3. Geschlechtseintrag

Herausforderungen und Notwendigkeiten zum 3. Geschlechtseintrag

Das geplante Projekt widmet sich der Arbeits- und Studiensituation von Personen an der Universität Kassel, die sich jenseits der zweigeschlechtlichen Ordnung positionieren. Ziel des Vorhabens ist es, den aktuellen Überlegungen und Forderungen zum ‚dritten Geschlechtseintrag‘ gerecht zu werden und das Diskriminierungspotential an der Universität Kassel abzubauen. Dabei verfolgte das Projekt das Ziel

(a) eine kritische Diskussion zum 'dritten Geschlechtseintrag' innerhalb der Universität Kassel voran zu treiben;

(b) das Diskriminierungspotential an der Universität Kassel zu erfassen;

(c) und notwendige strukturelle und technische Veränderungen ausgehend vom 'dritten Geschlechtseintrag' anzudenken.

Die Diskussionen zur und die dann erfolgte Veränderung des Personenstandrechts in Hinblick auf die 3. Geschlechtsoption "divers" fordern Organisationen und Bildungseinrichtungen heraus, geht es doch darum, eine diskriminierungsfreie und anerkennende Arbeits-und Studiensituation für alle zu schaffen. Das juristische Kurzgutachten von Dr. jur. Louis Kasten welches im Rahmen des Projekts "Herausforderungen und Notwendigkeiten zum dritten Geschlechtseintrag" erschienen ist lotet notwendige Maßnahmen und weitere Handlungsoptionen an der Universität Kassel aus.

Am 6. Februar findet um 18:00 Uhr eine öffentliche Vortragsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion zu den aktuellen Neuregelungen zum 3. Geschlechtseintrag, um Herausforderungen für die Universität zu diskutieren.

In zwei Vorträgen referieren zunächst Prof. Dr. Christof Rolker (Univ. Bamberg) zum Thema „Das dritte Geschlecht in historischer Perspektive“ sowie Dipl.-Psych. René_ Hornstein (AG trans*emanzipatorische Hochschulpolitik) zu „3. Geschlechtseintrag — Aktuelle Debatten und Kritiken“. In der anschließenden von Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Fachgebiet Soziologie der Diversität, Univ. Kassel) moderierten Podiumsdiskussion widmen sich die Referierenden gemeinsam mit Dr. Sylke Ernst (Gleichstellungsbeauftragte der Univ. Kassel) und Tristan Marie Biallas (Bündnis zur Aktion Standesamt 2018 in Kassel) der aktuellen Neuregelung zum 3. Geschlechtseintrag und diskutieren sich nicht nur aus den aktuellen Entwicklungen ergebende Herausforderungen für die Universität.

Erst jüngst wurde die rechtliche Anerkennung der Tatsache geschaffen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Dies stellt einen wichtigen Schritt für die Sichtbarkeit und rechtliche Gleichstellung für Personen dar, die sich weder als „männlich“ noch „weiblich“ identifizieren. Gleichzeitig wird die Neureglung dahingehend kritisiert, dass eine selbstbestimmte Bestimmung der geschlechtlichen Identität und körperlichen Unversehrtheit ausgeblendet wird.

Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung und den Fachgebieten Soziologie der Diversität sowie Gender/Diversity in Informatics Systems organisiert.

Veranstaltungsort: Universität Kassel, Arnold-Bode-Str. 2, Raum 0401

Projektleitung: Prof. Dr. Elisabeth Tuider

Projektmitarbeiterin: Verena Hucke, M.A.

Finanzierung: Sonderfonds Strukturelle Chancengleichheit der Universität Kassel

Laufzeit: 10/2018–03/2019