Studium

Im Zuge der Neukonzeption der Studienordnungen im Rahmen der HLbG-Novelle (2022) wurden die Studienordnungen in der Katholischen Theologie für die Lehrämter Grundschule, Haupt-/Realschule und Gymnasium dahingehend überarbeitet, dass curriculare Spielräume hier Platz finden.

Es wurden Theologisch-interdisziplinäre Module (= TiMs) konzipiert, in denen Veranstaltungen aus verschiedenen theologischen Disziplinen inhaltlich und methodisch aufeinander abgestimmt werden und sachlich aufeinander aufbauen  Diese thematisch-theologische Struktur des Studienverlaufs ist für Studierende sowie für Lehrende ein Gewinn.

Für die Studierenden ist ein thematisch-theologisches und nicht wissenschaftlich-disziplinär strukturiertes Studium übersichtlicher und inhaltlich sinnvoller. Curriculare Kohärenz ist hier deutlich stärker gestaltbar. So erhalten sie mit Blick auf die Modul-Übersicht Einsicht in zentrale zu bearbeitende Themen, die in der Theologie sowie in der Unterrichtspraxis relevant sind.

Die Dozierenden sind dagegen aufgefordert, sich bei der Konzeption der Lehrveranstaltungen und bei der Abnahme von Modulprüfungsleistungen stärker mit ihren Mitdozierenden abzustimmen, und profitieren gleichzeitig davon, dass Studierende – ein Modul muss in zwei Semestern studierbar sein – zeitnah thematisch nahe Lehrveranstaltungen in einer anderen theologischen Disziplin besuchen bzw. besucht haben

Im Lehramtsstudium für Gymnasien sind drei TiMs integriert:

Im TiM I: Gottesrede sind bibeltheologische, systematisch-theologische, praktische und religionspädagogische Veranstaltungen verortet, die jeweils aus ihrer Disziplin zentrale Fragestellungen und fachliche Inhalte zum übergeordneten Thema verhandeln.

Im TiM II: Ökumenische und Interreligiöse Kompetenz ist eine kooperative Lehrveranstaltung zwischen Religionspädagogik und Systematischer Theologie mit zwei Dozierenden jeweils aus dem evangelischen und dem katholischen Institut strukturell verankert, so dass hier sowohl konfessionell geprägte Positionierungen als auch disziplingeprägte Perspektiven miteinander verschränkt diskutiert werden können. Angebunden an dieses Modul sind auch fachlich begleitete Exkursionen in die Gotteshäuser der verschiedenen Religionen.

Die gesellschaftliche Situation erfordert mehr denn je eine solche interreligiöse Kompetenz von Religionslehrer:innen. Dazu zählt einerseits das Wissen um theologische Inhalte und religiöse Praktiken anderer Religionen, andererseits die in der Begegnung mit den Anderen angeregte Selbstreflexion christlich-konfessioneller Inhalte und Positionen, die zu einer reflektierteren Sicht des eigenen Standpunkts beiträgt. Die hier sich ausbildende interreligiöse Kompetenz überschreitet dabei die Fächergrenzen der traditionell im Lehramtsstudium vertretenen theologischen Disziplinen.

Im TiM III: Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit können die Studierenden aus einem wechselnden Angebot an Veranstaltungen auswählen und einen eigenen Schwerpunkt setzen. Veranstaltungen zu Schöpfungstheologie und Ökologie sind hier ebenso wählbar wie Konzepte religiöser Bildung für nachhaltige Entwicklung, sozialethische Themen, Lehrveranstaltungen zur Genderforschung, Inklusion und vieles mehr. Verortet sind hier auch Seminare, die bereits in ihrer Anlage interdisziplinär ausgerichtet sind, und auch Veranstaltungen aus anderen Wissenschaften sind in diesem Modul studier- und anrechenbar.

Im Lehramtsstudium für Haupt- und Realschulen sind zwei TiMs integriert:

Ebenfalls das TiM I: Gottesrede, das genauso konzipiert ist wie beim Studiengang L3.

Das TiM V: Ökumenische und Interreligiöse Kompetenz / Nachhaltigkeit bündelt die Themen aus den oben beschriebenen TiMs II und III, ist aber von der Anlage her etwas weniger frei konzipiert, da neben einer Veranstaltung zur Ökumene aus dem Lehrangebot der Systematischen Theologie und der kooperativen Basisveranstaltung zur Interreligiösen Kompetenz die Einführung im Bereich Theologische Ethik und Christliche Gesellschaftswissenschaften vorgeschrieben ist.

Im Lehramtsstudium für Grundschulen ist nur noch ein TiM integriert, das auch nur von den Studierenden im Langfach belegt werden kann:

Im TiM IV: Ökumenische und Interreligiöse Kompetenz / Nachhaltigkeit ist wieder etwas mehr Spielraum vorhanden, da die dritte Veranstaltung zu Ökumene, interreligiöser Kompetenz und/oder Nachhaltigkeit hier wieder frei wählbar ist.

Lehramtsstudierende (L2-L4) des Faches Katholische Religion und Studierende des BA-Nebenfaches Katholische Theologie können im Rahmen des Regelstudiums zwei Studienprofile belegen und entsprechend inhaltliche Schwerpunkte im Studium setzen.