TRIO - Transformative Mischkultursysteme für One Health (2024-2027)

Projektziel:

Die wissenschaftliche Leitidee von TRIO ist die Entwicklung eines nachhaltigen und klimaresilienten Pflanzenbaus durch eine ökologisch-funktionelle Intensivierung der Anbausysteme anhand des Mischanbaus von Pflanzen mit ausgeprägt komplementären Strategien der Ressourcenaneignung. Wissenschaftliches Ziel ist ein verbessertes Verständnis komplexer Boden-Pflanze-, Pflanze-Pflanze-, Pflanze-Mikrobiom- und Pflanze-Agrarökosystem-Interaktionen als Grundlage für eine zukunftsfähige pflanzliche Erzeugung. Diese zeichnet sich unter den Stressbedingungen des Klimawandels durch gesteigerte Wasser- und Nährstoffaufnahme aus bislang unzureichend genutzten Bodenbereichen, vollständigere Nutzung der Einstrahlung, höhere Einlagerung von atmosphärischem Kohlenstoff im Boden, diversere, resilientere Mikrobiome in Boden, Wurzeln und Erntegut, höhere Attraktivität für blütenbesuchende Insekten und höhere Erträge und Produktqualität aus. Die hier angestrebte, exemplarisch für Hessen modellierte Produktions- und Qualitätssteigerung durch Intensivierung ökologischer Prozesse ist auf die Gesundheit von Boden, Pflanze, Tier, Mensch und Planet ausgerichtet und folgt damit dem „One Health“ Ansatz.

Mit einer über kontrastierende Standorte hinweg entwickelten experimentellen Plattform werden in TRIO mit Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Expertise unter Nutzung und Weiterentwicklung modernster Methoden (u.a. Isotopenmarkierung, Fernerkundung, DNA-Metabarcoding, True Cost Accounting) die Ökosystemleistungen neuer Kombinationen ressourcenkomplementärer Kulturpflanzen quantifiziert und monetär bewertet. Modellbasiertes räumliches und zeitliches Upscaling der Versuchsdaten generiert standortspezifisches Wissen zu klima- und biodiversitätsschützenden sowie klimawandelangepassten Anbausystemen für die hessische Erzeugung qualitativ hochwertiger, diverser Lebensmittel, das über die assoziierten Partner direkt Eingang findet in die landwirtschaftliche Praxis und Beratung. Mit quantitativen Marktforschungsansätzen werden Präferenzen / Wertschätzungen verschiedener Stakeholder ermittelt.

Projektstruktur:

Die drei Hochschulstandorte Kassel, Gießen und Geisenheim arbeiten in den vier Projektbereichen Boden-Pflanze-Interaktionen, Agrarbiozönose, Modellierung und Upscaling sowie Sozioökonomische Bewertung an vier Versuchsstandorten in Hessen (Versuchseinrichtungen Frankenhausen (Universität Kassel), Weilburger Grenze und Groß-Gerau (JLU Gießen) sowie Darmstadt (Forschungsring e.V.), ergänzt um acht hessische Praxisstandorte und einen sehr trockenen Standort am ZALF in Brandenburg. Vervollständigt werden die Freilandversuche durch Großgefäßversuche an den Standorten Kassel (LLH) und Geisenheim.

Förderung

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) – LOEWE-Schwerpunktförderung

 

Fördersumme

4,8 Mio Euro