Schülerexperimente zur Diagnostik

Schülerexperimente als Instrument zur Diagnose und Bewertung

 

Ansprechpartner: Prof. Dr. David-S. Di Fuccia

gefördert durch: Fonds der Chemischen Industrie

 

Die Variabilität der Lehrmethoden im schulischen Chemieunterricht hat in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen. Sie zielen darauf ab, kognitive Fähigkeiten höherer Ordnung zu entwickeln, wie z.B. Entscheidungsfindung, anstatt die Schüler dazu zu bringen, chemische Fakten auswendig zu lernen. Trotzdem bleiben die verwendeten Bewertungsinstrumente meist dieselben: Papier- und Bleistifttests, die sich oft auf enzyklopädisches chemisches Wissen konzentrieren. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen der Qualität des Unterrichts und der Art und Weise der Prüfung. Es scheint daher sinnvoll, neue Bewertungsinstrumente zu entwickeln, die sich auf breitere Kompetenzbereiche konzentrieren. Labortätigkeiten bieten Lernmöglichkeiten in wichtigen Kompetenzbereichen und sind im schulischen Chemieunterricht von großer Bedeutung. Die Integration typischer, komplexer naturwissenschaftlicher Verfahren wie Hypothesenfindung, Planung und Durchführung eines Experiments und Interpretation von Daten ist der Grund für die Förderung des forschenden Lernens in den Naturwissenschaften und sollte ein Argument dafür sein, Laborarbeiten auch als Beurteilungsinstrument einzusetzen. Daher ist es interessant, wie Laboraktivitäten als Beurteilungsinstrument im alltäglichen Chemieunterricht eingesetzt werden können und welche Auswirkungen ein solcher Einsatz hat.

Um diese Fragen zu beantworten, haben Lehrer und Chemiedidaktiker gemeinsam verschiedene Möglichkeiten entwickelt und erprobt, wie die Laborarbeit der Schüler als Beurteilungsinstrument eingesetzt werden kann. Dabei entstanden eine Reihe von nützlichen Ansätzen, wie z.B. verschiedene Arten von modifizierten Versuchsanleitungen, die auf der Grundlage von bestehendem Unterrichtsmaterial leicht erstellt werden können. Die Möglichkeiten, wie Lehrer diese Instrumente erstellen können, wurden gesammelt, beschrieben und national und international veröffentlicht. Die Erfahrungen mit solchen Bewertungsinstrumenten zeigen, dass sie den Lehrern wichtige zusätzliche Informationen liefern und die Einstellung von Schülern und Lehrern zum Experimentieren verändern.