27.09.2023 | Pressemitteilung

Kasseler Woche der Suizidprävention

Die Universität Kassel hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum der Suizidprävention in Forschung, Lehre und Praxis entwickelt. Flankierend zur 51. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention haben Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun eine Woche der Suizidprävention organisiert. Sie soll ein öffentliches Gespräch über das schwierige Thema anstoßen und so zu einer erfolgreicheren Vorsorge beitragen. Zahlreiche Kulturinstitutionen in Kassel beteiligen sich.

„Der Suizid ist immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft. Lebensmüde zu sein und den Suizid zu erwägen, ist immer noch ein Zustand, den Menschen verbergen und verschweigen müssen. Auch nach einem Suizid finden sich viele Nahestehende hinter einer Wand des Schweigens wieder. Dabei sind es Austausch und Gespräch, die zu Hilfe und Unterstützung rund um die Erfahrungen von Suizidalität und Suizid führen können“, erläutert Prof. Dr. Reinhard Lindner, Suizidpräventionsexperte und Professor für Theorie, Empirie und Methoden der Sozialen Therapie an der Universität Kassel.

Das Staatstheater Kassel beteiligt sich mit zwei Aufführungen an der Suizidpräventionswoche. Am 10.10. wird im Theater im Fridericianum das Stück “Super High Resolution” gespielt, das auf berührende Weise aufzeigt, wie ähnlich sich suizidale Menschen und ihre Helferinnen und Helfer in ihrem Erleben sein können. Lesungen, wie z.B. aus dem Buch “Baumschläfer” mit Christian Duda am 7.10. im Literaturhaus Nordhessen im neuen Palais Bellevue, mit Bettina Flitner und ihrem Buch “Meine Schwester” am 12.10. in der Buchhandlung am Bebelplatz und mit Lena Biertempel am 14.10. (“Leseplatte”) ermöglichen das öffentliche Gespräch über das Erleben von Ausgrenzung, Verlust und Verzweiflung. Aber auch die Angebote der Suizidprävention können im öffentlichen Gespräch mit Professionellen und Studierenden diskutiert werden: am 10.10. im Servicepoint der Galeria Friedrichsplatz. Auch die Caricatura beteiligt sich mit einer Ausstellung im Campus Center, Moritzstraße 18 vom 11.-14.10.2023.

„Die öffentliche Aufmerksamkeit kann dazu beitragen, dieses oft verschwiegene Thema wieder besprechbar zu machen“, so Lindner. Dafür haben die Studierenden der Sozialen Arbeit die Woche der Suizidprävention geplant. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit vielen starken Partnern aus Kunst und Kultur ein so abwechslungsreiches Programm zusammenstellen konnten. Bei allen Veranstaltungen besteht die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen“, fasst Lindner zusammen. Damit Suizidalität bald kein Tabuthema mehr ist.

Für das wissenschaftliche Fachpublikum findet an der Universität Kassel vom 12. bis 14. Oktober die Herbsttagung der deutschen Gesellschaft für Suizidprävention statt.

Alle Veranstaltungen der Woche der Suizidprävention finden Sie unter:
https://www.welttag-suizidpraevention.de/woche-der-suizidpraevention-in-kassel/

 

Kontakt: 

Hannah Müller-Pein
Universität Kassel
e-Mail: hannah.mueller-pein[at]uni-kassel[dot]de
Tel.: 0561-804 -32 85