11.05.2023 | Campus-Meldung

Professorin evaluiert Kasseler Projekt „Sozialwirtschaft integriert“

Frauen mit Migrationshintergrund zu fördern und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in sozialwirtschaftlichen Berufen aktiv zu begegnen - das ist das primäre Ziel des Modellprojekts „Sozialwirtschaft integriert – Neue Chancen in der Sozialwirtschaft – Qualifizierungsperspektiven für Migrantinnen“ (SoWi) der Stadt Kassel. Dass das Projekt dies tatsächlich leistet, hat jetzt eine bundesweit einmalige wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Kassel bestätigt.

GruppenbildBild: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen
vlnr Bürgermeisterin Ilona Friedrich, Prof. Dr. Sigrid James, Franziska Seidel (beide Universität Kassel), Terhas Andezion (Projektleitung).

"Die Begleitung seit dem Projektbeginn 2018 hat es uns ermöglicht, das Konzept im Verlauf immer wieder an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. 58 Frauen haben eine Arbeitsstelle angetreten und 140 Teilnehmerinnen konnten eine Ausbildung beginnen. Unsere Erwartungen hat das bei weitem übertroffen. Ich bewundere all unsere Teilnehmerinnen für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltvermögen. Und ich bin allen dankbar, die dieses wunderbare Projekt unterstützen. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass unsere Bemühungen erfolgreich sind und das erfüllt mich tatsächlich mit Dankbarkeit und Stolz“, so Bürgermeisterin Illona Friedrich bei der Vorstellung der Ergebnisse.

 

Das Projekt

„Sozialwirtschaft integriert“ ist ein Programm der Stadt Kassel, welches Frauen mit Migrationshintergrund die Chance gibt, in der Sozialwirtschaft als Fachkraft tätig zu werden. Seit 2018 wird SoWi durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Zunächst bis 2025. Danach wird das Projekt unter anderem durch die Finanzierung der Stadt Kassel fortgeführt.

Das Programm soll den unterschiedlichen Biographien, Vorbildungen und Sprachniveaus der Frauen und behördlichen Anforderungen gerecht werden. Jede Projektteilnehmerin erhält einen individuellen Ausbildungsplan, kann Schulabschlüsse nachholen und Sprachkurse belegen.

Als wissenschaftliche Begleitstudie verfolgte die Evaluation die Prozesse und (Weiter)Entwicklungen des Projektes. Dadurch sollten Strukturen verstanden und erforscht werden. Zentral waren dabei etwa folgende Fragen: Warum erfolgen Veränderungen? Wie wird mit Herausforderungen umgegangen?

Das Modellprojekt wurde von Beginn an durch ein Team der Universität Kassel unter Leitung von Prof. Dr. Sigrid James vom Institut für Sozialwesen wissenschaftlich begleitet. „Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass SoWi bei vielen individuellen Problemlagen der Frauen unterstützen und ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Element sein kann, um die berufliche Teilhabe zu fördern“, resümiert James die Ergebnisse.

Bemerkenswert sei, dass SoWi Frauen mit völlig unterschiedlichen Hintergründen und Voraussetzungen erfolgreich unterstützen könne. Die Heterogenität der Teilnehmerinnen nahm im Laufe der Projektjahre weiter zu.

Einen ausführlichen Text dazu finden Sie hier.