Gemeinschaftsprojekt

 

Bulgarien

A19  Margarita / Bulgarien / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Die bulgarische Studentin Margarita ist über das Verhalten deutscher Studenten und Studentinnen in den Lehrveranstaltungen entsetzt. Fast in jeder Vorlesung putzt sich jemand ungeniert laut seine Nase. Margarita stört das sehr, und sie kann nicht verstehen, wie man so unverschämt sein kann. Sie ist es aus Bulgarien gewöhnt, dass man sich niemals in der Öffentlichkeit die Nase putzt, sondern sich, wenn das Naseputzen absolut unvermeidbar ist, diskret zurückzieht. Sie kann das seltsame Verhalten der Deutschen nicht akzeptieren, und jedes Mal, wenn sich jemand in ihrer Nähe die Nase putzt, wird ihr ganz schlecht.


 

1. Gibt es einen Grund für Margaritas Empfindlichkeit gegenüber dem öffentlichen Naseputzen?
2. Wie lässt sich erklären, dass das Naseputzen in der Öffentlichkeit in Deutschland nicht als störend empfunden wird und durchaus üblich ist?




 

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D41  Juri / Bulgarien / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Den bulgarischen Studenten Juri stört es sehr, wenn deutsche Kommilitonen ihn, kaum dass sie ihn kennen, fragen: "Woher kommst Du?" Wenn Juri dann antwortet "Aus Bulgarien", dann kommen von den deutschen Studenten meist Sprüche wie: "Aha, Osteuropa! Alles klar!" Juri hat dabei den Eindruck, dass seine Kommilitonen über ihn und seine Kultur Bescheid zu wissen glauben und ist davon überzeugt, dass sie voller Vorurteile stecken. Die meisten deutschen Studierenden, die er bisher kennen gelernt hat, waren noch nie in Bulgarien oder in einem anderen osteuropäischen Land. Sie haben auch in der Schule kaum etwas über Bulgarien gelernt und meinen offensichtlich trotzdem, Bulgarien zu kennen.


 

1. "Wie deutet der bulgarische Student die Aussage der deutschen Studenten: ""Aha, Osteuropa! Alles klar!"" Wieso empfindet er das als verletzend?"
2. "Was könnten die deutschen Studierenden mit ""Alles klar!"" meinen?"




 

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Dänemark

B04  Stine / Dänemark / Germanistik

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Stine kommt aus Dänemark und verbringt ein Erasmus-Semester an einer deutschen Universität. Sie spricht schon sehr gut Deutsch und geht selbstbewusst auf Kommilitonen und Dozenten zu. Nach einer Veranstaltung bleiben für Stine noch einige Fragen offen, und so traut sie sich nach vorne, um dem Dozenten ihre Fragen zu stellen. Locker und offen, so wie sie es von ihrer Heimatuniversität gewohnt ist, spricht sie den Dozenten auf die Unklarheiten an. Dass dieser etwas irritiert reagiert, wundert sie. Offensichtlich ist er nicht einverstanden mit ihren Fragen. Er wird zunehmend ernster und platzt plötzlich mit seinem Unmut heraus: "Würden Sie mich bitte siezen. Ich bin immerhin Ihr Professor und eine Respektsperson.


 

1. Warum duzt die dänische Studentin den Dozenten? Welche kulturellen Normen bestimmen ihren Gesprächsstil?
2. Warum empfindet der Dozent das Verhalten der Studentin als respektlos? Wie erklärt sich seine Verärgerung?




 

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England

A35  Dennis / Deutschland / Romanistik

Interaktionspartner: englische Studentin
Erhebungszeitpunkt: SS 07


 

Dennis, ein Student der Romanistik, ist mit einer englischen Austauschstudentin befreundet. Als in einem der Seminare eine Klausur zurückgegeben wird, will Dennis seiner englischen Freundin, die weiter hinten im Raum sitzt, mitteilen, dass er für seine Arbeit die Note 2 erhalten hat. Er streckt zwei Finger in die Luft und hält dabei die Außenseite der Hand in Richtung der englischen Studentin. Diese ist sichtlich entsetzt über die Geste!


 

1. Welche Bedeutung hat die Geste aus Sicht des deutschen Studenten?
2. Wie interpretiert die englische Studentin die Geste?




 

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C27  Phil / England / Physik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Phil, ein englischer Student, verbringt ein Forschungssemester in Deutschland. Er hat in England bereits einen Master-Studiengang in Physik absolviert und forscht nun seit neun Monaten im Bereich der Teilchenphysik. Obwohl er sich ohne Schwierigkeiten auf Deutsch unterhalten kann, passiert es ihm häufig, dass seine deutschen Arbeitskollegen ungeduldig werden, wenn ihm mal ein deutsches Wort nicht sofort einfällt oder er etwas länger braucht, um einen Satz zu formulieren. Oft sagen die deutschen Studenten dann "Say it in English!" und führen ihrerseits das Gespräch auf Englisch fort. Phil ärgert sich, dass die deutschen Arbeitskollegen ihm keine Zeit lassen, seine Sätze auf Deutsch zu formulieren und offensichtlich davon ausgehen, dass ihr Englisch besser ist als sein Deutsch.


 

1. Warum stört es Phil, wenn die deutschen Kommilitonen lieber Englisch mit ihm sprechen statt Deutsch?
2. Was könnten die Gründe für das Verhalten der deutschen Studierenden sein?




 

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D36  Brian / England / Germanistik

Interaktionspartner: zwei deutsche Studenten
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Der englische Student Brian verbringt ein Auslandsemester in Deutschland. Wie die meisten Studenten fährt er morgens mit dem Bus zur Universität. Einmal sitzen auf den Plätzen vor ihm zwei deutsche Studenten, die sich für alle hörbar über die Ferienjobs unterhalten, die sie in den vergangenen Semesterferien übernommen haben. Beide erzählen sich, welche Arbeiten sie ausführen mussten und was für einen Stundenlohn sie dafür erhalten haben. Der eine Student ärgert sich, dass sein Stundenlohn viel geringer war als der seines Bekannten und beide diskutieren weiter über gute Ferienjobs und angemessene Löhne. Brian ist empört über die Art und Weise, wie die deutschen Studenten in aller Öffentlichkeit über Geld diskutieren. Er empfindet dieses Verhalten als äußerst unangemessen.


 

1. Warum stört den englischen Studenten das Gespräch der Deutschen?
2. Wieso unterhalten sich die beiden deutschen Studenten im Bus über ihre Stundenlöhne?




 

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Frankreich

A03  Maryvonne / Frankreich / Geschichte

Interaktionspartner: deutsche Dozentin
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Maryvonne ist eine französische Austauschstudentin, die einen Teil ihres Studiums in Deutschland absolvieren möchte. Sie belegt einen Kurs über die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen, weil das Thema sie besonders interessiert. Während der ersten Stunde gibt die Dozentin eine Einführung in das Thema und stellt den Studenten Fragen zu ihren Vorkenntnissen und Einstellungen. Viele Studenten äußern ihre Meinung und berichten, was sie über die deutsch-französischen Beziehungen wissen. Schließlich wird auch Maryvonne direkt von der Dozentin angesprochen und gebeten, ihre Kenntnisse und Einschätzungen zu dem Thema vorzustellen. Maryvonne ist überrascht und bringt in der Aufregung keinen Ton hervor, obwohl sie die deutsche Sprache schon gut beherrscht. Sie ist es aus französischen Seminaren nicht gewohnt, frei ihre Meinung zu äußern und möchte in diesem Seminar auch lieber in der Rolle einer Zuhörerin bleiben. Als die deutsche Dozentin im Verlauf des Seminars jedoch immer wieder versucht, Maryvonne einen Kommentar zu entlocken, fühlt sich die französische Studentin schließlich regelrecht bedrängt und verzichtet auf den weiteren Besuch der Veranstaltung.


 

1. Was könnte Maryvonne daran hindern, sich an der Seminardiskussion zu beteiligen?
2. Was erwartet die deutsche Dozentin von der französischen Studentin? Weshalb stellt sie ihr so viele Fragen?




 

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A14  Martine / Frankreich / Geschichte

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Martine, eine französische Studentin im Fach Geschichte, verbringt ein Erasmus-Semester in Deutschland. Das deutsche Studiensystem empfindet sie als viel angenehmer als das französische. Sie beneidet die deutschen Studenten darum, dass sie ein so lockeres Leben führen können und im Studium viel weniger gefordert zu sein scheinen. In den Seminaren dürfen sie beispielsweise häufig in Gruppen zusammensitzen und diskutieren. In Frankreich hingegen müssen die Studenten jedes einzelne Wort des Dozenten mitschreiben und auswendig lernen. Martine findet, dass das viel schwieriger ist, als sich den Wissensstoff im Gespräch anzueignen. Ihre deutsche Kommilitonin Elsa ist erstaunt, als sie Martine so über das deutsche Studiensystem reden hört und widerspricht ihr heftig. Elsa findet das französische System viel einfacher, denn da muss man doch nur zuhören und mitschreiben und braucht nicht selber nachzudenken.


 

1. Warum erscheint der französischen Studentin das deutsche Studiensystem einfacher als das französische?
2. Welcher grundsätzliche Unterschied besteht zwischen dem französischen und dem deutschen universitären Lehr- und Lernstil?




 

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B22  Juliette / Frankreich / Literaturwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: WS 02/03


 

Juliette kommt aus Frankreich und verbringt ein Studienjahr an einer deutschen Universität. Als sie zum ersten Mal eine Seminararbeit abgeben muss, hat sie ein Menge Fragen zu Aufbau und Form der Arbeit. Deshalb geht sie kurz vor der Abgabe der Arbeit direkt nach dem Seminar zu ihrem Professor, um letzte Unklarheiten zu beseitigen. Der Professor schlägt vor, die Dinge doch in aller Ruhe in der Cafeteria zu besprechen und lädt Juliette zu einem Kaffee ein. Juliette ist äußerst erstaunt. Mit einer solchen Reaktion des Dozenten hätte sie nicht gerechnet!


 

1. Was hatte die französische Studentin vermutlich erwartet?
2. Wie lässt sich das Verhalten des deutschen Professors erklären?




 

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B30  Hélène/ Frankreich / Germanistik

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Hélène, eine französische Studentin, verbringt ein Studiensemester an einer deutschen Universität. Sie studiert Deutsche Literaturwissenschaft und möchte in einem der Seminare eine Hausarbeit schreiben. Sie vereinbart mit dem Dozenten die Bearbeitung und Interpretation eines literarischen Textes und macht sich an die Arbeit. Als sie am Ende des Semesters die Hausarbeit abgibt, ist der Dozent erstaunt. Er bittet Hélène, die Arbeit zu vervollständigen, ganz offensichtlich habe sie die Angaben zur Sekundärliteratur vergessen. Hélène weiß nicht, was der Dozent meint: Welche Sekundärliteratur? Ihre Arbeit bestand doch darin, einen literarischen Text zu interpretieren und diese Aufgabe hat sie nach allen Regeln der Interpretationskunst, so wie sie es an ihrer französischen Universität gelernt hat, erfüllt. Dazu braucht man ihrer Meinung nach keine Sekundärliteratur.


 

1. Welche Vorstellungen hat die französische Studentin vom Abfassen einer literaturwissenschaftlichen Hausarbeit?
2. Was erwartet der Dozent? Auf welche Schreibnormen für wissenschaftliche Hausarbeiten bezieht er sich?




 

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C15  Hervé / Frankreich / Betriebswirtschaft

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Hervé, ein französischer Student der Betriebswirtschaft, bereitet sich auf eine Präsentation im Seminar vor und bittet eine Gruppe von Kommilitonen, sich sein Referat anzuhören und ihn zu beraten. Als er seine Präsentation beendet hat, erhält er von allen ein ausführliches Feedback positiver und negativer Art: gute Medienauswahl, teilweise zu detailliert, klare Gedankenführung, zu wenig Beispiele etc. Hervé ist überrascht, wie konkret und direkt die Kommentare seiner Kommilitonen sind und dass die Kommilitonen sich nicht scheuen, ihn auch auf die Schwächen seiner Arbeit hinzuweisen und Verbesserungsvorschläge zu machen.


 

1. Was hatte der französische Student möglicherweise erwartet?
2. Wie ist das Verhalten der deutschen Studenten einzuschätzen?




 

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C23  Pauline / Frankreich / Romanistik

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Pauline aus Frankreich lebt seit einiger Zeit in Deutschland und studiert Lehramt Französisch. Nachdem ihre Kommilitonen mitbekommen haben, dass sie französische Muttersprachlerin ist, bitten sie sie gelegentlich, auf Französisch verfasste Aufsätze oder Hausaufgaben zu korrigieren. Pauline macht das gern und freut sich, wenn sie helfen kann. Einmal macht sie jedoch eine schlechte Erfahrung: Eine Studentin fragt sie, ob sie ihre Hausarbeit innerhalb einer Woche auf sprachliche Fehler durchsehen könne, und sie willigt ein, obwohl der Zeitrahmen recht eng ist. Daraufhin schickt ihr die Kommilitonin die Hausarbeit per E-Mail zu und weist dabei noch einmal darauf hin, dass sie den Text unbedingt innerhalb einer Woche zurückbekommen muss. Pauline beginnt also mit der Arbeit, aber sie schafft es nicht innerhalb der vereinbarten Zeit. Sie wird erst einige Tage später mit der Korrektur fertig und gibt die korrigierte Hausarbeit entsprechend später an die Studentin zurück. Auf ein "Dankeschön" wartet sie allerdings vergeblich. Im Gegenteil, die Studentin ist regelrecht verärgert und redet nicht mehr mit ihr. Pauline kann das Verhalten der Studentin überhaupt nicht nachvollziehen. Sie sollte doch froh sein, dass eine Muttersprachlerin ihre Arbeit korrigiert hat.


 

1. Warum empfindet die französische Studentin das Verhalten der Deutschen als unhöflich?
2. Warum verhält sich die deutsche Studentin auf einmal so abweisend gegenüber Pauline, obwohl diese ihr doch geholfen hat?




 

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D34  Amélie / Frankreich / Romanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Amélie studiert französische Literaturwissenschaft an einer deutschen Universität. Sie lebt schon seit einiger Zeit in Deutschland und spricht sehr gut Deutsch. Mittlerweile hat sie auch viele deutsche Freunde und liebt es, mit ihren Kommilitonen über Politik zu diskutieren. Bei diesen Diskussionen geht es dann immer recht lebhaft zu und Amélie diskutiert engagiert mit. Allerdings stört es sie sehr, wenn einer der deutschen Studenten darauf besteht, sie solle ihn doch bitte ausreden lassen und nicht ständig unterbrechen. Für Amélie besteht der Reiz einer Diskussion vor allem darin, dass alle am Gespräch teilnehmen und man sich durch Einwürfe und schnelles sprachliches Reagieren gegenseitig herausfordert. Da kann man sich doch nicht, wie bei einer öffentlichen Diskussion, an eine Rednerliste halten!


 

1. Welche Vorstellungen von einer gelungenen Diskussion vertritt die französische Studentin?
2. Warum besteht der deutsche Student darauf, ausreden zu können?




 

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Italien

A20  Federica / Italien / Sprachwissenschaft

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 02/03


 

Federica verbringt ein Studiensemester an einer deutschen Universität. Als sie zu ihrer ersten Lehrveranstaltung geht, wählt sie ein schickes Kostüm aus und macht sich besonders sorgfältig zurecht. In der Uni angekommen, hat sie plötzlich das Gefühl, dass alle sie anstarren und sie geht schnell in den Hörsaal. Doch auch dort scheint sie alle Blicke auf sich zu ziehen, was sie zunehmend verunsichert. Schließlich stellt sie fest, dass die deutschen Studierenden im Gegensatz zu ihr recht einfach und leger gekleidet sind. Federica fühlt sich absolut "overdressed" und schwört sich, am nächsten Tag auch in Jeans zu erscheinen. Doch gleichzeitig ist sie auch ein wenig enttäuscht davon, dass deutsche Studierende offensichtlich so wenig Wert auf ihre äußere Erscheinung legen.


 

1. Welche Einstellung gegenüber der Universität lässt sich hinter dem Verhalten der italienischen Studentin vermuten?
2. Ist legere Kleidung tatsächlich typisch für deutsche Studierende oder lassen sich Unterschiede, z.B. in den verschiedenen Fakultäten, feststellen?




 

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A31  Marco / Italien / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 01/02


 

Marco ist Austauschstudent an einer deutschen Universität. Gleich in seiner ersten Lehrveranstaltung erhält er die Gelegenheit, sich in einer allgemeinen Vorstellungsrunde als Austauschstudent aus Italien vorzustellen. Als der Kurs zu Ende ist, stehen alle Studierenden auf und gehen davon. Marco bleibt verwundert zurück. Er hatte erwartet, dass die Studierenden ihn nach dem Kurs umringen und alle möglichen Fragen stellen würden, aber er muss feststellen, dass sich niemand für ihn interessiert, obwohl doch alle im Kurs mitbekommen haben, dass er aus Italien kommt.


 

1. Wie lassen sich die Erwartungen des italienischen Studenten an die deutschen Studierenden erklären?
2. Ist das Verhalten der deutschen Studierenden als ganz normal einzuschätzen oder könnte es spezielle Gründe dafür geben, dass sie dem fremden Studenten keine Fragen stellen?




 

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C20  Alberta / Italien / Jura

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 01/02


 

Alberta, eine Jurastudentin aus Italien, bildet mit einer deutschen Studentin zusammen ein so genanntes Sprachtandem. Sie versucht, der deutschen Studentin Italienisch beizubringen, während diese sie in Deutsch unterrichtet. Zu einem der ersten Termine kommt Alberta etwa 30 Minuten später als ausgemacht. Daraufhin fragt die deutsche Studentin, was denn los gewesen sei und ob etwas passiert sei. Sie scheint sich ernsthafte Sorgen um Alberta gemacht zu haben. Die italienische Studentin ist überrascht!


 

1. Wie wirkt die offensichtliche Sorge der deutschen Studentin auf Alberta?
2. Wie lässt sich das Verhalten der deutschen Studentin erklären?




 

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C26  Gina / Italien / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 09


 

Gina, eine italienische Studentin, absolviert ein Studienjahr an einer deutschen Universität. Mit den Anforderungen ihres Faches kommt sie gut zurecht, doch sie empfindet es als äußerst schwierig, mit deutschen Kommilitonen Kontakte zu knüpfen. Die meisten Studierenden sind zwar sehr nett zu ihr, aber es kommt niemals zu intensiveren Begegnungen. Insbesondere fällt ihr auf, dass die deutschen Studierenden sich offensichtlich nicht gemeinsam auf Prüfungen vorbereiten. Sie hat den Eindruck, dass sie nur äußerst ungern in festen Lerngruppen zusammen arbeiten und jeder lieber für sich allein lernt. Arbeitsgruppen werden nur dann gebildet, wenn dies für die Anfertigung eines Leistungsnachweises unbedingt notwendig ist. Für Gina ist dieser Mangel an gemeinsamer Arbeit, insbesondere gemeinsamer Prüfungsvorbereitung, unverständlich. Als sie einen deutschen Kommilitonen darauf anspricht, antwortet der verwundert: "Ist doch klar, dass jeder lieber für sich selbst lernt. Das bringt doch auch viel mehr!


 

1. Wie empfindet Gina das Verhalten der deutschen Studierenden und wie deutet sie es?
2. Welche Gründe könnte es dafür geben, dass deutsche Studierende sich lieber individuell auf Prüfungen vorbereiten?




 

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D17  Giulia / Italien / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 01/02


 

Giulia wird von einer deutschen Kommilitonin zur Examensparty eingeladen. Sie freut sich sehr über die Einladung und überlegt, was sie anziehen soll. Sie möchte weder zu elegant, noch zu leger gekleidet sein und entscheidet sich schließlich für ein kurzes schwarzes Kleid, das ihrer Meinung nach dem Anlass am besten gerecht wird. Als sie zu der Party kommt, ist sie entsetzt. Die meisten Gäste sind sehr leger gekleidet, manche sogar in Jeans, und sie kommt sich in ihrem schwarzen Kleid absolut "overdressed" vor. Sie fühlt sich deshalb den ganzen Abend unwohl und hat das Gefühl, dass alle sie anstarren.


 

1. Wie lässt sich Giulias Kleiderwahl erklären?
2. Welche Kleiderordnung könnte für die deutschen Gäste der Party ausschlaggebend gewesen sein?




 

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Lettland

A16  Anna / Lettland / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Dozenten
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Anna, eine lettische Erasmus-Studentin, ist zum Studium der Germanistik nach Deutschland gekommen. Ihr fällt auf, dass die Dozenten in den Seminaren und Vorlesungen sich recht locker gegenüber den Studenten verhalten und teilweise in ziemlich legerer Kleidung auftreten. Dozenten in Jeans, Pullovern oder einem einfachen Hemd sind keine Seltenheit. Die Lockerheit geht manchmal so weit, dass sich der Dozent während der Lehrveranstaltung auf den Tisch setzt. In Lettland wäre das ziemlich ungewöhnlich.


 

1. Wie lässt sich die Verwunderung der lettischen Studentin verstehen?
2. Kann man die Beobachtung der lettischen Studentin verallgemeinern oder gibt es möglicherweise fachspezifische oder alterspezifische Unterschiede bei den Dozenten?




 

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Mazedonien

C25  Biljana / Mazedonien / Linguistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Biljana, eine Studentin aus Mazedonien, beginnt in Deutschland ein Studium der Linguistik. Sie möchte möglichst schnell Anschluss an eine Lerngruppe finden, um deutsche Studenten kennen zu lernen und sich besser integrieren zu können. Doch wenn sie nach Lerngruppen fragt, stößt sie auf Unverständnis. Die deutschen Studierenden schließen sich höchstens im Rahmen eines Seminars und zur Vorbereitung von Referaten oder Projekten zu kurzfristigen Arbeitsgruppen zusammen. Biljana hat das Gefühl, dass deutsche Studenten Einzelgänger sind und jeder sich nur um sich selbst und sein eigenes Fortkommen kümmert.


 

1. Was führt bei der mazedonischen Studentin zu dem Eindruck, dass deutsche Studenten Einzelgänger sind?
2. Welche Gründe könnte es dafür geben, dass die deutschen Studierenden keine festen Lerngruppen bilden?




 

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Moldavien

D27  Tatjana und Sofia / Moldawien / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: SS 07


 

Tatjana und ihre Freundin Sofia sind zwei Studentinnen aus Moldawien. Sie haben sich mit einem deutschen Studenten in einem Café verabredet. Das Treffen verläuft bestens, sie unterhalten sich angeregt mit dem deutschen Studenten und verbringen einen angenehmen Nachmittag miteinander. Als sie zahlen wollen, fragt Tatjana ihren Bekannten, ob sie selber zahlen soll. Der deutsche Bekannte antwortet ihr etwas verwundert: "Ja, selbstverständlich." Damit hat Tatjana nicht gerechnet. In Moldawien fragt man als Frau zwar, ob man bezahlen soll, aber die Antwort darauf ist grundsätzlich "nein". Tatjana ist verärgert, sagt aber nichts und klärt die Situation auch nicht auf. Sie empfindet das Verhalten des deutschen Studenten als überaus unhöflich. Nach diesem Treffen bricht sie den Kontakt zu ihm ab.


 

1. Welche sozialen Konventionen sind für die Verhaltenserwartung der moldawischen Studentinnen ausschlaggebend?
2. Wie ist das Verhalten des deutschen Studenten zu erklären?




 

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Polen

A02  Janusz / Polen / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Dozenten
Erhebungszeitpunkt: WS 07/08


 

Janusz aus Polen hat ein Studienstipendium für Deutschland erhalten. Er studiert Germanistik und freut sich, dass er Gelegenheit erhält, seine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern und eine deutsche Universität kennen zu lernen. Gegen Ende des Semesters wird er von seiner Förderorganisation zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen, um von seinen Studienerfolgen zu berichten. Als er gefragt wird, wie ihm das Studium in Deutschland gefallen habe, erzählt er, welche Seminare er besucht hat, welche Themen ihn besonders interessiert haben und welche Bücher und Texte er gelesen hat. Mit einer Bewertung der Seminare hält er sich aber auffällig zurück, und sein Bericht vermittelt insgesamt den Eindruck, dass er sich im deutschen Hochschulalltag nicht sehr wohl gefühlt hat. Erst als er direkt gefragt wird, ob er denn gute Dozenten gehabt habe, wird er deutlicher. Nein, der Unterrichtsstil seiner Dozenten habe ihm nicht gefallen. In deutschen Lehrveranstaltungen gehe es viel lockerer zu als in polnischen, deshalb halte er die polnischen Seminare insgesamt für anspruchsvoller. Die deutschen Dozenten würden mit den Studenten diskutieren und sie sogar auffordern, ihre Meinung zu sagen oder Fragen zu stellen, statt den Seminarstoff systematisch vorzutragen. In Polen müssten die Studenten sich dagegen auf das konzentrieren, was der Dozent sagt, und alles genau mitschreiben, weil der Stoff der Lehrveranstaltungen später in der Abschlussprüfung abgefragt würde.


 

1. Wie interpretiert Janusz das Frage- und Diskussionsverhalten deutscher Dozenten?
2. Welche wissenschaftlichen Lehr- und Lerntraditionen liegen dem interaktiven Seminarstil der Dozenten zu Grunde?




 

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A07  Thomas / Deutschland / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: polnische Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Thomas studiert seit drei Jahren Wirtschaftswissenschaften. In seinem Studiengang gibt es besonders viele polnische Studenten. In Vorlesungen fällt Thomas immer wieder auf, dass seine polnischen Kommilitonen scheinbar Wort für Wort mitschreiben, während er nur das Wichtigste notiert. Wenn sie dann später nach den Inhalten der Lehrveranstaltung gefragt werden, sind die polnischen Studierenden meist in der Lage, die Aussagen des Professors fast wörtlich wiederzugeben. Wenn es jedoch im Rahmen von Gruppenarbeiten um die Konstruktion von Zusammenhängen oder kritische Einschätzungen geht, dann halten sie sich zurück und beteiligen sich nicht an der Diskussion. Thomas ist erstaunt über das Lernverhalten der polnischen Studenten.


 

1. Wie interpretiert der deutsche Student das Lernverhalten der polnischen Studenten?
2. Weshalb schreiben die polnischen Studenten jedes Wort des Dozenten mit?




 

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A15  Ewa / Polen / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Ewa ist eine polnische Erasmus-Studentin, die ein Studienjahr in Deutschland verbringt. An das deutsche Studiensystem kann sie sich nur schwer gewöhnen. Sie hat den Eindruck, dass hier jeder Studierende ein Einzelkämpfer ist, weil es keine festen Jahrgangsgruppen gibt und jeder, zumindest in den Geisteswissenschaften, seinen individuellen Studienplan hat. Ewa gelingt es nicht, Kontakte zu deutschen Studierenden aufzubauen, denn in jedem Kurs trifft sie auf andere Kommilitonen. Sie sehnt sich nach dem polnischen Studiensystem zurück, bei dem man sein gesamtes Studium in allen Kursen mit denselben Kommilitonen zusammensitzt. Als sie eines Tages eine deutsche Studentin auf die Individualisierung des Studiums an deutschen Universitäten anspricht, reagiert diese mit Erstaunen: "Aber das ist doch gerade das Gute an unserem System! Man hat Wahlfreiheiten und kann eigene Schwerpunkte setzen!


 

1. Wie lässt sich die negative Einstellung der polnischen Studentin zum deutschen Studiensystem erklären?
2. Welchen Stellenwert haben die genannten Vorteile Wahlfreiheit und Schwerpunktsetzung im deutschen Studiensystem?




 

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A27  Agnieszka / Polen / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutsche Studierende und Dozenten
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Agnieszka verbringt ein Studiensemester in Deutschland. Als sie zum ersten Mal eine Lehrveranstaltung besucht, bemüht sie sich um äußerste Pünktlichkeit und ist, wie im Vorlesungsverzeichnis angegeben, Punkt 12 Uhr im Hörsaal. Zu ihrem Erstaunen stellt sie fest, dass der Saal ganz leer ist. Erst denkt sie, sie habe sich vielleicht im Raum geirrt und sieht in ihren Unterlagen nach. Doch dann sie stellt fest, dass alles seine Richtigkeit hat. Etwa 10 Minuten später treffen nach und nach auch andere Studierende ein und um viertel nach 12 ist der Hörsaal schließlich voll und der Dozent erscheint. Agnieszka ist empört über die Verspätung. Sie hatte gedacht, dass in Deutschland so viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt wird.


 

1. Wie ist es zu erklären, dass die polnische Studentin den an deutschen Hochschulen üblichen Vorlesungsbeginn (c.t. = viertel nach) als Verspätung interpretiert?
2. "Welche Tradition liegt dem ""Akademischen Viertel"" zu Grunde?"




 

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A38  Joanna / Polen / Sozialwissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Joanna ist eine Erasmus-Studentin aus Polen, die ein Studienjahr an einer deutschen Universität verbringt. Von einigen Verhaltensnormen in den Lehrveranstaltungen ist sie entsetzt. Jedes Mal, wenn die Studierenden am Ende einer Lehrveranstaltung auf die Tische klopfen, zuckt sie ein wenig zusammen. In ihren Augen signalisiert das Klopfen Unzufriedenheit mit dem Dozenten und Kritik. In Polen bedanken sich die Studierenden, wenn ein Professor seine Veranstaltung beendet hat, durch Klatschen, und nach dem Redebeitrag eines Studenten wird auch applaudiert. Auf die Tische klopfen würde als grobe Respektlosigkeit gegenüber dem Dozenten empfunden. Mittlerweile weiß Joanna natürlich, dass das Klopfen der Studierenden in deutschen Universitäten eine Beifallsbekundung ist. Sie hat sich auch allmählich daran gewöhnt und beteiligt sich selbst daran, doch einen kleinen Schreck jagt es ihr trotzdem immer wieder ein.


 

1. Warum ist der polnischen Studentin das Klopfen unangenehm?
2. Woher stammt der Brauch des Klopfens an deutschen Hochschulen?




 

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B01  Agata / Polen / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutsche Dozenten
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Agata, eine polnische Studentin, hat in ihrem Deutschunterricht in Polen gelernt, dass man nur gleichaltrige oder gleichgestellte Personen mit "Hallo" begrüßt und mit "Tschüss" verabschiedet. Zu ihrem Erstaunen bemerkt Agata aber bei ihrem Studienaufenthalt in Deutschland, dass Dozenten und Studenten sich trotz ihres Alters- und Statusunterschiedes gegenseitig mit "Hallo" begrüßen und mit "Tschüss" verabschieden. Das findet Agata sehr unpassend und hält es für respektlos gegenüber den Dozenten. Entsprechende polnische Ausdrücke würde sie nie im Umgang mit älteren oder höher gestellten Personen benutzten. Aus diesem Grund grüßt sie die deutschen Dozenten immer mit "Guten Morgen" oder "Guten Tag", auch wenn die Dozenten ihr dann häufig mit "Hallo" antworten. Langsam hat sie den Eindruck, dass ihre Art der Begrüßung auffällt und altmodisch wirkt. Deshalb fühlt sie sich unbehaglich, bringt es aber auch nicht über sich, Dozenten mit einem "Hallo" zu begrüßen.


 

1. Was verbindet die polnische Studentin mit den verschiedenen Begrüßungsformeln? Und warum fällt es ihr schwer, einen weniger formalen Ausdruck zu benutzen?
2. Welche Art der Begrüßung ist an deutschen Universitäten üblich?




 

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B02  Karolina / Polen / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutsche Dozenten
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Karolina, eine Studentin aus Polen, studiert an einer deutschen Universität. Sie stellt schnell fest, dass die Kommunikation zwischen den Dozenten und Studenten in der Universität meist ziemlich locker ist, verglichen mit dem, was sie aus ihrem Studium in Polen kennt. Doch es fällt ihr schwer, sich an diesen Umgangston zu gewöhnen, und jedes Mal, wenn sie mit einem Dozenten direkt in Kontakt treten muss, ist sie verunsichert. Besonders schwierig erscheint ihr das Schreiben von E-Mails. Wie soll sie die Mails beginnen? Darf sie den Dozenten, wie in der mündlichen Kommunikation, mit "Hallo" begrüßen oder muss sie eine formellere Anrede wie z.B. "Sehr geehrter Herr Professor X" verwenden? Karolina vermeidet es deshalb, E-Mails an Dozenten zu schreiben, doch manchmal lässt es sich einfach nicht umgehen.


 

1. Welche Rollenerwartungen verbergen sich hinter den Kommunikationsproblemen der polnischen Studentin?
2. Gibt es überhaupt so etwas wie Anredekonventionen für E-Mail-Kontakte zwischen Studierenden und Dozenten?




 

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D13  Maja / Polen / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: SS 07


 

Maja, eine polnische Studentin, will spontan eine deutsche Studienfreundin besuchen. Sie kommt für die Freundin jedoch zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn diese hat eine andere Verabredung und will gerade aufbrechen. Die Freundin bedauert, dass sie im Moment keine Zeit für Maja habe und schlägt vor, dass sie später miteinander telefonieren, um einen anderen Zeitpunkt für ein Treffen zu vereinbaren. Maja findet es sehr unhöflich, einen Besucher abzuweisen und ist erstaunt, dass ihre Freundin sich tatsächlich die Jacke anzieht und das Haus verlässt, um zu ihrer Verabredung zu gehen.


 

1. Warum irritiert Maja das Verhalten ihrer deutschen Studienfreundin und welches Konzept von Gastfreundschaft liegt ihren Erwartungen zu Grunde?
2. Warum geht die deutsche Studentin zu ihrer Verabredung, obwohl sie Besuch bekommen hat?




 

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D21  Aleksandra / Polen / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 07


 

Aleksandra, eine polnische Studentin, ist von deutschen Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Am frühen Nachmittag macht sie sich auf den Weg zu ihren Freunden. Sie hat extra kein Mittagessen gegessen, da sie sich schon auf die deutschen Spezialitäten freut. Als sie bei ihren Freunden ankommt, stellt sie fest, dass es tatsächlich nur Kaffee und Kuchen gibt. Darüber wundert sie sich sehr, denn in Polen bedeutet eine Einladung zum Kaffee, dass ein üppiges Essen aufgetischt wird. Nach einem Stück Kuchen fragt ihre deutsche Freundin Lisa, ob sie noch ein Stück Kuchen wolle. Aleksandra antwortet höflich "Nein, danke" und wartet darauf, dass ihre deutsche Freundin ihr nochmals ein Stück Kuchen anzubieten versucht. Stattdessen akzeptiert Lisa ihre Antwort und fragt nicht weiter. Sie beginnt vielmehr, sich angeregt mit Aleksandra zu unterhalten und schenkt ihr ihre ganze Aufmerksamkeit. Aleksandra hofft vergeblich, dass sie noch einmal gefragt wird, ob sie etwas essen möchte, denn sie hat noch Hunger, wagt aber nicht, selbst zu fragen, ob sie nicht noch etwas bekommen kann. Schließlich geht sie hungrig wieder nach Hause.


 

1. Welche Einstellung gegenüber dem Gast liegt den Erwartungen der polnischen Studentin zu Grunde, und warum lehnt sie das Angebot der Freundin ab?
2. Auf welchem Konzept von Gastfreundschaft beruht das Verhalten der deutschen Freundin?




 

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D39  Petra / Deutschland / Sozialwissenschaften

Interaktionspartner: polnische Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Petra, eine deutsche Studentin der Sozialwissenschaften, ist offen und kontaktfreudig. Sie kommt schnell mit unbekannten Kommilitonen und Kommilitoninnen ins Gespräch und spricht auch von sich aus Leute an, die sie noch nicht kennt. Eines Abends lernt sie in einer Studentenkneipe eine polnische Studentin kennen. Die beiden sind bald in ein intensives Gespräch vertieft und finden großes Interesse aneinander. Als Petra die Polin jedoch fragt, wie lange sie denn noch in Deutschland bleiben werde, wird diese plötzlich ganz einsilbig und zieht sich immer mehr zurück. Schließlich verabschiedet sich die Polin knapp und geht. Petra versteht nicht, was sie falsch gemacht hat.


 

1. Wie könnte Petra ihre Frage nach dem Ende des Aufenthaltes der polnischen Studentin gemeint haben?
2. Was irritiert die polnische Studentin an der Frage und wie interpretiert sie sie?




 

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Portugal

A32  Susanne / Deutschland / Romanistik

Interaktionspartner: portugiesische Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Susanne, Studentin der Romanistik, besucht einen Spanischkurs an ihrer Universität. Neben ihr sitzt Maria, eine portugiesische Austauschstudentin, die neu dazugekommen ist. Als der Dozent die Studierenden auffordert, ihre Bücher aufzuschlagen, schnappt sich Maria, ohne zu fragen, Susannes Buch und schlägt die angegebene Seite auf. Dann schiebt sie das Buch in die Mitte zwischen Susanne und sich. Die deutsche Studentin ist verärgert: Wie kommt die portugiesische Studentin dazu, einfach ihr Buch zu nehmen, ohne vorher zu fragen?


 

1. Welche Verhaltensnormen sieht die deutsche Studentin verletzt und worin sind diese Normen begründet?
2. Wie ist das Verhalten der portugiesischen Studentin zu erklären?




 

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Rumänien

B07  Ilona / Rumänien / Volkswirtschaft

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: WS 02/03


 

Ilona studiert Volkswirtschaft an einer deutschen Universität und muss auch einige mündliche Prüfungen absolvieren. Als sie bei einer der Prüfungen das Büro des Professors betritt, steht dieser auf, gibt ihr die Hand und hilft ihr aus dem Mantel. Dann bittet der Professor die Studentin Platz zu nehmen. Danach beginnt die Prüfung. Ilona ist verwirrt von der Zuvorkommenheit, mit der der Professor sie begrüßt hat.


 

1. Was könnte der Grund für die Verwirrung der rumänischen Studentin sein?
2. Wie ist das Verhalten des Professors zu erklären?




 

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Russland

A08  Nina / Russland / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Nina, eine russische Studentin, absolviert an einer deutschen Universität ein Master-Studium. In den Seminaren ist ihr aufgefallen, dass die deutschen Studenten sich immer sofort melden, wenn sie meinen, dass der Dozent oder die Dozentin im Unrecht ist oder etwas nicht umfassend genug erklärt hat, und offen ihre Meinung sagen. Nina erscheint die Art und Weise, wie die deutschen Studenten mit den Dozenten diskutieren, unhöflich. An ihrer Universität in Russland ist es nicht üblich und sogar unvorstellbar, dem Dozenten, ganz besonders einem Professor, zu widersprechen oder ihn zu korrigieren. Einwände oder Ergänzungen werden höchstens gegenüber Kommilitonen geäußert, denn der Dozent ist eine Autoritätsperson, der man aus Respekt grundsätzlich nicht widerspricht. Nina würde es nie wagen, eine Autoritätsperson in der Universität zu verbessern oder zu kritisieren. Sie hätte Angst, den Dozenten zu verärgern und einen negativen Eindruck zu hinterlassen.


 

1. Welche Vorstellungen hat Nina von dem Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten?
2. Welche Bedeutung wird kritischen Äußerungen in deutschen Lehrveranstaltungen in der Regel beigemessen?




 

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A26  Natalia / Russland / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Natalia, eine Studentin aus Russland, absolviert an einer deutschen Universität einen Master-Studiengang. In einem ihrer Seminare macht der Dozent häufig fünf Minuten länger Unterricht. Nachdem dies ein paar Mal passiert ist, beschweren sich die deutschen Studenten bei dem Dozenten und bitten ihn, in Zukunft pünktlich das Seminar zu beenden. Natalia wundert sich sehr darüber. Sie würde einen Dozenten nie direkt kritisieren, schon gar nicht wegen einer Verlängerung des Unterrichts. Besonders unhöflich und respektlos findet sie, dass einige der deutschen Studierenden oft schon fünf Minuten vor dem regulären Veranstaltungsschluss ihre Sachen einzupacken beginnen, während der Dozent noch etwas erklärt. Sie wundert sich, dass der Dozent nichts dazu sagt, zumal sie den Eindruck hat, dass ihn die Unruhe gegen Ende der Veranstaltung durchaus stört.


 

1. Wieso stört Natalia das Verhalten ihrer deutschen Kommilitonen und was erwartet sie von dem Dozenten?
2. Was könnte es für Gründe haben, dass der Dozent das Verhalten der Studierenden toleriert? Gilt diese Toleranz generell?




 

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B11  Olga / Russland / Wirtschaftwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Olga, eine russische Studentin der Volkswirtschaft, verbringt ein Studienjahr an einer deutschen Universität. Zu Beginn ihres Aufenthaltes setzt sie sich mit einem Professoren ihres Faches per E-Mail in Verbindung. Sie möchte ihn darüber in Kenntnis setzen, was sie bisher an ihrer russischen Universität im Studienfach VWL gelernt hat und bittet ihn um einen Termin. Als sie nach einer Woche noch keine Antwort hat, macht sie sich Sorgen und fragt sich, ob sie den Professor noch einmal anschreiben darf oder ob er das als unhöflich empfinden würde. Sie hält es für ihre Pflicht, dem deutschen Professor ihr russisches Curriculum zu erklären und weiß nicht, wie sie, außer per E-Mail, Kontakt zu ihm aufnehmen soll.


 

1. Warum ist es aus Sicht der russischen Studentin so wichtig, dem deutschen Dozenten ihr russisches Curriculum zu erklären?
2. Was könnte der Grund dafür sein, dass dem Professor die Anfrage der russischen Studentin offensichtlich nicht so dringlich erscheint?




 

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B14  Anastasia / Russland / Fremdsprachen in der Erwachsenenbildung

Interaktionspartner: deutsche Dozentin
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Anastasia, eine russische Studentin, kommt zum Master-Studium an eine deutsche Universität. Zu ihrer großen Verwunderung bekommt sie bei ihrer Einschreibung keinen fertigen Semesterplan ausgehändigt. Deshalb geht sie zu der Dozentin, bei der sie einen fachspezifischen Einführungskurs belegen will, und bitte sie um den Semesterplan für ihren Studiengang. Die Dozentin ist erstaunt. Sie erklärt Anastasia, dass es nicht Aufgabe einer Dozentin sei, die Semesterpläne einzelner Studierender auszuarbeiten, sondern dass sie sich die Seminare selbst zusammenstellen müsse. Dann gibt sie der Studentin zur Orientierung eine Übersicht über das Curriculum des von Anastasia gewählten Master-Studienganges und erklärt ihr, wie sie aus dem Plan ablesen kann, welche Kurse sie im Verlauf des zweijährigen Studienganges besuchen muss. Außerdem verweist sie sie auf die allgemeinen Informationen zum Lehrangebot und das übliche Einschreibeverfahren für die Kurse. Anastasia ist entsetzt: Wie soll sie aus dem umfangreichen Angebot des Faches diejenigen Kurse herausfinden, die sie belegen muss?


 

1. Mit welchen Vorstellungen und Erwartungen an das Studiensystem ist die russische Studentin zum Studium nach Deutschland gekommen?
2. Wie kommt es, dass an deutschen Universitäten in einigen Fächergruppen (z.B. Geistes- und Sozialwissenschaften) keine einheitlichen und jahrgangsbezogenen Stundenpläne erstellt werden, sondern diese individuell gestaltet werden müssen?




 

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C10  Irina / Russland / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 09


 

Irina, eine russische Studentin, kommt für ein Semester nach Deutschland, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Die ersten Wochen an der deutschen Universität sind aufregend, und Irina merkt, dass ihre Deutschkenntnisse den Anforderungen des Studiums noch nicht ganz gewachsen sind. Am schwierigsten empfindet sie die Arbeit in Arbeitsgruppen, wenn z.B. gemeinsam eine Präsentation erarbeitet werden soll. Dann fühlt sie sich meist ausgeschlossen und hat Mühe, das Verfahren der Arbeitsaufteilung und Arbeitsplanung zu verstehen. Meist geht die Verteilung der Aufgaben sehr schnell vonstatten, weil jeder der deutschen Studierenden zu Beginn gleich sagt, welche Aufgabe er am liebsten übernehmen möchte. Das empfindet Irina als rücksichtslos. Außerdem kommt es ihr so vor, als ob alle sich um die einfachsten Aufgaben reißen würden und zum Schluss für sie nur noch die schwierigsten Aufgaben übrig bleiben. Irina hat den Eindruck, dass jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist und sich nicht um die Belange der anderen kümmert. Und dabei hatte sie gehofft, dass die Gruppenarbeit ihr dabei helfen würde, deutsche Freunde zu finden. Irina ist tief enttäuscht.


 

1. Welche Erwartungen knüpft Irina an die Gruppenarbeit?
2. Welche Funktion hat Gruppenarbeit im Rahmen von Seminaren und wie ist das Verhalten der deutschen Studierenden zu erklären?




 

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C17  Bettina / Deutschland / Linguistik

Interaktionspartner: russische Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Die deutsche Studentin Bettina möchte gemeinsam mit Nadja, einer Studentin aus Russland, ein Referat halten. Beide kennen sich noch nicht sehr gut. Bei ihrem ersten Treffen wollen sie eine grobe Gliederung des Referates erstellen und die Arbeitsbereiche untereinander aufteilen. Diese erste Besprechung verläuft allerdings für beide nicht wie geplant. Nadja spricht sehr gut Deutsch, so dass es keine sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten zwischen ihnen gibt, aber dennoch funktioniert die Kommunikation nicht. Bettina empfindet das Verhalten der russischen Studentin von Anfang an als sehr dominant. Die russische Studentin stellt zum Thema des Referates verschiedene Behauptungen auf und scheint von Bettina zu erwarten, dass diese Stellung dazu nimmt. Da Bettina sich in der Materie jedoch noch nicht gut auskennt, kann sie nichts dazu sagen und fühlt sich zunehmend verunsichert. Als Bettina schließlich nur noch mit den Schultern zuckt, um ihrer Unkenntnis Ausdruck zu verleihen, fängt die Russin an zu lachen. Danach schlägt Stimmung endgültig in Gereiztheit um. Die beiden beenden das Treffen und regeln die Organisation des Referates von nun an per E-Mail. Sie treffen sich erst zum Referat wieder, bei dem jede ihren abgegrenzten Bereich behandelt, und gehen sich ansonsten aus dem Weg.


 

1. Was könnte der Grund für die Irritationen in der Kommunikation der beiden Studentinnen sein? Warum interpretiert die deutsche Studentin das Verhalten der Russin als dominant?
2. Wie lässt sich das Verhalten der russischen Studentin möglicherweise erklären?




 

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D43  Marius / Deutschland / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: russischer Student
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Marius, ein Student der Wirtschaftswissenschaften, lernt den russischen Studenten Artur kennen und lädt ihn zu einem gemütlichen Beisammensein in seine Wohngemeinschaft ein. Marius hat zusammen mit seinem Mitbewohnern gekocht und alle heißen Artur herzlich willkommen. Bevor das Essen beginnt, stellt Marius eine Flasche Wein auf den Tisch und sagt grinsend zu Artur: "Tut mir leid, Artur, wir haben leider keinen Wodka! Geht auch Wein?" Artur nickt stumm. Er ist sichtlich verstimmt und bleibt den ganzen Abend über reserviert. Marius kann sich das nicht erklären.


 

1. Wie könnte der deutsche Student seine Anspielung auf den Wodka gemeint haben?
2. Was ist vermutlich der Grund für die Verstimmung des russischen Studenten?




 

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C03  Mihai / Rumänien / Betriebswirtschaft

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 06/07


 

In einer Gruppenarbeitsphase bildet Mihai, ein Student aus Rumänien, zusammen mit zwei deutschen Studenten und einer Studentin ein Arbeitsteam. Die Gruppe soll einen schwierigen Text bearbeiten und eine Reihe von Fragen dazu beantworten. Mihai bearbeitet den Text zügig und präsentiert nach kurzer Zeit den anderen Gruppenmitgliedern seine Lösungen. Darüber ist insbesondere die Studentin verärgert. Sie wirft Mihai vor, alles allein machen zu wollen, anstatt mit der Gruppe zusammen zu arbeiten. Mihai ist erstaunt: Er wollte doch nur helfen.


 

1. Welche Vorstellungen hat der rumänische Student von der Arbeit in Gruppen und wie ist sein Verhalten zu erklären?
2. Welche Gründe könnten für die Verärgerung der Studentin ausschlaggebend sein?




 

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C22  Magdalene / Deutschland / Soziologie

Interaktionspartner: rumänische Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 03/04


 

Magdalene muss im Rahmen ihres Studiums eine empirische Untersuchung zu Problemen ausländischer Studierender an deutschen Universitäten durchführen und sucht Interviewpartner. Eine rumänische Promotionsstudentin der Physik erklärt sich zu einer Befragung bereit und sie machen einen Zeitpunkt und Ort des Treffens aus. Als Magdalene zum angegebenen Ort kommt, ist von der rumänischen Studentin jedoch nichts zu sehen. So macht sie sich auf die Suche nach ihrer Interviewpartnerin und findet sie schließlich, nach einigem Herumfragen, in einem Physiklabor in eine Messreihe vertieft. Als Magdalene die Rumänin an das Treffen erinnert, lacht diese laut auf und erklärt, dass ihre Messreihe mindestens noch 30 Minuten dauern werde und sie außerdem jetzt einen Termin mit ihrem Professor habe. Magdalene solle doch einfach später noch einmal wiederkommen. Auf eine Entschuldigung wartet die deutsche Studentin vergeblich und sie geht frustriert davon.


 

1. Welche Erwartungen bestimmen das Verhalten der deutschen Studentin?
2. Welche Erklärungen könnte es für den Umgang der rumänischen Studentin mit Zeit geben?




 

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D15  Ramona / Rumänien / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Ramona, eine rumänische Studentin, verbringt ein Erasmus-Jahr an einer deutschen Universität, wo sie Betriebswirtschaft studiert. Als eine deutsche Kommilitonin sie eines Tages zu ihrem Geburtstag einlädt, sagt sie freudig zu. Am Abend der Feier fühlt sie sich jedoch nicht besonders wohl und hat einfach keine Lust hinzugehen. Als sie die deutsche Kommilitonin ein paar Tage später in der Uni trifft, muss sie feststellen, dass diese regelrecht sauer auf sie ist, weil sie trotz ihrer Zusage nicht zur Geburtstagsfeier gekommen ist. Ramona ist bestürzt. Sie wundert sich darüber, dass die deutsche Studentin ihre Zusage offensichtlich für absolut verbindlich gehalten hat.


 

1. Welches Verständnis hat die rumänische Studentin von Einladungen unter Studenten?
2. Warum ist die deutsche Studentin sauer auf Ramona, weil diese nicht zu ihrer Feier gekommen ist?




 

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D37  Cosmin / Rumänien / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Cosmin absolviert ein Erasmus-Jahr an einer deutschen Universität und lernt in kurzer Zeit eine Reihe von deutschen Studierenden kennen, mit denen er regelmäßig seine Freizeit verbringt. Auf einer Party trifft er eine Studentin, die ihm erzählt, dass sie gerade ein Urlaubssemester hinter sich habe und nun im 7. Semester ihres Lehramtsstudiums sei. Cosmin ist erstaunt und fragt, was man sich unter einem Urlaubssemester vorzustellen habe. Außerdem möchte er wissen, wie alt die Studentin ist. Als er erfährt, dass die deutsche Studentin bereits 25 Jahre alt ist, ist Cosmin geschockt. Er versteht nicht, wie man sich in einem solch fortgeschrittenen Alter noch Urlaub vom Studium leisten kann. In seinen Augen ist man mit 25 schon viel zu alt fürs Studium. Die deutsche Studentin wendet sich beleidigt ab: Dass sie schon zu alt fürs Studium sei, das hat ihr bisher noch niemand gesagt!


 

1. Von welchen Altersvorstellungen für Studierende geht der rumänische Student aus?
2. Wie kommt es, dass deutsche Studierende häufig länger studieren als Studierende in anderen Ländern?




 

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D42  Diana / Rumänien / Sozialwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Diana, eine Studentin aus Rumänien, kommt nach Deutschland, um ein Master-Studium in Sozialwissenschaften zu absolvieren. In einem ihrer Seminare wird über das Problem des Übergewichts bei Kindern und die Veränderung der Essgewohnheiten durch Fastfood-Ketten diskutiert. Während der Diskussion wendet sich ein deutscher Student an Diana und sagt: "Das Problem kennt ihr in Rumänien ja zum Glück nicht!" Diana ist erstaunt. Sie erklärt dem Studenten, dass das Thema des Übergewichts bei Kindern auch in Rumänien aktuell sei, denn auf Grund der zahlreichen Fast-Food-Restaurants in allen Teilen des Landes würden insbesondere Kinder immer mehr Fastfood essen. Etwas irritiert und ungläubig fragt der Student nach, ob es in Rumänien denn tatsächlich McDonald's gäbe. Diana ärgert sich über diese Zweifel. Sie kann sich nicht erklären, wieso man ihr nicht abnehmen will, dass es in Rumänien Fastfood-Ketten gibt.


 

1. Worüber ärgert sich Diana, und wie interpretiert sie den Zweifel des Studenten?
2. Welche Vorstellungen von Rumänien sprechen aus der Frage des deutschen Studenten?




 

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Slowakei

C06  Viera / Slowakei / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Die slowakische Studentin Viera studiert seit drei Monaten an einer deutschen Universität. Dabei kommt es häufig vor, dass in den Lehrveranstaltungen Arbeitsgruppen gebildet werden, die gemeinsam Probleme besprechen und lösen sollen. Als der Professor zum ersten Mal den Auftrag gibt, sich in Gruppen einzuteilen, schaut Viera sich um und fragt einen deutschen Studenten in ihrer Nähe: "Kann ich in deiner Gruppe mitarbeiten?" Zu ihrer Überraschung antwortet der Student kurz und knapp: "Tut mir leid, unsere Gruppe ist schon komplett!" Viera ist enttäuscht und wagt nun nicht mehr, andere Studierende anzusprechen.


 

1. Wie könnte die slowakische Studentin das Verhalten des deutschen Studenten interpretieren?
2. Welche Gründe könnte der deutsche Student für sein Verhalten haben?




 

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D47  Lucia / Slowakei / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Lucia aus der Slowakei studiert Wirtschaftwissenschaften an einer deutschen Universität. Vorher hat sie bereits einige Semester in Bratislava studiert und dort in einem Studentenwohnheim gewohnt. Auch in Deutschland hat sie ein Zimmer im Studentenwohnheim, doch sie ist von den Verhältnissen in dem deutschen Wohnheim sehr enttäuscht. Während in der Slowakei immer mehrere Studierenden, in der Regel zwei bis drei, das Zimmer miteinander teilen, hat hier jeder Studierende ein Zimmer für sich. Auf diese Weise bleiben die Kontaktmöglichkeiten aus Lucias Sicht begrenzt. Lucia hat das Gefühl, dass deutsche Studierende am liebsten allein sind und wenig Wert auf Gemeinsamkeiten legen. Sie hatte gehofft, durch das Zusammenleben im Studentenwohnheim schnell deutsche Freunde zu finden.


 

1. Warum kritisiert die slowakische Studentin die Konzeption deutscher Studentenheime?
2. Welche sozialen Überlegungen liegen dem Wohnkonzept deutscher Studentenheime in der Regel zu Grunde?




 

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Spanien

A13  Ana María / Spanien / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Dozenten
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Ana María hat sich, nachdem sie in Spanien einen Bachelor-Studiengang absolviert hat, in einen Master-Studiengang der Ingenieurwissenschaften an einer deutschen Universität eingeschrieben. Doch sie ist ziemlich enttäuscht von ihrem Studium. Sie hatte erwartet, dass sie in Deutschland, einem der führenden Länder im Bereich der Ingenieurwissenschaften, in den Lehrveranstaltungen ihr Fachwissen beträchtlich erweitern könnte. Doch stattdessen geht es in den Seminaren des Master-Studiums vor allem um die Verknüpfung von Theorie und Praxis, und die Studierenden werden aufgefordert, selbst Anwendungsstrategien und Umsetzungsmethoden zu entwickeln. Ana María hat den Eindruck, dass sie bei diesem Seminarstil nichts Neues lernt.


 

1. Wie ist die Enttäuschung der spanischen Studentin zu verstehen, und wie sind ihre Erwartungen an das Studium in Deutschland zu erklären?
2. Welche Lernziele sind ausschlaggebend für die Gestaltung der Seminare in dem ingenieurwissenschaftlichen Master-Studiengang?




 

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A24  Isabel / Spanien / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Isabel, eine spanische Studentin, geht für ein Jahr zum Studium an eine deutsche Universität. In den Seminaren ist ihr aufgefallen, dass fast jedes Mal jemand zu spät zur Sitzung kommt und sich ganz offensichtlich nichts weiter dabei denkt. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Deutsche immer sehr pünktlich sind, aber nun muss sie feststellen, dass das für deutsche Studierende offensichtlich nicht zutrifft. Einmal ist es sogar vorgekommen, dass ein deutscher Kommilitone eine halbe Stunde nach Seminarbeginn ohne Entschuldigung erschienen ist, und der Dozent nichts dazu gesagt hat. In Spanien würde so ein Verhalten in den meisten Fällen dazu führen, dass der Dozent den Studenten tadelt oder sogar hinauswirft.


 

1. Warum empfindet Isabel das Zu-spät-Kommen der deutschen Studierenden als irritierend?
2. Warum tolerieren die Dozenten dieses Verhalten in den meisten Fällen?




 

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B08  Fernando / Spanien / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: SS 09


 

Der spanische Student Fernando verbringt ein Auslandsjahr an einer deutschen Universität. Er studiert Ingenieurwissenschaften und benötigt gelegentlich Ratschläge für das Anfertigen seiner Leistungsnachweise. In einer seiner Freistunden geht er zum Büro seines Dozenten, Herrn Schacht, klopft und fragt, ob der Dozent kurz Zeit für ihn habe. Herr Schacht erwidert, dass er gerade beschäftigt sei und der Student doch in zwei Tagen in seine Sprechstunde kommen solle. Fernando findet das Verhalten des Dozenten sehr seltsam, denn er hat doch offensichtlich im Moment keinen anderen Termin und könnte sich ruhig ein paar Minuten Zeit für ihn nehmen. Das Gleiche passiert ihm eine Woche später bei einem anderen Dozenten. Wieder wird er auf die Sprechstunde verwiesen. Fernando ärgert sich, dass er wegen einer kurzen Frage noch einmal wiederkommen soll, wenn der Dozent sich doch offensichtlich in seinem Büro aufhält und für ein kurzes Gespräch zur Verfügung stehen müsste.


 

1. Wie interpretiert der spanische Student den Hinweis auf die Sprechstunde? Was hatte er erwartet?
2. Wieso verweist der deutsche Dozent den Studenten auf seine Sprechstunde?




 

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B21  Carla / Spanien / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Dozent und deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Die spanische Studentin Carla verbringt ein Auslandsemester an einer deutschen Universität. Als sie gemeinsam mit einigen Freundinnen in die Cafeteria der Universität geht, sieht sie dort einen ihrer Professoren mit einem Studenten zusammen sitzen. Die beiden trinken Kaffee und unterhalten sich offensichtlich angeregt. Carla findet das sehr seltsam. In Spanien hat sie noch nie einen Professor gemeinsam mit einem Studenten in der Cafeteria gesehen. Die spanischen Professoren bleiben lieber unter sich und halten Distanz zu den Studierenden, um ihre Autorität zu wahren.


 

1. Wie beurteilt Carla das Verhalten des deutschen Professors? Was findet sie daran ungewöhnlich?
2. Bei welchen Gelegenheiten könnte die Cafeteria für Besprechungen zwischen Dozenten und Studierenden gewählt werden?




 

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C16  Alejandro / Spanien / Politikwissenschaften

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: WS 05/06


 

Alejandro will sich mit seinem deutschen Kommilitonen Florian treffen, um ein gemeinsames Referat vorzubereiten. Er schlägt vor, dass sie bei ihm zu Hause arbeiten und der deutsche Student willigt ein. Die beiden verabreden sich für 14 Uhr des nächsten Tages und so steht Florian am nächsten Tag pünktlich um 14 Uhr vor Alejandros Tür. Der ist noch mit anderen Arbeiten beschäftigt und wundert sich über Florians Pünktlichkeit, aber als Florian drängt, endlich mit der gemeinsamen Arbeit zu beginnen, räumt er alle anderen Dinge zur Seite. Die Arbeit am Referat geht zügig voran. Um die Atmosphäre ein wenig aufzulockern, versucht Alejandro immer wieder, zwischendurch über private Dinge zu sprechen, doch Florian blockt diese Versuche jedes Mal ab und besteht darauf, dass sie sich auf sachliche Diskussionen beschränken. Nach Beendigung der Arbeit verabschiedet sich Florian sofort und geht wieder. Alejandro ist enttäuscht: Er hatte sich unter Gruppenarbeit etwas ganz anderes vorgestellt.


 

1. Warum ist Alejandro enttäuscht vom Ablauf der gemeinsamen Arbeit mit dem deutschen Studenten? Wie hatte er sich das Treffen vermutlich vorgestellt?
2. Wie lässt sich das Verhalten des deutschen Studenten erklären?




 

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D07  Linda / Deutschland / Romanistik

Interaktionspartner: zwei spanische Studenten
Erhebungszeitpunkt: SS 09


 

Linda studiert Spanisch an einer deutschen Universität. Während ihres Studiums lernt sie Eva und Juan, zwei Austauschstudenten aus Spanien, kennen. Als Linda eines Tages Eva anruft, um sich mit ihr zu einem Kaffee zu verabreden, verabschiedet sich die Spanierin mit "un beso" (Kuss / Küsschen). Linda findet das seltsam, da sie sich erst seit ein paar Tagen kennen. Als sie danach Juan anruft, um ihn ebenfalls zu dem Treffen einzuladen, beendet auch er das Gespräch mit "un beso". Linda weiß nicht, wie sie diese Verabschiedung deuten soll und ist froh, dass ihr Freund das nicht gehört hat und falsche Schlüsse daraus zieht.


 

1. "Wie interpretiert Linda die Verabschiedungsformel ""un beso""?"
2. Welche Bedeutung hat der Gruß für die spanischen Studierenden?




 

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D11  Dolores / Spanien / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Dolores kommt aus Spanien und studiert Germanistik an einer deutschen Universität. Sie kommt schnell mit deutschen Studierenden in Kontakt und hat nach kurzer Zeit viele Freunde. Jedes Mal, wenn sie einen ihrer Freundinnen oder Freunde in der Universität trifft, kommt es allerdings zu peinlichen Momenten. Dolores begrüßt die deutschen Studierenden, wie sie es aus Spanien gewöhnt ist, mit zwei Küsschen auf die Wange und ist jedes Mal verwirrt, wenn sie die abweisenden Reaktionen ihrer deutschen Kommilitonen bemerkt und sieht, wie diese nach der Begrüßung ganz schnell einen größeren Abstand herzustellen versuchen. Sie fühlt sich dadurch regelrecht zurückgewiesen.


 

1. Von welchen Verhaltensnormen bei der Begrüßung geht die spanische Studentin aus?
2. Wie ist die abwehrende Reaktion der deutschen Studierenden zu verstehen?




 

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D28  Javier / Spanien / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Eine Gruppe von deutschen Freunden hat sich an einem Wochenende in einer Kneipe verabredet. Die Freunde sind gerade dabei Getränke zu bestellen, als Stefan einfällt, dass er vergessen hat, Javier, seinem spanischen Kommilitonen, Bescheid zu sagen. Nachdem die deutschen Freunde eine Runde Bier bestellt haben, greift Stefan zu seinem Handy und ruft Javier an. Dieser befindet sich zufällig ganz in der Nähe der Kneipe und freut sich, dass Stefan an ihn gedacht hat. Er macht sich sofort auf den Weg. In der Kneipe angekommen wird er zunächst von allen begrüßt und nimmt dann neben Stefan Platz. Als der Kellner kommt, bestellt er ein Bier wie alle anderen. Sie unterhalten sich eine Weile und beschließen dann, die Kneipe zu verlassen, um noch ins Kino zu gehen. Als der Kellner kommt, um zu kassieren, wundert sich Javier: Die deutschen Studenten ziehen alle einzeln das Portemonnaie heraus und bezahlen jeder für sich. Schließlich ist auch er an der Reihe. Er zahlt, ist aber empört, denn er hatte den Anruf von Stefan eigentlich als eine Einladung verstanden und findet es deshalb erstaunlich, dass Stefan nicht für ihn zahlt bzw. nicht einer der Studenten die Rechnung für alle begleicht.


 

1. Welche Vorstellungen von einem gemeinsamen Kneipenbesuch verbergen sich hinter Javiers Erwartung?
2. Warum kommt Stefan gar nicht auf die Idee, für Javier zu zahlen?




 

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D33  Sybille / Deutschland / Germanistik

Interaktionspartner: spanische Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Sybille studiert an einer deutschen Universität und hat sich mit einer Gruppe spanischer Austauschstudenten angefreundet. Gemeinsam haben sie viel Spaß, allerdings hat Sybille oft das Gefühl, dass die Spanier ihr niemals zuhören. Wenn sie gemeinsam über ein Thema sprechen, fallen sich die Spanier gegenseitig ständig ins Wort und lassen ihre Gesprächspartner nicht ausreden. Sybille versucht immer wieder einen Gesprächseinstieg zu finden, allerdings gibt es kaum Redepausen, und wenn sie es geschafft hat, einen ersten Satz zu sagen, fällt ihr gleich wieder einer ins Wort. Nach einer Weile sagt sie gar nichts mehr und hört nur noch den lautstark diskutierenden Freunden zu.


 

1. Was erwartet die deutsche Studentin vom Ablauf eines Gesprächs, und warum fällt es ihr schwer, an der Konversation mit den spanischen Studierenden teilzunehmen?
2. Welche Normen der Gesprächsführung bestimmen das Verhalten der spanischen Studierenden?




 

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D45  Alba / Spanien / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Die spanische Studentin Alba verbringt ein Auslandssemester in Deutschland, um dort einen Teil ihres Studiums zu absolvieren. Sie wohnt in Deutschland zum ersten Mal in ihrem Leben fern von der Familie in einem Studentenwohnheim und wundert sich darüber, wie viele deutsche Studenten nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, obwohl diese ganz in der Nähe der Universität bzw. der Universitätsstadt leben. Die meisten ihrer deutschen Kommilitonen leben entweder in einer Wohngemeinschaft oder haben eine kleine Wohnung für sich allein. In Spanien wäre so etwas nicht denkbar.


 

1. Warum wundert sich die Spanierin, dass deutsche Studierende nicht mehr bei den Eltern wohnen?
2. Wie lässt sich die Tatsache erklären, dass viele deutsche Jugendliche mit Beginn ihres Studiums von zu Hause ausziehen?




 

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Türkei

A28  Hakan / Türkei / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Hakan ist Erasmus-Student aus der Türkei. Er verbringt ein Studienjahr an einer deutschen Universität und hat große Schwierigkeiten, sich an den Arbeitsstil in Vorlesungen und Seminaren zu gewöhnen. Das Hauptproblem besteht darin, dass Hakan in den Veranstaltungen vieles nicht versteht, weil er noch nicht so gut Deutsch kann. Anfangs hofft er darauf, dass die deutschen Studierenden, die neben ihm sitzen, ihm von sich aus helfen. Doch er hat den Eindruck, dass niemand seine Probleme überhaupt bemerkt und sieht sich bestätigt in seiner Einschätzung, dass die Deutschen nur an sich selbst denken. Schließlich fasst er sich einmal ein Herz und fragt seinen Sitznachbarn nach einem der Begriffe, die der Dozent gerade gebraucht hat. Der Student erklärt ihm bereitwillig den Begriff und fügt hinzu: "Du kannst mich jeder Zeit fragen, wenn du etwas nicht verstehst!" Der türkische Student ist überrascht und fragt sich, warum der Student ihm nicht schon vorher unaufgefordert geholfen hat.


 

1. Was erwartet der türkische Student von seinen deutschen Kommilitonen?
2. Warum hilft der deutsche Student erst, als er direkt gefragt wird?




 

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A34  Sven / Deutschland / Germanistik

Interaktionspartner: türkischer Student
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Sven, ein deutscher Student der Germanistik, ist gut befreundet mit Burak, einem türkischen Studenten. Sie besuchen viele Seminare zusammen, und Sven hilft Burak, so gut er kann. Einmal muss Burak in einem Seminar eine Präsentation halten und ist deswegen sehr aufgeregt. Sven macht ihm Mut und gibt ihm, als Burak schließlich vorne steht und seinen Vortrag gerade beginnen möchte, ein Zeichen der Aufmunterung. Dabei streckt er die Hand hoch und bildet mit Daumen und Zeigfinger einen Kreis. Burak verwirrt dieses Zeichen jedoch sehr und er blickt seinen Freund wütend an. Es dauert eine ganze Weile, bis er sich schließlich so weit gefasst hat, dass er mit seiner Präsentation beginnen kann.


 

1. Was will Sven seinem Freund mit dem Fingerzeichen zu verstehen geben?
2. Wie interpretiert der türkische Student das Zeichen?




 

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B15  Herr Baum / deutscher Dozent / Medienwissenschaften

Interaktionspartner: türkischer Student mit seiner Schwester
Erhebungszeitpunkt: SS 09


 

In die Sprechstunde von Herrn Baum kommen zwei türkische Studierende, ein junger Mann und seine Schwester, um sich über einen bestimmten Master-Studiengang zu informieren. Die junge Frau hat bereits an einer türkischen Universität studiert und dort ihren Bachelor absolviert und möchte nun an einer deutschen Universität weiterstudieren. Der türkische Student, der schon seit drei Jahren in Deutschland lebt und studiert, führt das Gespräch, während die junge Frau kein Wort sagt. Herr Baum wundert sich über das Schweigen der Studentin und bittet sie, ihre Fragen selbst zu stellen, da es doch offensichtlich um ihr Studium gehe. Daraufhin beginnt die junge Frau sich, nach einem kurzen Blick auf ihren Bruder, etwas stockend nach den Inhalten des gewählten Master-Studienganges zu erkundigen. Doch der Bruder unterbricht sie schnell und führt das Gespräch an ihrer Stelle fort. Herr Baum ist verärgert. Wie soll er eine Studentin beraten, die offensichtlich nicht in der Lage ist, sich selbst um ihre Studienangelegenheiten zu kümmern?


 

1. Wie interpretiert der deutsche Dozent das Verhalten der türkischen Studentin und das ihres Bruders? Was erwartet er von einer Masterstudentin?
2. Wie lässt sich das Verhalten der türkischen Geschwister erklären? Warum spricht der junge Mann für seine Schwester?




 

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C21  Deniz / Türkei / Betriebswirtschaft

Interaktionspartner: zwei deutsche Studenten
Erhebungszeitpunkt: WS 05/06


 

Deniz studiert Betriebswirtschaft an einer deutschen Universität. Zusammen mit zwei anderen Studenten soll er ein Gruppenreferat vorbereiten. Nach dem Seminar treffen sich die Kommilitonen und beraten, wie sie die Arbeit organisieren wollen. Einer der deutschen Studenten schlägt vor, dass sie sich am kommenden Samstag zu einer ersten Besprechung treffen, doch Deniz ist dagegen: "Wieso diesen Samstag schon, wie haben doch noch 4 Wochen Zeit bis zum Referatstermin. Da reicht es doch, wenn wir uns in drei Wochen treffen!" Die deutschen Studenten sind entrüstet. "Das ist viel zu kurz, da kann man doch kein ordentliches Referat mehr zustande bekommen!" Deniz ist von der heftigen Reaktion überrascht. Mit einer Woche intensiver Arbeit kann man, seiner Meinung nach, viel erreichen.


 

1. Welche Gründe könnten für die Zeitvorstellungen von Deniz ausschlaggebend sein?
2. Wie ließe sich das Planungsverhalten der deutschen Studenten erklären?




 

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C30  Herr Baumgarten / deutscher Dozent / Ingenieurwissenschaften

Interaktionspartner: türkischer Student
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Herr Baumgarten, Dozent im ingenieurwissenschaftlichen Bereich, betreut einen türkischen Studenten, der an die deutsche Universität gekommen ist, um dort seine Masterarbeit zu schreiben. Nach einem Gespräch über den Studienschwerpunkt und die Interessen des Studenten sucht Herr Baumgarten nach einem Thema, das der türkische Student in seiner Abschlussarbeit behandeln könnte und überlegt, in welche der bestehenden Arbeitsgruppen er ihn am besten integriert. Schließlich schlägt er dem Studenten ein Thema vor und gibt Hinweise zu seiner Bearbeitung. Der türkische Student ist wenig begeistert. Er wendet ein, dass ihm das Thema nicht vertraut sei, und er die Software, mit der er arbeiten soll, nicht kennen würde. Herr Baumgarten wundert sich über die ablehnende Haltung des Studenten, doch er lässt sich nichts anmerken und meint: "Das macht doch nichts, da müssen Sie sich halt reinarbeiten. Sie haben hoffentlich an Ihrer Universität gelernt, wie man ein neues Thema anpackt. Und außerdem sind Sie ja nicht allein, sondern arbeiten mit den Studenten Ihrer Arbeitsgruppe zusammen. Sie können sich also problemlos jederzeit im Team austauschen."


 

1. Wie sehen die Anforderungen an eine ingenieurwissenschaftliche Abschlussarbeit an der deutschen Universität aus und welche Rolle spielt dabei die Teamarbeit?
2. Was könnte der Grund dafür sein, dass der türkische Student nicht zufrieden ist mit dem Themenvorschlag des Professors?




 

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D06  Claudia / Deutschland / Kulturwissenschaften

Interaktionspartner: türkische Studentin
Erhebungszeitpunkt: SS 08


 

Die deutsche Studentin Claudia muss für ein Projekt eine Umfrage unter ausländischen Studierenden durchführen. Sie beschließt, die Befragung in ihrem Studentenwohnheim durchzuführen und klingelt bei einer der Wohngruppen. Nilay, eine türkische Studentin, öffnet ihr. Sie erklärt sich bereit, Claudias Fragen zu beantworten und Claudia beginnt mit der Befragung, während Nilay am Herd das Essen vorbereitet. Während des Befragungsgespräches erhält Nilay den Anruf einer Kommilitonin, die bei ihr vorbeikommen möchte. Nilay antwortet, dass sie im Augenblick Besuch von einer Freundin habe. Claudia wundert sich. Wieso spricht Nilay von ihr als einer Freundin? Sie kennen sich doch erst seit einer Viertelstunde und ihr Kontakt ist ausschließlich fachlicher Art. Unter einer Freundin versteht Claudia etwas ganz Anderes.


 

1. Warum wundert sich die deutsche Studentin über die Bezeichnung 'Freundin'?
2. Was verbindet die türkische Studentin mit diesem Begriff und warum verwendet sie ihn?




 

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D48  Hülya / Türkei / Wirtschaftswissenschaften

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Hülya ist eine Studentin aus der Türkei, die ein Auslandssemester in Deutschland absolvieren möchte. Über den Austauschdienst ihrer deutschen Gastuniversität bekommt sie ein Zimmer in einem Studentenwohnheim vermittelt. Als Hülya zum Semesterbeginn das Zimmer bezieht, ist sie erstaunt: In ihrer Wohngemeinschaft wohnen außer ihr noch eine Studentin und zwei Studenten. Hülya weiß zuerst nicht, wie sie damit umgehen soll. Wenn sie ihren Eltern in der Türkei erzählt, dass sie mit zwei Männern zusammen in einer Wohnung wohnen wird, werden sie sich sicher Sorgen machen. Hülya zieht dennoch in das Zimmer ein und gewöhnt sich schnell an die neue Situation.


 

1. Warum stellt es für die türkische Studentin ein Problem dar, zusammen mit zwei Studenten in einer Wohngemeinschaft zu wohnen?
2. Wie sind deutsche Studentenwohnheime in der Regel organisiert?




 

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D53  Debora / Deutschland / Germanistik

Interaktionspartner: türkische Studentin
Erhebungszeitpunkt: WS 08/09


 

Im Studentenwohnheim wohnt Debora direkt neben einer türkischen Studentin. Die beiden verstehen sich gut und sehen sich häufig. Einerseits lädt Ayla, die Türkin, Debora oft zu sich ein und lässt sie dann kaum wieder gehen, auch wenn Debora versichert, dass sie wichtige Aufgaben zu erledigen hat. Andererseits kommt die türkische Studentin jedes Mal, wenn sie Hilfe braucht, zu Debora herüber und lässt sich von ihr beraten: bei der Ausformulierung einer Praktikumsbewerbung, bei Problemen mit dem PC, bei der Korrektur von Hausarbeiten. Debora mag Ayla sehr gern, aber langsam wird ihr die ständige Nähe zu viel, zumal die türkische Studentin Anspielungen auf wichtige Termine und dringend zu erledigende Aufgaben grundsätzlich überhört. Deshalb beginnt Debora schließlich, Ayla aus dem Weg zu gehen.


 

1. Von welcher Vorstellung von Freundschaft geht Debora aus?
2. Wie scheint die türkische Studentin ihr Verhältnis zu der deutschen Kommilitonin zu sehen?




 

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 Tschechien

A04  Sophia / Tschechien / Germanistik

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

Sophia studiert Germanistik und verbringt ein Auslandssemester an einer deutschen Universität. In den Seminaren stellt sie fest, dass die Studierenden sehr viel aktiver mitarbeiten als in Tschechien und ständig Fragen stellen. Einige dieser Fragen empfindet sie allerdings als recht banal, manchmal sogar regelrecht peinlich, z.B. wenn die Studierenden nach Dingen fragen, die sie, weil es sich dabei um Wissen aus den Grundkursen handelt, ihrer Meinung nach schon längst wissen müssten! Sophia kann nicht verstehen, dass sich die Studierenden nicht schämen, so einfache Fragen zu stellen.


 

1. Von welchen curricularen Vorstellungen geht Sophia vermutlich aus?
2. Wie lässt sich das Frageverhalten der deutschen Studierenden erklären?




 

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D57  Tereza / Tschechien / Germanistik

Interaktionspartner: zwei deutsche Studenten
Erhebungszeitpunkt: WS 02/03


 

Tereza wohnt als einzige Ausländerin in einer WG im Studentenheim. Sie versteht sich gut mit allen Mitbewohnern und ist bestens in das Leben der Wohngemeinschaft integriert. Eines Tages hat sie Probleme mit ihrem Computer und geht zu den beiden männlichen Mitbewohnern, die gerade im Wohnzimmer sitzen und fernsehen. Sie erklärt den beiden ihr Problem und die jungen Männer geben ihr genaue Anweisungen, was sie machen soll, um das Problem zu beheben. Daraufhin geht sie wieder in ihr Zimmer und versucht es, hat aber keinen Erfolg. Also geht sie ein zweites Mal ins Wohnzimmer und lässt sich noch einmal erklären, was sie machen soll. Danach gelingt es ihr, den Fehler zu beheben. Insgeheim ärgert sie sich aber, dass die Sache so lange gedauert hat und die beiden Studenten nicht sofort mitgegangen sind, um ihr zu helfen.


 

1. Warum ärgert sich die tschechische Studentin über das Verhalten der beiden Studenten?
2. Wovon scheinen die deutschen Studenten auszugehen?




 

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Ungarn

A23  Nóra / Ungarn / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutscher Dozent
Erhebungszeitpunkt: WS 05/06


 

Nóra verbringt ein Gastsemester an einer deutschen Universität und hat in den Vorlesungen erhebliche Verständnisprobleme. Nach jeder Sitzung bleibt sie mit einer Reihe von offenen Fragen zurück und würde diese Fragen gern mit jemandem besprechen. Sie weiß aber nicht, an wen sie sich wenden kann. Am liebsten würde sie ein höheres Semester fragen, aber woran soll sie erkennen, wer in seinem Studium bereits fortgeschritten ist? Als der Professor eines Tages zu Beginn der Vorlesung berichtet, dass er in der vergangenen Woche einige E-Mails von Studenten erhalten habe, die die Grafik aus der letzten Sitzung nicht verstanden hätten und dass er die Grafik deshalb noch einmal ausführlich erklären werde, ist Nóra schockiert: Wie kann man sich mit seinen Fragen per E-Mail direkt an den Professor wenden? Sie findet das sehr unhöflich, weil es aus ihrer Sicht eine indirekte Kritik an der Präsentation des Professors beinhaltet.


 

1. Welche Grundeinstellung gegenüber Dozenten könnte Nóras Reaktion zu Grunde liegen?
2. Wie ist die Reaktion des Dozenten auf die E-Mail der Studenten einzuschätzen?




 

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A30  János / Ungarn / Philosophie

Interaktionspartner: deutsche Studierende
Erhebungszeitpunkt: WS 09/10


 

János verbringt ein Erasmus-Semester an einer deutschen Universität. Dabei ärgert er sich immer wieder über das Verhalten deutscher Studenten und Studentinnen in den Lehrveranstaltungen. Aus ungarischen Universitäten ist er es gewohnt, alle Anwesenden laut zu begrüßen, wenn er einen Seminarraum betritt, egal, ob er sie alle persönlich kennt oder nicht. Wenn er das in deutschen Seminaren macht, antwortet ihm jedoch niemand. János fühlt sich dadurch ausgegrenzt und hat den Eindruck, dass die deutschen Studierenden ihn als Eindringling empfinden. Allerdings hat er auch beobachtet, dass deutsche Studierende sich untereinander ebenfalls nicht alle begrüßen und findet das sehr seltsam.


 

1. Wie lässt sich das Verhalten des ungarischen Studenten erklären?
2. Welche Begrüßungskonventionen sind in deutschen Lehrveranstaltungen die Regel?




 

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D55  Réka / Ungarn / Studiengang unbekannt

Interaktionspartner: deutscher Student
Erhebungszeitpunkt: WS 06/07


 

Réka, eine Studentin aus Ungarn, wohnt in der WG eines Studentenheimes und kommt mit allen Mitbewohnern gut aus. Die Regeln der Mülltrennung sind ihr allerdings ein Rätsel und deshalb verwechselt sie zum Ärger ihrer Mitbewohner häufig die Tonnen. Als sie eines Tages wieder einmal den Papiermüll einfach in der Tonne für Küchenabfälle entsorgt, stellt ihr deutscher Mitbewohner Michael sie zur Rede. Réka versteht nicht, warum er sich wegen ein bisschen Müll so aufregt!


 

1. Warum hat die ungarische Studentin Probleme mit der Mülltrennung?
2. Wie lässt sich das Verhalten des deutschen Studenten erklären?




 

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