Verwaltung war gestern?

Chris­ti­an Schnei­j­der­berg, Na­di­ne Mer­ka­tor, Ul­rich Teich­ler & Bar­ba­ra M. Kehm (Hrsg.): Ver­wal­tung war ges­tern? Neue Hoch­schul­pro­fes­sio­nen und die Ge­stal­tung von Stu­di­um und Leh­re. Frank­furt a.M. & New York: Cam­pus 2013. ISBN: 978-3-593-39727-6

In den vergangenen Jahren ist an den Universitäten die Zahl wissenschaftlich qualifizierter Personen gestiegen, die an vielen Stellen wissenschaftliche Aktivitäten mitgestalten, ohne selbst in Forschung und Lehre aktiv zu sein. Diese „neuen Hochschulprofessionellen“ und ihre Rolle waren Gegenstand einer Studie des INCHER-Kassel, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und in Kooperation mit dem Center for Higher Education Policy Studies der Universität Twente durchgeführt wurde.

Der 2013 erschienene Band „Verwaltung war gestern? Neue Hochschulprofessionen und die Gestaltung von Studium und Lehre“ (herausgegeben von Christian Schneijderberg, Nadine Merkator, Ulrich Teichler und Barbara M. Kehm) basiert auf den Egebnissen dieser Untersuchung.

Im Zentrum des Buches stehen das Entstehen und die Professionalisierung der neuen Berufsrollen „zwischen Verwaltung und Wissenschaft“ sowie die Analyse, welchen Beitrag diese für die Reform und Verbesserung von Lehre und Studium leisten. Dabei gilt das Augenmerk neben den empirischen Untersuchungsergebnissen für Deutschland und vergleichbare europäische Länder professionssoziologischen Aspekten des Phänomens. Beleuchtet werden zudem die Qualifikationen und Kompetenzen der Hochschulprofessionen, ihr Verhältnis zum Hochschulmanagement, berufliche Rollen und Identitäten dieser Gruppe und ihre Interaktion mit den Professorinnen und Professoren.

Einleitend wird die Ausgangslage und Zielsetzung der Untersuchung der Neuen Hochschulprofessionen dargestellt und das anschließende Kapitel 2 skizziert den professionssoziologischen Rahmen der organisationsbezogenen Professionalität von Hochschulprofessionellen. Eine Übersicht zu den sozialen, politischen und rechtlichen Entwicklungen, welche den Entstehungskontext der Berufe der Hochschulprofessionen bilden, bietet Kapitel 3, und Kapitel 4 präsentiert zentrale empirische Ergebnisse der Untersuchung in Deutschland. In den folgenden Kapiteln werden theoretisch und empirisch die Themen Qualifikationen und Kompetenzen der Hochschulprofessionen, Genese und Anwendung von Expert(inn)enwissen in Hochschulprofessionen, Hochschulprofessionelle als Teil des Hochschul-Managements, Rollen und berufliche Identitäten von Hochschulprofessionellen und der Interaktion von Professor(inn)en und Hochschulprofessionen analysiert. In den Kapiteln 10 bis 12 wird die Ausdifferenzierung und Integration von Berufsrollen sowie Aufgaben von Hochschulprofessionen in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und Polen mit Deutschland verglichen; es kann gezeigt werden, dass Hochschulprofessionen ein europäisches Phänomen sind. Das abschließende Kapitel 13 fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen und identifiziert die Hochschulprofessionellen als Prototyp der veränderten Verwaltung an Universitäten.

Die Autorinnen und Autoren sind: Jürgen Enders, Mandy Hinzmann, Barbara M. Kehm, Andrea Kottmann, Nadine Merkator, Natalia Schneider, Christian Schneijderberg und Ulrich Teichler.