04.07.2019 | Pressemitteilung

Öko-Feldtage 2019 – Impulse für die ganze Landwirtschaft

Die zweiten bundesweiten Öko-Feldtage knüpfen an den großen Erfolg der ersten an. Mehr als 11.000 Besucherinnen und Besucher erlebten am 3. und 4. Juli die Innovationskraft und Vielfalt der ökologischen Landwirtschaft auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, dem Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität Kassel. Die Highlights der Veranstaltung: Maschinenvorführungen, Neuentwicklungen und Prototypen in Tierhaltung, Pflanzenbau und –zucht sowie die Fachforen.

Bild: Thomas Alföldi, FiBL
Mehr als 11.000 Besucherinnen und Besucher waren während der Ökofeldtage zu Gast auf der Domäne Frankenhausen.

Bevor die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz den Treffpunkt der ökologischen Landwirtschaft eröffnete, brachte sie ihre Vision von 25 Prozent Ökolandbau im Jahre 2025 in Hessen mit vielen anderen Playern der Branche auf eine riesige Leinwand. Das Kunstwerk ist so kreativ und bunt wie der Ökolandbau selbst, um Antworten auf die drängenden Fragen der Landwirtschaft zu finden. „Die ökologische Landwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung und dazu tragen die Öko-Feldtage bei“, sagte Hinz als der Pinsel wieder gegen das Mikrofon getauscht war. „Neue Wege in der Tierhaltung, neue Sorten, und Fruchtfolgen als Reaktion auf die Klimakrise: All das wird hier zwischen Landwirtinnen und Landwirten, Forschenden und Politikerinnen und Politikern auf dem Feld, im Stall und in Foren diskutiert“, so die Ministerin weiter.
 
Aufbruchstimmung in der gesamten Landwirtschaft
Bei idealem Wetter machten sich über 11.000 Besucherinnen und Besucher auf den Weg nach Frankenhausen, um zu sehen, was die ökologische Landwirtschaft zu bieten hat – darunter auch viele konventionell wirtschaftende Kolleginnen und Kollegen sowie zahlreiche Studierende und Auszubildende. „Das große Interesse an den Öko-Feldtagen spiegelt den Aufbruch vieler Landwirte wieder und die Innovationskraft von Bio“, sagte Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des BÖLW. „Biobauern und solche, die es werden wollen, haben hier eine Fülle von Ideen für ihre tägliche Arbeit bekommen. Der Erfolg der Öko-Feldtage und die Lösungen, die Bio für die großen Zukunftsfragen entwickelt hat, strahlen so in die Politik und die gesamte Landwirtschaft aus.“

„Wir freuen uns, dass die Öko-Feldtage schon beim zweiten Mal zu einer etablierten Plattform für alle Landwirtinnen und Landwirte geworden sind, um das Wissen zwischen Praxis und Forschung zu teilen“, resümiert Projektleiter Carsten Veller von der FiBL Projekte GmbH nach der Veranstaltung und gibt eine Überraschung für die Feldtage in zwei Jahren bekannt: „Nachdem wir die Öko-Feldtage nun zwei Mal sehr erfolgreich auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen veranstaltet haben, übernimmt für 2021 ein neuer Betrieb den Staffelstab: Die Hessische Staatsdomäne Gladbacherhof, der Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität Gießen.“

Technik und traditionelles Wissen

Besonders groß waren die Besucherzahlen bei den Maschinenvorführungen, den Neuentwicklungen und den Fachforen: Hier verbinden sich moderne Technik, neues und traditionelles Wissen. Viele kamera- und GPS-geführte Hacken standen im Fokus des Interesses. Ein weiteres Highlight der Feldtage waren die zahlreichen Demoparzellen der Aussteller und die Landessortenversuche zu Ackerbohne, Weizen, Triticale, Mais und Kartoffeln. „Das Wertvollste an den Öko-Feldtagen war der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und Forschenden“, sagt Johannes Eisert, Bio-Jungbauer vom Gladbacherhof. Besonders spannend für ihn: Der Fortschritt in der Elektromobilität. Über einen elektrisch betriebenen Hoftrac denkt er seit den Öko-Feldtagen nach.

Der Veranstaltungsort – die Domäne Frankenhausen

Die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen ist der Lehr- und Versuchsbetrieb des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel. Der Biohof liegt in zentraler Lage vor den Toren Kassels. Er verfügt über umfangreiche überdachte Gebäudekapazitäten, 250 ha Ackerland, 40 ha Grünland sowie eine moderne Tierhaltung. Die Domäne ist ein Lehr-, Forschungs- und Transferzentrum für ökologischen Landbau und nachhaltige Regionalentwicklung, aber genauso auch Wirtschaftsbetrieb: Sie vermarktet beispielsweise Milch, Eier und Fleisch der Nutztiere sowie Möhren und Kartoffeln. Der Hof war der Mittelpunkt der Öko-Feldtage. Besucherinnen und Besucher konnten die Flächen und Methoden des Betriebes besichtigen. Auch die moderne Tierhaltung wurde am Beispiel der Milchviehhaltung und der Haltung von Legehennen im Mobilstall demonstriert. In einem aktuellen Forschungsprojekt geht es beispielsweise um Substrate für den Nahbereich von Legehennenställen. Ziel ist es, Nährstoffeinträge im Auslaufbereich zu verringern und die Nährstoffe aus dem Substrat zurück zu gewinnen.

 

Kontakt:

Markus Zens
Universität Kassel
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