Symposium "Socio-Ecological Transformation in Times of Regression" 2025


Vor dem Hintergrund vielfältiger ökologischer, politisch-wirtschaftlicher und sozialer Krisen hat die Frage der sozial-ökologischen Transformation in den letzten Jahrzehnten sowohl in aktivistischen als auch in wissenschaftlichen Debatten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die jüngsten globalen Trends hin zu Autoritarismus, Nationalismus, Ultra-Neoliberalismus und einer Renaissance des Fossilismus stellen jedoch in vielen Teilen der Welt eine ernsthafte Herausforderung für eine solche Transformation dar, insbesondere wenn sie emanzipatorisch, d. h. radikal demokratisch und inklusiv, sein soll.
Das internationale Symposium befasst sich mit diesen Herausforderungen aus einer multiskalaren und transnationalen Perspektive und berücksichtigt dabei vielfältige, miteinander verflochtene politisch-wirtschaftliche und sozioökologische Umgestaltungen. Dazu gehören die Verschärfung der ökologischen Krisen und der Krise der sozialen Reproduktion, die Entstehung einer neuen geopolitischen Ordnung, die durch die sich verschärfende Rivalität zwischen den USA und China, das Wiedererstarken der BRICS-Staaten und den zunehmenden globalen Wettbewerb um strategische Ressourcen und Märkte im Namen der nationalen Wettbewerbsfähigkeit geprägt ist, sowie eine globale Tendenz zu demokratischem Rückschritt und kultureller Gegenbewegung, die sich in zunehmendem Nationalismus, Antifeminismus, der Verbreitung autoritärer Ordnungen und dem Aufstieg der extremen Rechten zeigt.
Vor diesem Hintergrund befasst sich das Symposium mit der Frage, wie trotz der vorherrschenden regressiven Dynamik emanzipatorische sozioökologische Transformationen realisiert werden können. Um diese Frage zu beantworten, konzentriert sich das Symposium auf fünf Schlüsselthemen:
- Dynamik der Regression: eine zeitdiagnostische Klassifizierung;
- sich wandelnde Weltordnung: Geopolitik der Dekarbonisierung;
- umstrittene Zukunftsvisionen: soziale Bewegungen und die Reproduktion des Lebens;
- Arbeit und Arbeitskämpfe
- Allianzen und Verbindungen: Widerstand gegen Regression über Sektoren und Regionen hinweg.
Ziel des Symposiums ist es, Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen und Regionen der Welt zusammenzubringen, um die Herausforderungen, denen emanzipatorische sozioökologische Transformationen heute gegenüberstehen, besser zu verstehen. Zu den Leitfragen des Symposiums gehören:
- Welche politisch-ökonomischen, geopolitischen und politisch-kulturellen Dynamiken und Veränderungen vollziehen sich derzeit? Wie lassen sich diese Veränderungen aus einer transnationalen Perspektive beschreiben und analysieren? Welche Auswirkungen haben sie auf emanzipatorische sozioökologische Transformationen?
- Wer sind die Akteure, die in Zeiten des Rückschritts für eine sozioökologische Transformation kämpfen? Welche Strategien wenden sie an? Wie sind ihre Kämpfe transnational miteinander verbunden?
- Welche Allianzen und Verbindungen zwischen Kämpfen verschiedener Sektoren und Weltregionen lassen sich beobachten, die in Zeiten des Rückschritts Wege zu emanzipatorischen sozioökologischen Transformationen ebnen? Wie können solche Allianzen aufgebaut und gestärkt werden?
Das Veranstaltungsteam freut sich darauf, Sie in Kassel willkommen zu heißen.
Die Veranstaltungssprache ist Englisch. Die Anmeldefrist ist abgelaufen.
Der Keynote-Vortrag am 04. Dezember 2025, 18 Uhr ist öffentlich und interessierte Personen aus der Kasseler Stadtgesellschaft sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen.
Verantwortliches Fachgebiet: Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Lateinamerika
Kontakt: Selina Rasch
Weitere Informationen finden Sie hier.