Stellungnahme zum Verhältnis zwischen Universität und Politik (2/2024)

Angesichts aktueller politischer Entwicklungen in Deutschland und in der Welt stellt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Universität und Politik in neuer Brisanz. Welchen Beitrag können oder sollten Universitäten zum politischen Dialog leisten? Welche Positionierungen sind legitim oder notwendig?

Die Universität Kassel bekennt sich zu Menschenwürde und den verfassungsrechtlichen Fundamenten unserer Demokratie. Dazu suchen wir konsequent nach Wegen und Verfahren hin zu Dialog und Verständigung. Wissenschaft braucht Demokratie und Demokratie braucht Wissenschaft.

Populistische Formen der Eskalation und Skandalisierung gefährden diese Demokratie. Ihnen treten wir entschieden und mit Hilfe von methodisch geleiteter Analyse und Differenzierung entgegen. Hass ist keine Meinung.

Einseitige Parteinahme für bestimmte Interessengruppen oder Parteien gehört nicht zu den Aufgaben von Universitäten. Wohl aber soll es möglich sein, einen Rahmen für differenzierte Auseinandersetzung und Berücksichtigung verschiedener Perspektiven zu bieten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass entsprechende Veranstaltungen sachbezogen und gewaltfrei ablaufen und politisch nicht instrumentalisiert werden.


On the relationship between university and politics

In view of current political developments in Germany and around the world, the question of the relationship between universities and politics has taken on a new urgency. What contribution can or should universities make to political dialog? Which positions are legitimate or necessary?

The University of Kassel is committed to human dignity and the constitutional foundations of our democracy. To this end, we consistently look for ways and procedures to achieve dialog and understanding. Science needs democracy and democracy needs science.

Populist forms of escalation and scandalization endanger this democracy. We oppose them resolutely and with the help of methodically guided analysis and differentiation. Hate is not an opinion.

One-sided partisanship for certain interest groups or parties is not one of the tasks of universities. However, it should be possible to offer a framework for differentiated debate and consideration of different perspectives. The prerequisite for this, however, is that such events are factual and non-violent and are not politically instrumentalized.