Tagungsbericht "Jornada Internacional de Estudios Latinoamericanos" vom 25. bis 29. Juni.
Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun verschiedenen Ländern stellten ihre aktuellen Forschungen zu sozialen und ökologischen Ungleichheits- und Krisenphänomenen zur Diskussion. Unter anderem wurden die aktuellen Entwicklungen in der Rohstoffausbeutung – vor allem in Argentinien und Ecuador – vorgestellt, wirtschaftspolitische Maßnahmen und deren Auswirkungen auf Gesellschaftsformationen oder auch soziale Ungleichheiten und mögliche Antworten in Kuba.
Die Aktualität und Brisanz der Thematik zeigte sich in dem intensiven Austausch, der den Vorträgen folgte und nicht nur Querverbindungen und Schnittpunkte zwischen den einzelnen Projekten deutlich machte, sondern auch Erkenntnisse förderte, die für die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und Europa interessant sind. Die Jornada Internacional gab somit Gelegenheit für rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Nationen und Disziplinen, auf hohem Niveau miteinander zu debattieren und weitere Forschungskontakte zu knüpfen und zu vertiefen.
Die Jornada Internacional zeugt von der lebendigen Lateinamerikaforschung an der Universität Kassel, die sich nicht allein an die Wissenschaft wendet, sondern auch in die Stadt und Region Kassel ausstrahlt. So richtete sich der deutschsprachige Abendvortrag von Prof. Dr. Stefan Peters (Instituto Colombo Alemán para la Paz – CAPAZ, Bogotá www.page.instituto-capaz.org) am 28. Juni an ein breites Publikum. Prof. Peters gab eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Friedensprozess in Kolumbien nach den Präsidentschaftswahlen und zeigte dabei auch die weniger offensichtlichen Perspektiven auf, die sich aus den gegenwärtigen Tendenzen ergeben.
Die Teilnehmenden werteten die Jornada Internacional als großen Erfolg. Insbesondere der interdisziplinäre Austausch, über den Geistes- und Sozialwissenschaften gemeinsam die verschiedenen Facetten von Krisen und Lösungsansätzen ausloteten, aber als auch der regionale Vergleich, der es einzelnen Ländervertretern erlaubte, ihre Positionen mit anderen Erfahrungen in Lateinamerika und Deutschland abzugleichen, wurde als sehr inspirierend bewertet. Mit CALAS und CELA haben zwei neue Einrichtungen ihre Arbeit aufgenommen, die die deutsche Lateinamerika-Forschung nennenswert bereichern werden und von denen wir noch viel erwarten dürfen.
Weitere Informationen:
Kontakt:
Simone Mwangi
Universität Kassel
Institut für Romanistik
E-Mail: s.mwangi@uni-kassel.de
Telefon: +49 561 804-3346