Curricularwertberechnung

Vom per Verordnung festgesetzten Curricularnormwert (CNW) zu unterscheiden ist der Curricularwert (CW) eines Studiengangs. Er ist kein normierter Wert, sondern ein berechneter, und gibt den durchschnittlichen Lehraufwand je Studierender/m an, wie er sich aus der jeweils aktuellsten Fachprüfungsordnung und dem Studien- und Prüfungsplan ergibt. Berücksichtigt werden dabei Art und Umfang der vorgesehenen Lehrveranstaltungen, für die je nach Typ unterschiedliche Betreuungsaufwände veranschlagt werden.

In die Berechnung des Curricularwerts gehen ein:

  1. die Art der Lehrveranstaltung (z. B. Vorlesung, Seminar, Übung, internes Praktikum ..., vgl. Anlage 2.3 der Allgemeinen Bestimmungen für Bachelor- und Masterstudiengänge),
  2. der zeitliche Umfang - Präsenz- oder Kontaktzeiten, z. B. 2 SWS (entspricht ca. 30 Zeitstunden),
  3. die Lehreinheit, von der die Lehrleistung erbracht wird.

Anwendungsbeispiel für die Modulerfassung im Studienplan

Das Kapazitätsrecht sieht für die verschiedenen Lehrveranstaltungsarten unterschiedliche Gruppengrößen (Betreuungsrelationen) und Anrechnungsfaktoren vor. Es werden standardisierte Werte verwendet, keine empirisch ermittelten Gruppengrößen. Aus dem zeitlichen Umfang, der Gruppengröße und dem Anrechnungsfaktor ergibt sich der Curricularanteil der Veranstaltung. Dieser gibt den auf eine/n Studierende/n entfallenden Lehraufwand für dieser Veranstaltung wieder.

Beispiel Curricularwertberechnung I

Für die Betreuung von Examensarbeiten oder Studienarbeiten werden feste "Betreuungsfaktoren" (d. h. Curricularanteile) angerechnet:

Beispiel Curricularwertberechnung II

In Wahlpflichtmodulen werden die Curricularanteile der zur Auswahl stehenden Veranstaltungen zusätzlich gemäß ihrer durchschnittlichen Anteile am Studium gewichtet. Ist zum Beispiel eines von fünf möglichen Modulen zu belegen, wird jedes zu 20 % angerechnet. Pflichtmodule werden mit 100 % gewichtet.

Beispiel Curricularwertberechnung Wahlpflichtmodul

Die Summe der Curricularanteile der vorgesehenen Veranstaltungen, ggf. mit Gewichtung, ergibt den Curricularwert des Studiengangs.

Jeder Studiengang wird einer Lehreinheit zuordnet.  In der Regel ist dies die Lehreinheit, die den größten Anteil am Curricularwert beiträgt.

Die Summe der Lehrleistungen der eigenen Lehreinheit bildet den Curriculareigenanteil.  Sind Lehrveranstaltungen oder Module vorgesehen, die von anderen Lehreinheiten angeboten werden, werden diese als Curricularfremdanteile bzw. als "Lehrimporte" bezeichnet. Sowohl Eigen- als auch Fremdleistungen werden bei der Ermittlung der Aufnahmekapazitäten berücksichtigt.