22.06.2018 | Berichte aus den Bereichen

Wie hat sich professionelle und zivilgesellschaftliche Soziale Arbeit durch Zuwanderung verändert?

Ein Verbundprojekt der Universität Kassel und der Hochschule Fulda untersucht die Veränderungen der Sozialen Arbeit durch Zuwanderung. Dazu werden professionelle und zivilgesellschaftliche Kooperationen in der Sozialen Arbeit und Beziehungen zwischen Engagierten und Geflüchteten untersucht. Das Projekt ProZiS wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der Maßnahme "Migration und gesellschaftlicher Wandel“ im Themenfeld II: "Diversität und institutioneller Wandel durch Zuwanderung" finanziell gefördert.

Das Projekt ProZiS wird geleitet von Prof. Dr. Manuela Westphal am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel und von Prof. Dr. Monika Alisch am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda. Das Forschungsprojekt interessiert sich für das Gelingen von Diversität im sozialräumlichen Kontext und kooperiert dazu mit dem Zukunftsbüro der Stadt Kassel und dem Fachdienst Migration des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Das Kasseler Teilprojekt ProZiS wird bis März 2020 vom BMBF mit 161.000 Euro gefördert. Gewonnen werden konnte Frau Anke Freuwört als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Die Wechselwirkungen zwischen ehrenamtlicher und professioneller Sozialer Arbeit sollen dabei rekonstruiert werden. Zudem werden interkulturelle Kontakte anhand von Tandems aus Engagierten und Zugewanderten in den Blick genommen und auf ihre Selbstverständnisse, Freundschaften und Beziehungen sowohl einzeln als auch in deren Verhältnis zueinander hin analysiert. Durch den Transfer der Ergebnisse in die Praxis sollen Lerneffekte für die Gemeinwesenarbeit herausgearbeitet werden. Das Projekt wird in beiden Fallkommunen durchgeführt, um Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Sozialräumen mit einzubeziehen.

Bezogen auf die Untersuchungsschritte und Methodik ist Folgendes geplant: Zur Untersuchung des institutionellen Wandels in der Sozialen Arbeit werden leitfadengestützte Interviews mit professionellen und ehrenamtlichen Akteuren durchgeführt. Die Beziehungen zwischen Engagierten und Zugewanderten werden mittels narrativ angelegten Einzel- und Tandeminterviews erfasst. Die ersten Ergebnisse des Projektes werden mit verschiedenen Akteuren der Sozialen Arbeit in Gruppendiskussionen aufgearbeitet, die wiederum auf einer bundesweiten Praxiskonferenz vorgestellt werden. Die Ergebnisse des Projektes werden in Leitlinien für gelingende Diversität im kommunalen sowie lokalen Integrationsprozess von Zugewanderten einfließen.


Kontakt:
Prof. Dr. Manuela Westphal und Anke Freuwört
Universität Kassel
Fachgebiet Sozialisation mit dem Schwerpunkt Migration und interkulturelle Bildung
Tel.: +49 561 804-2300 und +49 561 804-7725
E-Mail: mwestphal[at]uni-kassel[dot]de
ankefreuwoert[at]uni-kassel[dot]de