gründungsphase (seit 2020) war das Institut unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH angesiedelt. Am 13. Mai 2025 wurde die documenta Institut Kassel gGmbH als selbständiges Institut gegründet (zur Pressemitteilung). Alleinige Gesellschafterin ist die Universität Kassel. Im Aufsichtsrat des Instituts sind Land Hessen, Universität Kassel, Kunsthochschule Kassel sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH vertreten. Die unabhängige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung versteht sich als Zentrum für Ausstellungsstudien und nimmt die Geschichte und jeweils neue Gegenwart der documenta Ausstellungen zum Ausgangspunkt für die transdisziplinäre Erforschung des Verhältnisses von Kunst, Gesellschaft und Politik. Im Jahr 2021 wurden von der Universität Kassel drei Professuren für Ausstellungsstudien berufen: Liliana Gómez, Felix Vogel und Mi You bilden den forscherischen Kern des documenta Instituts. weitere Informationen

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