Integrative Biophilosophie

Forschungsschwerpunkt des Fachgebiets für Theoretische Philosophie

Projektmitarbeitende "Integrative Biophilosophy" 2020

Der Forschungsschwerpunkt Integrative Biophilosophie der theoretischen Philosophie an der Universität Kassel umgreift heterogene Zugänge der philosophischen Auseinandersetzung mit Phänomenen des Lebendigen, ihrer Erforschung und ihrer techno-wissenschaftlichen Zurichtung. Damit steht die Integrative Biophilosophie nicht für eine Alternative zu bestehenden Ansätzen der Philosophie der Biowissenschaften, sondern versteht sich vielmehr als deren Ergänzung und Erweiterung. Die Integrative Biophilosophie adressiert demnach sowohl theoretische und konzeptuelle Fragenstellungen, die sich aus der biologischen Forschung selbst ergeben, als auch methodische und erkenntnistheoretische Perspektiven auf die Praktiken, Denkfiguren und Repräsentationsformen der Biowissenschaften. Im Sinne aktueller wissenschaftphilosophischer Ansätze sind hiermit auch historische und soziale Aspekte mit einbezogen. Die Integrative Biophilosophie beschränkt sich jedoch nicht allein auf wissenschaftliche Zugänge zum Lebendigen, sondern umfasst auch metaphysische Fragestellungen und phänomenologische Perspektiven, die lebensweltliche und leibliche Aspekte aufgreifen. Die Naturphilosophie (lebendiger Phänomene), die Philosophische Anthropologie und einzelne Subdisziplinen der angewandten Ethik (wie Umweltethik, Tierethik oder Bioethik) sind deshalb ebenfalls Teil der Integrativen Biophilosophie. Der Forschungsschwerpunkt lässt diese Stränge der Reflexion nicht unverbunden, sondern sucht vielmehr nach innovativen und aussagekräftigen Synthesen.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • Michelini, F. and K. Köchy, (2020)
    Jakob von Uexküll and Philosophy.
    Life, Environments, Anthropology

    New York: Routledge,
    siehe hier
  • Drei Artikel (2018-19) in
    History and Philosophy of the Life Sciences
    siehe hier
  • Böhnert, M., K. Köchy und M. Wunsch (Hg.) (2016-18)
    Philosophie der Tierforschung, 3 Bände.
    Freiburg/München: Verlag Karl Alber,
    siehe hier
  • Köchy, K., (2008)
    Biophilosophie zur Einführung
    Hamburg: Junius.

Gastvorträge

01.02.2023 Bas van Woerkum (Radboud-Universität Nijmegen)

25.01.2023 Silja Klepp (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)

07.12.2022 Juan Manuel Heredia (Universidad de Buenos Aires)

30.11.2022 Julia Gruevska (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

16.11.2022 Luis Favela (University of Central Florida)

06.07.2022 Paco Calvo (Minimal Intelligence Laboratory, Universidad de Murcia): Consciousness and cognition in plants, (digital)

21./22.06.2022 Renaud Barbaras (Paris, Sourbonne): Body and Belonging. Towards a phenomenological cosmology

07.06.2022 Robert Meunier (Universität Lübeck): Data Intensive Approaches and Narrative Integration in Precision Medicine

24.05.2022 Marie Kaiser (Universität Bielefeld): Individual-level Mechanisms in Ecology and Evolution, (digital)

17.05.2022 Timothy Ingold (University of Aberdeen): Evolution Without Inheritance: Steps to an Ecology of Learning, (digital)

01.02.2022: Tina Röck (University of Dundee): The Becoming of Identity. A Process Ontological View on the Relational Co-Existence of Biological Beings, (digital)

11.01.2022: Denis Walsh (University of Toronto): Objectcy and Agency. Towards a Methodological Vitalism, (digital) 

09.11.2021: Ezequiel Di Paolo (Ikerbasque, Basque Foundation for Science, San Sebastian): The Enactive Conception of Life, (digital)