07.11.2023 | Pressemitteilung

Uni eröffnet Labor für Nachhaltigkeitsfragen – Öffentliches Festival

Mit einem viertägigen Festival eröffnet die Universität Kassel ab dem 15. 11. einen neuen Standort in der Kasseler Innenstadt. Das UNI:Lokal, ein umgebautes Ladenlokal, ist ein offener Veranstaltungsort und Treffpunkt mit der Stadtgesellschaft. Es dient auch als Nachhaltigkeitslabor der Universität, als sogenanntes SDG+ Lab. Zur Eröffnung können Interessierte mit hochkarätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber beispielsweise auch mit documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann ins Gespräch kommen. Oberbürgermeister Sven Schöller spricht zur Eröffnung.

Bild: Anja Koehne.
Einblick in das Uni:Lokal kurz vor der Eröffnung.

Mit dem SDG+ Lab will die Universität die nachhaltige Entwicklung von Stadt und Region vorantreiben und dabei interessierte Bürgerinnen und Bürger in Form von Workshops und anderen Beteiligungsformaten einbeziehen. Es bezieht sich im Namen auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Mit dem Kassel Institute for Sustainability hat die nordhessische Universität gerade ein wissenschaftliches Zentrum gegründet, das entlang dieser Ziele forscht und lehrt.

„Das Programm wird eine ideale Ergänzung zum Kassel Institute for Sustainability sein. Wir wollen hier neue Wege gehen, um gesellschaftliche Entwicklungen mit Wissenschaft zu verschränken und aufeinander zu beziehen“, sagt Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement zum SDG+ Lab und betont die Bedeutung des neuen UNI:Lokals. „Mit dem UNI:Lokal gibt es zukünftig den ganz kurzen Weg zu Veranstaltungen und Angeboten der Universität Kassel – Wissenschaft zieht in die Mitte der Stadt.“ Das SDG+ Lab werde das erste Großprojekt an diesem neuen Ort.

Vier Themenjahre sind geplant, die jeweils von einer Professur der Universität Kassel geleitet werden. In den Themenjahren wird das SDG+ Lab das öffentliche „Fenster“ zu den unterschiedlichsten Aktivitäten und Experimenten sein – eine Art gläsernes Labor für gesellschaftliche Veränderungen, neue Innovationen, aber auch kontroverse Gespräche über Fragen wie Klimaschutz, alternative Energien, Kreislaufwirtschaft, soziale Ungleichheit oder nachhaltige Stadtentwicklung. Auch das Thema Kultur als Motor für gesellschaftliche Veränderungen wird eine große Rolle spielen.

„Komplexe gesellschaftliche Fragen können heute nicht mehr von einer Disziplin oder Institution allein beantwortet werden. Wir wollen daher einen lebendigen Ort zwischen Wissenschaft und Gesellschaft schaffen, an dem wir konkrete Nachhaltigkeitsfragen und Herausforderungen für die Region angehen können – und zwar mit regionalen Partnern aus Wirtschaft, Kultur, Zivilgesellschaft und öffentlicher Verwaltung. Gemeinsam wollen wir Lösungsvorschläge und Innovationen für eine sozial-ökologische Transformation in Nordhessen erarbeiten und in die Tat umsetzen“, erläutert Daniel Opper, Leiter von UniKasselTransfer, der das Projekt im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ für die Universität Kassel eingeworben hatte.

Im ersten Themenjahr 2023 / 2024 geht es um Herausforderungen und Transformationen im Bereich Energie und Umwelt: Dazu entstehen in bis zu fünf Kasseler Stadtteilen temporäre Stadtteilläden, in denen intensiv mit Bürger/innen vor Ort zusammengearbeitet wird und stadtteilspezifische Themen rund um die Themen Energie + Umwelt diskutiert werden. Mögliche Veranstaltungen in und um die Stadtteilläden sind Energieberatungen, Stadtteilspaziergänge, DIY-Workshops, Klimastammtische, Expertengespräche und Beteiligungsformate für Kinder. Gesellschaftspartner für dieses Teilprojekt sind Engagierte in den Stadtteilen und der Kasseler Verein SoLocalEnergy e.V.. Darüber hinaus kann sich jeder in der so genannten SDG+ Challenge engagieren. Diese startet am 17.11. mit einem zweitägigen Workshop. Im Vorfeld wurden 13 Herausforderungen gesammelt, die in den kommenden Monaten von transdisziplinären Teams nach dem Open Innovation Prinzip bearbeitet werden. Dabei kann sich jede/r Interessierte in diese Teams einklinken und zum Beispiel an der Etablierung eines Tiny Forest (städtischer Miniwald) mitwirken.

Ziel des SDG+ Lab ist es, Transformationswissen aus der Forschung und aus der Praxis schneller in den Austausch zu bringen und dafür neue Wege zu entwickeln. „Die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern/innen und Disziplinen erfordert auch ganz neue methodische Formate. Auch in dieser Hinsicht ist das SDG+ Lab als großes Ideenlabor angelegt“, sagt Katharina Leinius, die seit Anfang des Jahres die operative Projektleitung bei UniKasselTransfer übernommen hat.

Vom 15. - 18. November eröffnet das SDG+ Lab im UNI:Lokal in der Wilhelmsstraße 21, 34117 Kassel mit einem umfangreichen Festivalprogramm. Die Universität lädt alle Interessierten und Neugierigen herzlich dazu ein. Das komplette Festival-Programm finden Sie hier.

Besucher/innen können Vorträgen, Workshops, den Auftakt der SDG+ Challenge und die Auftaktausstellung zu den künftigen Aktivitäten des SDG+ Lab erleben.

Auch nach der Eröffnung lädt das SDG+ Lab im neuen UNI:Lokal mit unterschiedlichen Formaten, wie zum Beispiel „SDG+ Lab MEETS Bürgeruni“, zum Verweilen ein. Zudem ist die Ausstellung Donnerstag und Freitag von 12-19 Uhr und Samstag von 10-14 Uhr für alle Bürger/innen geöffnet.