Kasseler Klimakrisengespräch

Diesen Monat gilt es, der Stadtpolitik auf den Zahn zu fühlen: Sieht sie endlich die Eindämmung der Klimakrise als Aufgabe höchster Priorität an? Dazu gibt es am Donnerstag, 15.8. die Gelegenheit: Ab 19:30h wird im ASL-Neubau (Universitätsplatz 9, Campus Holländischer Platz) in einer Podiumsdiskussion über die Klimakrise und das Klima-Ultimatum diskutiert. Einlass ist ab 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Das "Kasseler Klimakrisengespräch" wird mit zwei kurzen Input-Vorträgen von Prof. Ernst (Center for Environmental Systems Research) zur Klimakrise und Prof. Hoffmann (Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik) zu lokalen Klimaschutzmaßnahmen eingeleitet. Anschließend wird ein Podium mit Vertreterinnen und Vertretern der Kasseler Stadtpolitik und des Klima-Ultimatums über das diskutieren, was in Kassel getan werden kann und muss. Dabei kann das Publikum konkrete Fragen an das Podium herantragen.

Wir laden alle Menschen herzlich ein, zur Veranstaltung zu kommen, und so gemeinsam die Bedeutsamkeit des Themas hervorzuheben.

Das Klima-Ultimatum
Die Dramatik der Klimakrise wird immer deutlicher: Kipppunkte des Klimasystems kommem immer näher, nach deren Überschreiten ein katastrophaler Klimawandel unumkehrbar wird. Daher hat ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis die Stadt Kassel Anfang Juli dazu aufgefordert, nach all den Papiertigern endlich ein radikales Klimaschutzkonzept mit umfangreichen Sofortmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Ebenso wie die Podiumsdiskussion wurde es von Extinction Rebellion Kassel, Klimagerechtigkeit Kassel und FridaysForFuture Kassel getragen.


Die wichtigsten Forderungen:

  • 10 % Emissionsreduktion durch Sofortmaßnahmen bis Ende 2020;
  • ein klimagerechtes 1,5-Grad-Ziel heißt Klimaneutralität 2030 für Kassel - dafür braucht es sofort äußerst ambitionierte Ziele in allen Sektoren;
  • aber auch Kontrollmechanismen wie einen "Kasseler Klimarat" mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie eine regelmäßige und umfassende Berichtspflicht durch die Stadt.


Mittlerweile haben bereits 32 Organisationen von Scientists for Future Kassel bis zur katholischen Kirche Kassel-Hofgeismar den Forderungskatalog unterzeichnet - der Druck auf die bislang leider weitgehend untätige Stadtpolitik steigt!

Nächster Prüfstein: Am 26.8. plant die Stadtverordnetenversammlung (StaVo) den Klimanotstand auszurufen. In diesem Beschluss hat die StaVo die Möglichkeit, den Magistrat mit der Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzepts zu beauftragen, welches die Anforderungen des Klima-Ultimatums erfüllt - oder weiterhin weitgehende Lippenbekenntnisse abzugeben. Sollten bis Ende August keine weitreichenden Maßnahmen seitens der Stadt angestoßen werden, wird der Druck durch zahlreiche Protestaktionen noch einmal deutlich erhöht: in jedem Fall ist für den Freitag, 30. August bereits eine große Critical Mass mit Klimabezug angekündigt (kommt mit euren Rädern dann um 18 Uhr zum Fridericianum). Haltet auch im September eure Augen und Ohren offen!


 

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