15.03.2018 | Pressemitteilung

Kasseler Rosenzweig-Professur geht an Kuratorin Felicitas Heimann-Jelinek

Die Universität Kassel verleiht die diesjährige Franz-Rosenzweig-Gastprofessur an die Judaistin und Kunstwissenschaftlerin Dr. Felicitas Heimann-Jelinek. Ihre öffentliche Antrittsvorlesung am 9. Mai hält sie zum Thema „Die weibliche Seite Gottes“.

Mit Felicitas Heimann-Jelinek (63) hat die Universität Kassel eine international anerkannte und profilierte Expertin der Erforschung und Darstellung jüdischer Kunst in Geschichte und Gegenwart für die Professur gewonnen. Von 1993 bis 2011 war sie als Chef-Kuratorin für das Jüdische Museum der Stadt Wien tätig. Daneben wirkte sie an zahlreichen Ausstellungen anderer Museen mit und machte sich insbesondere um die Aus- und Weiterbildung von Kuratorinnen und Kuratoren an jüdischen Museen verdient. Im Rahmen von Gastprofessuren und Lehraufträgen setzte Heimann-Jelinek sich immer wieder wissenschaftlich mit Fragen der Darstellung jüdischer Kunst, Geschichte und Identität auseinander. Sie ist u.a. Board Member der „Association of Jewish Museums“ und Board Member der „Rothschild Foundation Europe“.

„Frau Heimann-Jelinek steht für eine kuratorische Praxis, die die Geschichte und Kultur des europäischen Judentums nicht einfach museal ausstellt, sondern mit wissenschaftlichem Blick auch die Bedeutung dieser Selbstvergewisserung für die heutige jüdische Identität betrachtet“, erklärte Prof. Dr. Michael Mecklenburg, Leiter des Fachgebiets Germanistische Mediävistik an der Universität Kassel und Sprecher der Findungskommission. „Mit ihrer Besetzung bildet die Professur in diesem Jahr also auch wieder eine lebendige Klammer zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart jüdischen Lebens.“

An der Universität Kassel hält Frau Dr. Heimann-Jelinek ihre öffentliche Antrittsvorlesung zum Thema „Die weibliche Seite Gottes“ am 9. Mai um 18.15 Uhr, im Gebäude der Geistes- und Kulturwissenschaften, Kurt-Wolters-Straße 5, Raum 0019.

Im kommenden Sommersemester wird die Rosenzweig-Professorin zwei Veranstaltungen leiten: eine Vorlesung zur Geschichte und Gegenwart der jüdischen Museen und ein Seminar zur Entwicklung von Ausstellungskonzepten zur jüdischen Kulturgeschichte (Titel „Starke Frauen“). Anders als bei vielen anderen Gastprofessuren sind Angebote der Franz-Rosenzweig-Professorinnen und -Professoren Teil des regulären Lehrangebots der Universität Kassel.

Mit dieser Gastprofessur erinnert die Universität Kassel an Werk und Vermächtnis des aus Kassel stammenden jüdischen Religionsphilosophen Franz Rosenzweig (1886-1929). Sie wird von der Universität Kassel seit 1987 jeweils zum Sommersemester verliehen und dient der Vergegenwärtigung der durch den Nationalsozialismus weitgehend zerstörten Kultur des europäischen Judentums und der Auseinandersetzung mit der jüdischen Gegenwart.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Michael Mecklenburg 
Universität Kassel
Fachgebiet Germanistische Mediävistik
Tel.: 0561 804-7275
E-Mail: michael.mecklenburg@uni-kassel.de

 

Sebastian Mense
Universität Kassel
Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail: presse@uni-kassel.de
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