Komp-HI

Unser Ziel: Lernende mithilfe von KI-Einsatz individuell dabei unterstützen, parallel zur Vertiefung fachlicher Inhalte wichtige überfachliche Kompetenzen zu bilden – der Fokus liegt auf Empathie- und digitaler Medienkompetenz.

Ausgangssituation

Die Zahl der Studierenden an deutschen Universitäten ist in den letzten Jahren stark gestiegen und die Erfolgsquoten bleiben in einigen Studiengängen hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig ist am Arbeitsmarkt eine Verschiebung der geforderten Kompetenzprofile zukünftiger Absolvent*innen zu erkennen. Während die Bedeutung von Faktenwissen und dessen Reproduktion sinkt, steigt die Bedeutung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen. Daher sind Bildungseinrichtungen gefordert, ihre Lehrpläne weiterzuentwickeln und Studierenden die erforderlichen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen zu vermitteln. Um entsprechende Kompetenzen aufbauen zu können, müssen Lehreinrichtungen den Lernprozess kontinuierlich begleiten. Bildungseinrichtungen sind heutzutage nur begrenzt in der Lage, diese individuellen Lernbedingungen für einen Kompetenzaufbau bereitzustellen. Die Betreuungsrelation ist in vielen Studiengängen zu hoch, um individuell auf Studierende eingehen zu können. Der intelligente Einsatz von KI-Systemen, die didaktisch-sinnvoll in Lehr-Lernszenarien eingebettet sind, ist in diesem Kontext eine vielversprechende Möglichkeit, eine individuellere Lernerfahrung zu ermöglichen, den Lernerfolg zu fördern und den gestiegenen Problemen in Bezug auf die Betreuungsrelation entgegenzuwirken. Daher beschäftigt sich das Projekt Komp-HI mit der Förderung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen durch soziotechnisches Design von Systemen hybrider Intelligenz.

Projektziele

Durch das Projekt sollen Lernende mit dem Einsatz von KI dabei unterstützt werden, parallel zu fachlichen Inhalten wichtige Fähigkeiten aufzubauen und weiterzuentwickeln. Im Projektvorhaben stehen hierbei die Empathiekompetenz und die digitale Medienkompetenz als wichtige überfachliche Kompetenzen im Vordergrund. Um die Lernenden individuell beim Kompetenzaufbau zu unterstützen, sollen mehrere lernpsychologisch fundierte, didaktische Konzepte zum Einsatz kommen. Der Grundgedanke der Projektidee basiert auf der Bereitstellung von individuellen Lernmaterialien sowie individuellem und formativem Feedback über den gesamten Lernprozess hinweg. Zudem sollen im Projektvorhaben Schwerpunkte in den Bereichen Common Ground und Scaffolding gelegt werden.

KI-basierte Lerninnovationen erfordern die möglichst exakte Analyse der individuellen Kompetenzen zu Lernbeginn sowie eine Erfassung des Lernfortschritts, um möglichst gut individualisierte Lernprozesse begleiten und kompetenzbezogenes Feedback geben zu können. Etablierte Ansätze wie Common Ground und Scaffolding bergen ein erhebliches Potential, durch eine derartige Individualisierung effektiver zu werden. Dieses Vorgehen führt jedoch zu datenschutzrechtlichen Herausforderungen, die deutlich über das hinausgehen, was bereits für das E-Learning diskutiert wird. Um eine individuelle Unterstützung der Lernenden zu ermöglichen, die gleichzeitig im Einklang mit datenschutzrechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen steht, soll im Rahmen des Projektvorhabens ein entsprechendes Konzept entwickelt und umgesetzt werden.

Projektbeteiligte

  • Universität Kassel, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung, Prof. Dr. Matthias Söllner
  • Universität Kassel, Fachgebiet Entwicklungspsychologie, Prof. Dr. Mirjam Ebersbach
  • Universität Kassel, Fachgebiet Allgemeine Psychologie, Prof. Dr. Ralf Rummer
  • Universität Kassel, Fachgebiet Technische Dynamik, Prof. Dr.-Ing. Hartmut Hetzler
  • Universität Kassel, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
  • Universität Kassel, Fachgebiet Öffentliches Recht, IT-Recht und Umweltrecht, Prof. Dr. Jur. LL.M. Gerrit Hornung

 

För­­de­­rung

Das Projekt Komp-Hi wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BmBF) gefördert. Förderkennzeichen: 16DHBKI073

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